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Jean-Jacques Rousseau |
1712 |
Jean-Jacques Rousseau wird am 28. Juni 1712 in Genf geboren. Er ist das zweite Kind des Uhrmachers Isaac Rousseau und seiner Frau Suzanne Bernard. Am 7. Juli stirbt die Mutter. |
1724 |
Rousseau wird Lehrling
beim Gerichtsschreiber Masseron. |
1725 |
Nach Entlassung durch
Masseron beginnt er eine Graveurlehre bei Ducommun. |
1728 |
Nach einem Ausflug in
die Umgebung
Genfs kehrt Jean-Jacques Rousseau nicht mehr zu Ducommun
zurück.
Er lernt Madame de Warens kennen und tritt vom Calvinismus zur
katholischen Kirche über. In den folgenden Jahren besucht er
ein
Priesterseminar, wird Chorist und Musikschüler und wandert als
Musiker und Musiklehrer durch die Schweiz und Frankreich. |
1734 |
Aufgabe der
Tätigkeit als
Musiklehrer. Gesundheitliche Probleme. Rousseau liest griechische und
römische Klassiker und
betreibt autodidaktische Studien. |
1736 | Den Sommer 1736 verbringt Rousseau gemeinsam mit Madame de Warens im idyllischen Landhaus „Les Charmettes" in den Savoyen. |
1746
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Erstes Kind mit
Thérèse Levasseur. Ebenso wie die vier
Kinder er folgenden Jahre übergibt er es dem Findelhaus. |
1749 | Rousseau besucht Denis Diderot im Staatsgefängnis von Vincennes. Der Aufklärer und spätere Herausgeber der "Encyclopaedie" ist dort wegen seiner atheistischen und materialistischen Gedanken inhaftiert. |
1750 |
Preis der Akademie von
Dijon für die "Rede über die Wissenschaften und
Künste". |
1754 |
Rousseau erwibt die Bürgerrechte der Republik Genf. Er tritt vom Katholizismus wieder zum Calvinismus über. |
1755 | Die
gesellschaftskritische Schrift „Abhandlung über die
Ungleichheit“ erscheint in Amsterdam. |
1756 |
„Brief über die Vorsehung“ an Voltaire (anlässlich des Lissaboner Erdbebens von 1755). |
Der Gesellschaftsvertrag |
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1761
- 1762 |
Rousseaus Liebesroman
"Julie oder Die neue
Heloise" wird sofort zu einem Riesenerfolg. Der Titel spielt auf die
tragische Liebe von Heloise und Abealard
an. Rousseau beschreibt eine Liebesehe, die die Grenzen
zwischen Adel und Volk überwindet. Trotz Krankheit arbeitet Rousseau an weiteren Büchern. Er stellt die Manuskripte des Entwicklungsromans "Émile" und des "Gesellschaftsvertrags" fertig. In diesen Werken entwickelt Rousseau seine pädagogischen, philosophischen und politischen Ideen - und trägt zur vorrevolutionären Stimmung in Frankreich bei. Das Parlament erlässt einen Haftbefehl gegen ihn. Flucht nach Môtiers (Neuchâtel). |
1763 |
Verbot des Werkes in
Rom, Paris,
Genf. Verzicht auf das Bürgerrecht der Republik Genf. Rousseau
denkt an Selbstmord. |
1764
- 1765 |
Voltaire macht die Übergabe von Rousseau`s Kindern an das Findelheim publik. Flucht aus Môtiers nach Verfolgung durch die Bevölkerung auf die einsame Insel St. Peter im Bieler See. |
1766 |
Reise nach England mit
dem schottischen Philosophen David
Hume.
Rousseaus psychische Verfassung ist
problematisch. |
1768 |
Am 30. August
Eheschließung mit Thérèse Levasseur in
Südfrankreich. |
1770 |
Rückkehr nach
Paris unter der Auflage, nicht mehr zu publizieren. Arbeit als
Notenkopist. |
1772 | Mit der Autobiographie
"Rousseau als Richter von Jean-Jacques" rechtfertigt
Rousseau seine Lebensführung. |
1776 |
In den
"Träumereien
des einsamen Spaziergängers" beschreibt Rousseau noch einmal
verschiedene Aspekte seines Lebens. Seine Methode
der Selbstbetrachtung erinnert an Montaigne.
Rousseau gerät in
den letzten Jahre seines Lebens in Finanznot und persönliche
Isolation. |
1778 |
Übersiedlung nach Ermenonville auf das Gut des Marquis de Girardin. Am 2. Juli tritt sein plötzlicher Tod ein. Am 4. Juli wird Jean-Jacques Rousseau auf einer Insel im See des Parks von Ermenonville beigesetzt. Rousseau ist als Philosoph und als Pädagoge bekannt. Wie Maria Montessori hat er die eigenen Kinder weggegeben, um sich dem Schreiben zu widmen. Rousseaus philosophisches Werk beeinflusste Robespierre, Marat and andere Vertreter der Französischen Revolution. |
1794 |
11. Oktober:
Überführung des Sarges aus Ermenonville in das
Pariser Panthéon. |
Literatur: Gaul, Jens-Peter: Jean-Jacques-Rousseau, München 2001; Holmsten, Georg: Jean-Jacques Rousseau, Reinbek bei Hamburg 1972; Meier, Heinrich: Über das Glück des philosophischen Lebens. Reflexionen über Rousseaus Rêveries in zwei Büchern. München 2011. |