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Christoph Martin Wieland |
1733 |
Am 5. September erblickt
Christoph Martin Wieland im Pfarrhaus von Oberholzheim im Herzen
Schwabens das
Licht der Welt. |
1747-1749 | Nach seiner Schulzeit im pietistischen Internat zu
Kloster Berge bei Magdeburg nimmt Wieland das Studium der Philosophie
in
Erfurt auf. |
1750 | Im Sommer lernt er im Elternhaus seine entfernte
Cousine Sophie
Gutermann (später Sophie von La Roche) kennen, in die er sich
sogleich verliebt. Das erste große Gedicht "Die Natur der
Dinge"
entsteht. Im Herbst nimmt Wieland an der Universität
Tübingen ein Jurastudium auf, das er jedoch
nachlässig betreibt, um sich der
Literatur zu widmen. Das
Heldengedicht "Hermann" entsteht. |
1752-1760 | Wieland folgt einer Einladung des Schweizer Philologen Johann Jakob Bodmer nach Zürich. Als dessen Schüler arbeitet er zwei Jahre mit an der Herausgabe der "Züricherischen Streitschriften". Nach der Trennung von Bodmer verdingt er sich als Hauslehrer in Bern und Zürich. Das Trauerspiel "Lady Johanna Gray", das erste deutsche Drama in Blankversen (reimlosen Versen) entsteht. |
1761 | In der Bibliothek des Grafen Heinrich Friedrich von
Stadion auf Schloss Warthausen findet Christoph Martin Wieland viele
Anregungen. Hier trifft
er auch wieder auf Sophie, deren Gatte von La Roche ebenfalls in
Stadions Diensten ist. Sophie La Roche macht sich in literarischen
Salons einen Namen. Sie gilt als erste deutsche Berufsschriftstellerin. |
1765 |
Wieland
heiratet die Augsburger Kaufmannstochter Anna Dorothea von Hillebrand. |
Wieland übersetzt Shakespeare |
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1762-1766 | Wieland übersetzt zahlreiche Dramen von William
Shakespeare. Mit
der Herausgabe von 8 Bänden beeinflusst
er das deutsche Theaterleben. |
1768-1771 | Die Dichtungen "Musarion", oder "Die Philosophie der
Grazien" und "Idris" entstehen; mit den Erzählungen "Nadine", "Combabus", "Die Grazien" und "Der neue Amadis" skizziert eine Welt der antiken Philosophie. In dieser Zeit entstehen auch die "Dialoge des Sokrates". Als stilistisch Vorlage wählt er allerdings nicht Platon. Wieland orientiert sich am Philosophen Diogenes von Sinope, der als intelligenter Spötter und Ethiker in Athen zu Ruhm gelangte. |
1769 | Wieland, obwohl einem Ruf an die Universität
Erfurt gefolgt, setzt seine dichterische Tätigkeit fort. |
1772-1798 | Die verwitwete Herzogin Anna Amalie von Sachsen-Weimar
ruft Wieland zur Erziehung ihrer beiden Söhne nach
Weimar.Wieland trifft dort auf Goethe
und
Herder. |
1773-1789 | Wieland übernimmt die Redaktion des "Teutschen Merkur". Zwischen Goethe und Wieland, der mittlerweile ebenfalls an dem Weimarer Hof berufen wird, entsteht eine innige Freundschaft. Wieland widmet sich seiner Arbeit als Kritiker, Aufklärer und Übersetzer. |
1794 | Eine Gesamtausgabe von Wielands Werken erscheint beim Leipziger Verlag Göschen, einem der wichtigsten Literaturverlage der Weimarer Klassik. Von den Tantiemen kauft sich Wieland das Gut Oßmannstedt in der Nähe von Weimar. |
1801-1803 | Nach dem Tod seiner Ehefrau und dem danach
erfolgten Verkauf des Guts
kehrt Wieland nach Weimar zurück. Er gehört dem Kreis
der Herzogin Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel an. Die
Mäzenin Anna Amalia stiftete nicht nur die
nach ihr benannte Bibliothek, sie war auch als Komponistin
tätig. |
1803-1804 | Wieland erhält Besuch von Heinrich
von
Kleist,der ihm aus dem Manuskript des Guiskard
vorträgt. Das Stück über den Herzog der
Normannen, hinter dessen Fassade Napoleon sichtbar wird,
problematisiert die gewaltsame Aneignung von Herrschaft. Im
Jahr darauf lernt er die französische Schriftstellerin und
Begründerin der vergleichenden Literaturwissenschaft Madame de
Stael
kennen. |
1808 | Christoph Martin Wieland begegnet Napoleon
in Weimar und Erfurt. Auch Goethe hat in diesem Jahr ein Treffen mit
dem
Kaiser der Franzosen. |
1809 | Christoph Martin Wieland tritt in die Freimaurerloge ein. |
1813 | Am 20. Januar stirbt Christoph Martin Wieland in Weimar. |
Quellen: Bredner Irmela, Christoph Martin Wieland. Reinbek bei Hamburg 1990; Zaremba, Michael: Christoph Martin Wieland – Aufklärer und Poet. Eine Biografie. Köln 2007. |
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