Heinrich Wackenroder
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1773 |
Am 13. Juli wird Wilhelm
Heinrich Wackenroder in Berlin als einziges Kind eines Geheimen
Kriegsrates und Justizbürgermeisters geboren. |
1786-1792
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Wackeroder besucht das Friedrichwerdersche Gymnasiums
in
Berlin, wo er sich mit seinem Mitschüler, dem später
erfolgreichen Literaten Ludwig
Tieck
anfreundet. Er erhält Musikunterricht bei Karl Friedrich
Fasch, dem Leiter der Berliner
Singakademie. |
1789 | Wilhelm Heinrich Wackenroder hört bei Karl
Philipp Moritz Vorlesungen über Kunstgeschichte und
Altertumskunde. |
1792-1793
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Im Frühjahr legt der junge Wackenroder das
Abitur ab. Nach der Abreise seines Freundes Tieck nach
Göttingen beginnt ein Briefwechsel der beiden
Freunde. Wackenroder bereitet sich unter der Obhut seines strengen
Vaters ein Jahr lang häuslich auf die
Universität vor. |
1793 | Im Frühling reisen Wackenroder und Tieck
über Leipzig, Naumburg, Jena, Weimar, Erfurt, Gotha und Coburg
nach Erlangen. Auf gemeinsamen Wanderungen nach Bamberg und
Nürnberg beschäftigen sich
Wackenroder und Tieck auch mit der Architektur. Ihre Reisen werden
Vorbild aller späteren romantischen
Kunstreisen. Im Laufe des Jahres wandern Tieck und Wackenroder durchs
Fichtelgebirge, erneut nach Nürnberg, nach Altdorf, Bamberg
und Fürth. Gegen den Willen, aber dem Vater zuliebe, studiert Wackenroder in Erlangen und Göttingen Juristerei. Neben dem ungeliebten Studium beschäftigt sich Wackenroder mit der älteren deutsche Literatur. In den Bibliotheken von Kassel und Göttingen arbeiten Wackenroder und Tieck für das von Erduin Julius Koch herausgegebene "Compendium der deutschen Litteratur-Geschichte". Wackenroder lässt sich von der Renaissance inspirieren. Seine Aufsätze "Schilderung der dramatischen Arbeiten des Meistersängers Hans Sachs" und "Über die Minnesänger" entstehen. |
1794 | Nach zwei Semestern Studium verläßt
Wackenroder Göttingen und kehrt gemeinsam mit Tieck nach
Berlin zurück. Die Reise führt sie über
Braunschweig und Hamburg, wo sie Friedrich Gottlieb Klopstock besuchen.
Wackenroder nimmt eine Täigkeit als Jurist im
preußischen Staatsdienst auf später beim
Stadtgericht in Berlin. Mit Karl Friedrich Zelter
unternimmt er eine Reise nach Rügen, Greifswald, Stralsund und
Rostock. |
1796 | Wackenroder gehört dem romantischen Kreis
an, der sich um Tieck
und dessen Schwester in deren Berliner Wohnung sammelt. Es entstehen
die "Herzensergießungen eines kunstliebenden
Klosterbruders", die später von Tieck herausgegeben werden,
vordatiert auf
1797. Der Band wird zum ersten Manifest der romantischen Kunstreligion. |
1797 | Wilhelm Heinrich Wackenroder wird Referendar am
Kammergericht. Gemeinsam mit Tieck arbeitet er an den "Phantasien über die Kunst für Freunde der Kunst", das 1799 in Druck erscheint. Im Herbst lernt er Friedrich Schlegel kennen. Im Dezember erkrankt er, erholt sich jedoch wieder. |
1798 | Am 13. Februar stirbt Wilhelm Heinrich Wackenroder,
nicht einmal 25 Jahre alt geworden, in Berlin an Typhus. Tieck veröffentlicht den Roman "Franz Sternbalds Wanderungen", den er mit Wackenroder zusammen geplant und vorbereitet hatte. Im ersten Teil ist noch stark den Einfluss von Wackenroders zu spüren. Wackenroder zählt wie der ebenfalls sehr jung verstorbene Novalis zu den großen Romantikern. |
Literatur: Kemper, Dirk: Sprache der Dichtung. Wilhelm Heinrich Wackenroder im Kontext der Spätaufklärung , Stuttgart 1993. Berglinger, Joseph: Erinnerung an Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck. Bamberg 1997. |