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Heinrich von Kleist |
1777 | Heinrich von Kleist wird am 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder geboren. Er ist der Sohn des preußischen Majors Joachim Friedrich von Kleist und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike von Pannwitz. |
1787-1792 | Heinrich von Kleist ist neun Jahre alt, als der Vater
stirbt. Heinrich wird einem Prediger in
Berlin zur Erziehung anvertraut. |
1792 |
Heinrich von
Kleist tritt in das Garderegiment Potsdam ein. Ein Jahr später
stirbt auch seine Mutter. |
1797 |
Heinrich von Kleist wird zum Leutnant
befördert, nimmt jedoch zunehmend Abstand zum
Militär. Er interessiert sich für Naturwissenschaften
und Mathematik. |
1799 |
Er nimmt seinen endgültigen Abschied vom
Militärdienst. Heinrich von Kleist beginnt ein
Studium der Naturwissenschaften, Kameralwissenschaften und
Kulturgeschichte an der Viadrina, der Universität der Stadt
Frankfurt an der Oder. Die Kameralwissenschaften sind heute mit
Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft und Verwaltungslehre vergleichbar. |
1800 |
Zu Beginn des Jahres verlobt sich Heinrich von Kleist mit der Offizierstochter Wilhelmine von Zenge. Die Heirat verschafft ihm einen Posten in der Regierung. Kleist hängt sein Studium an den Nagel und tritt als Volontär bei der Technischen Deputation des Königlichen Manufaktur-Kollegiums (Preußisches Wirtschaftsministerium) in Berlin ein. Die Stelle lässt ihm Zeit für die Theaterdichtung. Es entstehen der Entwurf der "Familie Ghonorez" und der Plan der Amazonendichtung "Penthesilea". |
1801 |
Kleist arbeitet am "Robert Guiskard" und stellt eine
erste Fassung der "Verlobung von St. Domingo" fertig. |
1802 |
Heinrich von Kleist arbeitet an Lustspiel "Der
Zerbrochene Krug" und an "Robert Giuskard". Weitere Werke hat er in
Planung: "Amphitryon", "Leopold von Österreich" und "Peter
der
Einsiedler". |
1803 |
"Familie Schroffenstein" erscheint. Wie später
Thomas Mann
bei den Buddenbroks vermischt Kleist wahre Geschichte und Fiktion.
Familienmitglieder
raten ihm, sich nicht als Autor zu bekennen. Kleist
hat Selbstmordgedanken. Er vernichtet
Teile des Manuskripts von "Robert Guiskard". Im Jahr darauf
flüchtet er wieder in den Staatsdienst. |
1805 |
Heinrich von Kleist wird Diätar der
Domänenkammer in Königsberg. Hier arbeitet er weiter
an den Theaterstücken "Michael Kohlhaas", "Amphitryon",
"Penthesilea" und "Die Marquise von O.". |
1806 |
In den Zeiten der Befreiungskriege gegen Napoleon nimmt
Heinrich von Kleist endgültig Abschied von der Beamtenlaufbahn. |
1807 |
Kleist vollendet das "Käthchen von Heilbronn"
und "Penthesilea". |
Der zerbrochene Krug |
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1808 |
Zusammen mit Adam Müller gibt Kleist die
Monatsschrift „Phoebus“ heraus. Darin sind Teile
verschiedener Werke abgedruckt: "Michael Kohlhaas", "Der
zerbrochene Krug" und übrig gebliebene Fragmente
von "Robert
Guiskard". Kleist arbeitet an
der "Hermannsschlacht". |
1809 |
Der "Katechismus der Deutschen" entsteht. |
1810 |
Der erste Band von Kleists
Erzählungen erscheint. Enthalten sind "Michael
Kohlhaas", die "Marquise
von O." und das "Erdbeben von Chili". Ab Oktober erscheinen Kleists „Berliner Abendblätter“. |
1811 |
Der zweite Band der Erzählungen erscheint. Darin enthalten sind die Geschichten "Die Verlobung von St. Domingo", "Das Bettelweib von Locarno", "Der Findling" und "Die Heilige Cäcilie". Kurz vor seinem Tod schreibt Kleist das Drama "Der Prinz von Homburg". Am Abend des 21. November wählt Heinrich von Kleist zusammen mit einer unheilbar kranken Freundin den Freitod. Er erschießt er seine Bekannte, dann sich am kleinen Wannsee in Berlin. |
1821 | Der Romantiker Ludwig
Tieck
veröffentlicht hinterlassene
Schriften von Kleists, darunter die
"Hermannsschlacht" und den "Prinzen von Homburg". |
Literatur: Hohoff, Curt : Heinrich von Kleist; Hamburg, 1958; Loch, Rudolf: Kleist. Eine Biographie. Göttingen 2003 |
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