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Jean Paul

1763
Johann Paul Friedrich Richter erblickt am 21. März in Wunsiedel im Fichtelgebirge das Licht der Welt. Sein Vater ist Organist und Dorfpfarrer, die Familie lebt in bescheidenen Verhältnissen. Später nennt sich der Dichter Jean Paul, wobei das "Jean" wird französisch ausgesprochen wird, "Paul" aber deutsch.
1778  Die Familie zieht nach Schwarzenbach an der Saale, wo der Vater eine bessere Anstellung gefunden hat. Nur wenige Monate später stirbt er jedoch, und die Familie gerät in Not. Durch den Pfarrer Erhard Friedrich Vogel wird Johann Paul mit dem Gedankengut der Aufklärung vertraut gemacht. 
1779  Johann Paul besucht das Gymnasium in Hof, wo er bei seinen Großeltern lebt.
1781-1784  Im Mai immatrikuliert sich Jean Paul an der Universität Leipzig und studiert Theologie und Philosophie. Er versucht sich als Privatlehrer, um das Studium zu finanzieren. Als diese Methode scheitert, bricht der sein Studium ab.
1786-1789  Jean Paul arbeitet als Hauslehrer.  
1790-1794  Jean Paul arbeitet als Privatlehrer in Schwarzenbach. 
1793  Mit dem Roman "Die unsichtbare Loge" schafft er seinen ersten Durchbruch als Schriftsteller. Jetzt nennt er sich erstmals Jean Paul, als Hommage an sein Vorbild Jean Jaques Rousseau.
1795  Der "Hesperus" wird ein noch größerer Erfolg. Jean Paul kann seine Tätigkeit als Lehrer an den Nagel hängen.
1796  Auf Einladung seiner Verehrerin Charlotte von Kalbs reist Jean Paul nach Weimar. Dort lernt er Herder, Wieland und Gleim kennen. Sein Verhältnis zu den Klassikern Goethe und Schiller bleibt jedoch eher distanziert. Jean Pauls satirischer Roman "Siebenkäs" wird veröffentlicht. Das Werk trägt den Untertitel "Blumen-, Frucht- und Dornenstücke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvokaten F. St. Siebenkäs im Reichsmarktflecken Kuhschnappel". Der "Siebenkäs" enthält eine Fülle von Anspielungen auf Jean Pauls Leben und Leiden in der Abgeschiedenheit der Provinz.
1800  Jean Paul begegnet Karoline Meyer, die ein Jahr später seine Frau wird. Auch eine andere Frau bleibt ihm im Gedächtnis. Königin Luise von Preußen, die ihn am "Kleinen Musenhof" ihrer Schwester Charlotte in Hildburghausen kennenlernte, ist von Jean Paul und seinen Werken sehr angetan. Auf seine Weise gibt Jean Paul die Komplimente zurück: „Einst wird die Zeit kommen, die uns um die Freude über das Große und Schöne, das wir besaßen, beneidet“

Die Romantiker

1801  Für kurze Zeit zieht Jean Paul nach Berlin; dort freundet er sich mit den Brüdern Wilhelm und Friedrich Schlegel, dem Romantiker Wilhelm Tieck, und den beiden Philosophen Schleiermacher und Fichte an.
1803  Jean Paul arbeitet als Legationsrat in Meiningen, danach in Coburg und Bayreuth. 
1804  Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lässt sich Jean Paul in Bayreuth nieder, wo er ein zurückgezogenes Leben führt. 
1817  In Heidelberg wird Jean Paul auf Initiative des Philosophen Hegel die Ehrendoktorwürde verliehen. Hegel lehrte seit 1816 in Heidelberg.
1821  Sein Sohn Max stirbt. Den Schicksalsschlag kann Jean Paul nicht verwinden.
1823  Seine letzten Jahre sind von Krankheit gezeichnet. Jean Paul erkrankt am Grauen Star und erblindet. 
1825  Jean Paul stirbt am 14. November in Bayreuth. 
   
  Literatur:
de Bruyn Günter: Das Leben des Jean Paul Friedrich Richter. Halle (Saale) 1975; Ortheil, Hanns-Josef: Jean Paul, Reinbek bei Hamburg 1984
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