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Emil von Behring |
1854 |
Emil Adolf von Behring wird
am 15. März 1854 in der Ortschaft Hansdorf
(Westpreußen) geboren, südöstlich von
Danzig. Der Vater August Behring ist Dorfschullehrer. |
1874 | Behring geht eine neunjährige
Dienstverpflichtung beim preußischen Militär ein.
Das damit verbundene Stipendium ermöglicht ihm ein
Medizinstudium an der Berliner Universität. |
1878 | Emil Behring promoviert in Berlin. Er arbeitet
dabei
als
Militärarzt und sammelt Erfahrungen mit
Infektionskrankheiten und der Bakteriologie. |
1880 |
Behring erhält seine Approbation, die
allgemeine
Zulassung als Arzt. |
1887 |
Er wird zum Stabsarzt befördert und erhält eine Zuweisung an das pharmakologische Institut der Universität Bonn, wo die Bekämpfung von Infektionskrankheiten durch chemische Substanzen erforscht wird. Emil von Behring vertritt aber die revolutionäre These, dass Infektionskrankheiten mit körpereigenen Substanzen anstatt körperfremden Chemikalien zu bekämpfen sind. Aus diesem Ansatz entwickelt er die "ätiologische oder Blutserumstherapie". |
1889 |
Emil Behring wird Assistent am
Hygieneinstitut von Robert
Koch in Berlin. Beginn einer
fruchtbaren Zusammenarbeit von
Robert Koch, Emil Behring und Paul
Ehrlich. |
1890 | Unter der Mitarbeit Behrings werden Heilseren gegen Diphtherie und Tetanus entwickelt. Behring veröffentlicht den Aufsatz „Über das Zustandekommen der Diphtherieimmunität und der Tetanusimmunität bei Thieren“. Dieser gilt als Grundlage der Serumtherapie. |
1892 |
Das Vorstandsmitglied der Farbwerke in Höchst
bei Frankfurt am Main, August Laubenheimer, erkennt die Bedeutung der
Ideen Emil von
Behrings. Er gewinnt ihn für eine Zusammenarbeit mit dem
Unternehmen. |
Impfung gegen Diphterie |
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1893 | Die ersten erfolgreichen Impfversuche am Menschen werden durchgeführt. Einen hohen Anteil an der Herstellung des Serums hat der Arzt und Forscher Paul Ehrlich. Er entwickelt neue Verfahren zur Anreicherung, Messung und Prüfung. Der Impfstoff senkt weltweit die Todesfälle durch die Kinderkrankheit Diphtherie. |
1894 |
Die der von den Farbwerken finanzierten Tierhaltung
beginnt die Massenproduktion des
Diphtherieserums in Höchst. |
1895 |
Emil Behring beendet den Sanitätsdienst. Berufung zum Professor und Direktor des Hygienischen Instituts in Marburg. |
1896 |
Er heiratet Else Spinola, die 20-jährige
Tochter des
Verwaltungsdirektors der Berliner Charité. Das Paar hat
sechs
Söhne. |
1901 |
Für die Entdeckung der Antikörper und die dadurch mögliche Herstellung von Impfstoffen erhält Behring den ersten Nobelpreisfür Medizin. Er wird in den Adelsstand erhoben. Sieben Jahre später erhält Paul Ehrlich den Nobelpreis für die Begründung der Immunologie. |
1904 |
Mit staatlichen Geldern und dem mit zwei Millionen Mark dotierten Nobelpreis gründet er die Behring-Werke. Emil von Behring ist es nun möglich, Forschungen aus eigenen Mitteln und auf eigenem Gebiet zu betreiben. |
1907 -
1910 |
Die Arbeit an der Entwicklung von Impfstoffen har Emil von Behring völlig aufgezehrt. Für drei Jahre begibt sich der Mediziner selbst in ein Sanatorium. |
1913 |
Emil von Behring
gibt die Entwicklung des Impfstoffs TA (Toxin-Antitoxin-Gemisch) als
vorbeugende Diphtherie-Schutzimpfung bekannt. |
1914 |
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges steigt die
Produktion in den Behring-Werken. Das Tetanusserum
wird für die Abwehr des tödlichen
Wundstarrkrampfs benötigt. |
1917 |
Emil von Behring, der große Bakteriologe und Serologe, stirbt am 31. März in Marburg an einer Lungenenzündung. Er geht als "Retter der Kinder" in die Geschichte ein. Durch Impfungen gegen Tetanus und Diphterie sinkt die Kindersterblichkeit weltweit. |
Literatur: |
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Unger, Hellmuth: Emil von Behring. Hamburg 1948; Kupfer, Bernhard: Lexikon der Nobelpreiträger. Düsseldorf 2001. | |