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Jack London |
Steckbrief: Jack London lebte von 1876 bis 1916. Stichworte zum Lebenslauf von Jack London: Abenteuerroman, Seewolf, Ruf der Wildnis. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der Ausreißer Jack London wurde durch seine Geschichten berühmt, verzweifelte aber im bürgerlichen Leben. | |
1876 |
Am 12. Januar wird Jack London unter dem Namen John Griffith Chaney in San Francisco geboren. Der irische Vater stammt aus dem Schaustellermilieu, er verlässt die Familie früh. Der Junge wächst bei seiner Mutter und seinem Stiefvater in Oakland auf. Er nimmt dessen Nachnamen "London" an. |
1890 |
Die Kindheit hat Jack London in Armut verbracht. Mit 14 bricht er die Schule ab und läuft von Zuhause fort. Er beginnt ein Leben als Landstreicher, Abenteurer und Matrose, bildet sich aber autodidaktisch fort. In den folgenden Jahren liest er den Kulturpessimisten Herbert Spencer, den Evolutionsforscher Charles Darwin, den Philosophen Friedrich Nietzsche und das Kommunistische Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels. |
1891 |
Arbeit in einer Konservenfabrik. |
1894 |
Festnahme wegen
Landstreicherei. |
1895 | Jack London kehr ins bürgerliche Leben zurück. Er holt seinen High-School-Abschluß nach, anschließend beginnt er ein Studium an der Universität of California in Berkeley. |
1897 | Studienabbruch. Jack London versucht sein Glück als Goldsucher während des großen Goldrauschs am Klondike River im Nordwesten Kanadas. |
1898 | Rückkehr aus Kanada. Gold hat er nicht gefunden. |
1899 | Jack London beginnt zu schreiben. Mit "To the Man on Trail" veröffentlicht er seine erste Kurzgeschichte. |
1900 | Mit seiner Kurzgeschichtensammlung "Der Sohn des Wolfs" erreicht Jack London seinen Durchbruch als Schriftsteller. |
1900-1904 | Erste Ehe mit seiner Jugendfreundin Elizabeth „Bess“ Maddern. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. Ab 1903 führt Jack London eine offene Ehe mit der Pianistin Charmian Kittredge. |
1901 | Beitritt zur Socialist Party, der sozialistischen Partei der USA. Erfolglose Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters von Oakland. |
Der Seewolf |
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Ab 1903 | Jack London ist auf dem Höhepunkt seiner
Karriere als Schriftsteller angelangt. In kurzer Zeit erscheinen
über 50 Bücher. Berühmt werden die
Abenteuerromane "Der Seewolf" (erschienen 1904) und "Der Ruf
der Wildnis" (erschienen 1903). London beschreibt den Kampf ums
Überleben. Dabei vermischt er die Ideen der Darwinschen
Auslese mit dem "Recht des Stärkeren" bei Nietzsche und dem
Klassenkampf von Karl Marx. Stilistisch bemerkenswert ist die
Erzählperspektive im "Ruf der Wildnis". Die Geschichte
über den großen Goldrausch wird nämlich von
einem Hund berichtet. |
Nach seinem Erfolg
leistet sich Jack London einen luxuriösen Lebensstil, der ihn
aber nicht glücklich macht. Er verliert die innere Balance. |
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1907 |
Veröffentlichung von "Abenteuer des Schienenstrangs". |
1909 |
Im sozialkritischen
Roman "Martin Eden", der an vielen Stelle autobiographische
Züge trägt, nimmt Jack London seinen eigenen
frühen Tod vorweg. |
1910 |
Jack London kauft eine Ranch in der Nähe von Glen Ellen im US-Bundesstaat Kalifornien. |
1913 | In "König Alkohol" beschreibt Jack London auch sein eigenes Leben als verzwifelter Alkoholiker. |
1916 |
Jack London stirbt am 22. November 1916 auf seiner Ranch bei Glenn Ellen. Als Todesursache gilt Nierenversagen, möglicherweise hat der zwischen Ideal und Realität zerrissene Autor Selbstmord begangen. |
Literatur: Barltrop, Robert: Jack London. Eine Biographie. Frankfurt am Main 1988: Krausnik, Michail: Jack London. München 2006; Recknagel, Rolf: Jack London. Leben und Werk eines Rebellen. Biografie. 4. Aufl. Berlin 1989. |