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Georg Agricola
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1494 |
Georg Agricola wird in
Glauchau geboren, sein Name ist ursprünglich Georg Pawer oder
Bauer, er wird nach der Mode der Humanisten zu Agricola latinisiert (er
darf nicht mit dem gleichnamigen Mediziner (1530-1575) verwechselt
werden). |
1514-18 |
Studium der alten Sprachen an der Universität
Leipzig bei Petrus Mosellanus. |
1518 |
Agricola wird von Mosellanus an die Zwickauer
Ratsschule empfohlen, wo er Konrektor und im nächsten Jahr
Rektor wird. Er schafft einen neuen Schultyp mit Sprachunterricht in
Latein, Griechisch und Hebräisch in einer Kombination mit
Gewerbekunde, Landwirtschaft, Bau- und Messwesen, Rechnen. |
1522 |
Medizinstudium in Leipzig. |
1523 |
Weiterführung des Medizinstudiums an den
Universitäten von Bologna und Padua. |
1524 |
Georg Agricola in Venedig, er arbeitet
bei Aldus Manutius an der Buchausgabe des antiken griechischen
Mediziners Galen
mit. |
1526 | Georg Agricola geht nach Chemnitz. |
1527 |
Agricola heiratet die Witwe Anna Meyner aus Chemnitz
und läßt sich als als Arzt und Apotheker in der
Bergbaustadt Joachimsthal nieder. |
1530 |
Georg Agricola
veröffentlicht Bermannus, sive
de re metallica, wo er Verfahren zur Exploration,
Aufbereitung und Verarbeitung von Erzen beschreibt, ebenso
Bergbautechnik, Vermessungswesen und Transport. Er
wird damit zum Begründer der Metallurgie und des Berg- und
Hüttenwesens. |
1531 |
Agricola wird Stadtarzt in Chemnitz. |
1533 |
De Mensuris et ponderibus. Georg
Agricola beschreibt die griechischen und
römischen Maße und Gewichte. Das Buch
begründet seinen Ruf als humanistischer Gelehrter. |
1541 |
Eine weitere Ausgabe von De re metallica, mit einem
Vorwort des Humanisten Erasmus von
Rotterdam. |
1542 |
Heirat Agricolas mit Anna Schütz: Er heiratet
damit in die damals reichste Familie von Chemnitz ein. |
1546 |
Agricola wird Bürgermeister in
Chemnitz, dieses Amt nahm er noch dreimal ein. De ortu et causis subterraneorum, Agricola beschreibt die Entstehung der Stoffe im Erdinneren, weitere Werke erdwissenschaftlicher Art, De natura eorum, quae effluunt ex terra, die Natur der aus dem Erdinneren hervorquellenden Dinge, die Beschreibung von Mineralien in De natura fossilium sowie die von Lagerstätten und den Bergbau in alter und neuer Zeit, De veteribus et novis metallis, damit begründet Agricola die Geowissenschaften. |
1549 |
De animantibus subterraneis liber, über Kobolde und Drachen in den Gruben, die er Lebewesen unter Tage nennt. |
1554 |
De peste libri III, eine medizinische Untersuchung zu
einem der wichtigen Themen der Zeit. |
1555 |
Georg Agricola stirbt am 21. November in Chemnitz. Die Stadt, die die Reformation angenommen hatte, verweigert dem katholischen Agricola die Beerdigung in Chemnitz. Daraufhin wird er in der Schlosskirche von Zeitz begraben. |
1556 |
Agricolas Hauptwerk, Das Buch der
Metallkunde, De re metallica libri XII, erscheint ein Jahr
nach seinem Tod in lateinischer Sprache in Basel bei Froben. Es wurde
in zahlreiche andere Sprachen übersetzt, im nächsten
Jahr schon von Philipp Bechius ins Deutsche. Es handelt sich
um die erste systematische Beschreibung des Bergbau- und
Hüttenwesens und blieb zwei Jahrhunderte lang das
maßgebliche Werk zu diesem Thema. Als typischer humanistischer Universalgelehrter forschte Agricola auf zahlreichen Gebieten, seine Besonderheit ist, daß er die bei anderen rein philologischen Forschungen mit technischen und praktischen Kenntnissen verknüpfte. |
Literatur: Hans Hartmann: Georg Agricola (1494-1555). Stuttgart 1953; Hans Fischer: Georgius Agricola, ND Quedlinburg 1994; Friedrich Naumann: Georgius Agricola - Berggelehrter, Naturforscher, Humanist, Erfurt 2007. |