Ludwig Tieck |
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1773 |
Am 31. Mai wird Johann
Ludwig Tieck in Berlin als Sohn des Seilermeisters Johann Ludwig Tieck
und seiner Frau Anna Sopie geboren. |
1782 | Ludwig Tieck tritt in das humanistische
Friedrich- Gymnasium ein. Dort entsteht die Freundschaft mit seinem
Mitschüler Heinrich
Wackenroder. |
1788 | Tieck beginnt zu schreiben. Seine
Frühwerke bleiben unveröffentlicht
bleiben. |
1789 | Tieck begegnet Wolfgang Amadeus Mozart. |
1792 | Zum Studium der Theologie immatrikuliert
sich Ludwig Tieck an der Universität Halle. Nebenbei
hört er Vorlesungen in Philosophie und Literatur. Im Sommer
unternimmt er eine Reise in den Harz, danach wechselt er an die
Universität Göttingen. Zu seinen Professoren
gehören Gottfried August Bürger,
der Redakteur des "Deutschen Musenalmanachs", sowie
der Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg. |
1793 | Ludwig Tieck wechselt an die
Universität Erlangen, wo er wieder mit dem Schulkameraden
Wackenroder zusammentrifft. Sie unternehmen Reisen nach Bamberg,
Nürnberg und Bayreuth. |
1794 | Tieck bricht sein Studium ab. In Braunschweig beginnt
er einen Kontakt zum Verleger und Schriftsteller Friedrich Nicolai. Im
literarischen Salon von Dorothea Veit in Berlin machen ihn Rahel Levin
und Henriette Herz mit dem Philosophen, Graecisten und
Pädagogen Friedrich
Schleiermacher
bekannt. |
1795-1796 | Es entstehen die Erzählungen "Abdallah" und
"Peter Lebrecht", außerdem der Roman "Geschichte des
Herrn William Lovell". |
1797 | Tieck macht die Bekanntschaft von August Wilhelm und
Friedrich Schlegel. Es entstehen die Märchenspiele
"Ritter Blaubart" und "Der
gestiefelte Kater". |
1798 | Der Tod seines Freundes Heinrich Wackenroder trifft
Tieck schwer. Er schreibt das Trauerspiel "Abschied" und den Roman
"Franz Sternbalds Wanderungen", der in Berlin erscheint. |
1799 | Im Sommer unternimmt Tieck eine Reise nach Weimar, wo
er dem romatischen Dichter Novalis
und dem Philosophen Schelling
begegnet. Im Oktober siedelt Tieck nach Jena um. Im "Jenaer Kreis"
pflegt er den Umgang mit Fichte und
Schlegel und macht die Bekanntschaft von Clemens
Brentano, Schiller,
Herder und Goethe.
Im November findet ein weiteres Treffen mit Novalis
statt, zu dem auch der sehr populäre Schriftsteller
Jean Paul
stößt. |
1799-1801
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Tiecks Übersetzung des "Don
Quixote" erscheint. |
1800-1802
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Tieck gibt die Zeitschrift "Poetisches Journal" heraus.
Im Frühling des Jahres zieht Tieck nach Dresden,
wo der romantische Maler Caspar David Friedrich
und
der Farbtheoretiker Philipp Otto Runge leben. Zusammen mit
August Wilhelm Schlegel gibt Tieck den "Musen-Almanach für das
Jahr 1802" heraus. Mt Friedrich Schlegel veröffentlicht er die
Werke des im Vorjahr verstorbenen Novalis in zwei
Bänden. |
1803 | Johann Ludwig Tieck beginnt eine Liebesbeziehung zu
Henriette von Finckenstein. Ende des Jahres erscheinen seine
"Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter". |
1804 | Brentano und Arnim weilen zu Besuch bei Tieck in
Zieblingen. Das Lustspiel "Kaiser
Octavianus" entsteht. |
1805-1806 | Tieck reist für mehrere Monate nach Rom. Auf
der Rückreise hält er sich auch in Frankfurt auf, wo
er Bettina Brentano besucht, und in Weimar, wo er wieder auf Goethe
trifft. |
1808-1810
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Reisen führen Tieck nach Berlin, Dresden und
Wien. Bei seiner Rückkehr nimmt er den Weg über München, wo er bis Mitte 1810 lebt. |
1809-1816
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Tieck erkrankt schwer und verbringt den Sommer 1810 in
Baden- Baden. In den nächsten Jahren übersetzt er "Altenglisches Theater". Es entstehen Dramen, Novellen, Märchen und Erzählungen. Im Sommer 1814 trifft er in Berlin mit E. T. A. Hoffmann zusammen. |
1817 | Im Frühjahr unternimmt er eine Reise nach
England. |
1819 | Im Sommer siedelt Johann Ludwig Tieck
endgültig nach Dresden um. |
1821-1828 | Tieck gibt drei Bände Gedichte, sieben
Bände "Novellen" und die "Hinterlassenen Schriften" von
Heinrich von
Kleist heraus, später folgen desssen "Gesammelte
Schriften" in drei Bänden. |
1825-1833
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Johann Ludwig Tieck wird Hofrat und Dramaturg
am Hoftheater in Dresden. Mit August Wilhelm Schlegel gibt er Shakespeares Dramen in neun Bänden heraus, die
heute klassische "Schlegel-Tiecksche
Übersetzung". |
1827 | Für die Herausgabe seiner gesammelten Werke
schließt Tieck einen Vertrag mit Georg Andreas Reimer
in Berlin. |
1828 | Die "Schriften" beginnen zu erscheinen und belaufen
sich bis 1854 auf 28 Bände. |
Tieck und Goethe |
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1832 | Anläßlich des Todes von Goethe
schreibt Tieck einen "Epilog zum Andenken Goethes". |
1836 | Tieck gibt "Vier Schauspiele von Shakespeare" heraus.
Die Novelle "Der junge Tischlermeister" erscheint. |
1840 | Der Roman "Vittorio Accorombona" erscheint. |
1841-1844
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König Friedrich Wilhelm IV. beruft Tieck als
Vorleser des Königs und Berater der Königlichen
Schauspiele nach Berlin. Tieck siedelt nach Berlin über, wo er
bis zu seinem Lebensende wohnt. |
1841-1845 | In den nächsten Jahren inszeniert Tieck eine
Reihe von Theaterstücken. Darunter sind die Werke der
klassischen griechischen Tragödie: Sophokles' "Antigone", der
letzte Teil der Ödipus-Trilogie "Ödipus auf
Kolonos" und die
"Medea" von Euripides. Außerdem
inszeniert Tieck Shakespeares "Sommernachtstraum", den
"Gestiefelten Kater", den "Blaubart". |
1846-1852
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Bei Brockhaus in Leipzig erscheinen die
"Kritischen Schriften" in vier Bänden. |
1851 | Johann Ludwig Tieck stirbt am 28. April in
Berlin. |
Literatur: Paulin, Roger: Ludwig Tieck. Stuttgart. 1987; Ziegner, Thomas: Ludwig Tieck. Proteus, Pumpgenie und Erzpoet. Leben und Werk. Frankfurt am Main 1990. |