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Joseph Michel Montgolfier
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1740 |
Joseph Michel Montgolfier
wird am 26. August 1740 in Vidalon-lès-Annonay bei Lyon
geboren. Er ist das zwölfte Kind des Fabrikanten Pierre
Montgolfier. Über seine Kindheit und Jugend ist nur bekannt,
dass er sehr
neugierig und erfindungsreich war, und er eine gute Ausbildung in
Physik und den anderen Naturwissenschaften erhilet. Der Name
des Luftfahrtpioniers ist untrennbar mit dem seines jüngeren
Bruders Jacques Etienne verbunden. |
1774 |
Joseph Michel Montgolfier wird von seinem
Vater die technische Leitung seiner Papierfabrik übertragen,
der Bruder kümmert sich um die wirtschaftliche Seite. |
1777 | Joseph unternimmt erste Experimente mit Fallschirmen.
Ein Sprung vom Dach seines Hauses endet glimpflich. Eine
Veröffenlichung des amerikanischen Wissenschaftlers Joseph
Priestley bringt Joseph dazu, sich mit den Eigenschaften verschiedener
Gase zu beschäftigen. Er entwickelt die Idee, dass "leichte
Luft" eine luftdichte Hülle zum Schweben bringen
könnte. Es folgen etliche Experimente mit
Papiersäcken. |
1782 |
In Annonay findet der erste Versuch mit einem
Heißluftballon statt. Die Brüder Montgolfier nehmen
an, dass der Rauch das eigentliche Auftriebsmittel ist, Sie verwenden
stark qualmende Stoffe wie Heu und Wolle zur Hitzeerzeugung. |
1783 |
Am 14. Juni erfolgt der erste Aufstieg vor der
Öffentlichkeit. Die Brüder Montgolfier verwenden
einen Ballon aus leinwandverstärktem Papier, der bei einer
Flugdauer von zehn Minuten eine Höhe von etwa 1500 m erreicht. Ludwig XVI. lädt die Brüder zu einer Vorführung nach Paris ein. Außerdem beauftragt er die "Académie des Sciences" (Französische Wissenschaftsgesellschaft) mit Forschungen zum Ballonflug. Der militärische Nutzen der Erfindung wird schnell erkannt, denn zur Aufklärung über die Truppen des Feindes kann der Ballon gute Dienste leisten. Am 19. September erfolgt die Vorführung mit drei unfreiwilligen Passagieren: Ein Hammel, eine Ente und ein Hahn. Der erste bemannte Flug folgt am 21. November 1783. An Bord sind der Physiker Pilâtre de Rozier und der Gardeoffizier Marquis d'Arlandes. Der Siegeszug des Heißluftballons, damals "Aerostat" genannt, erhält allerdings durch die Entwicklung des leichter zu bedienenden Gasballons einen Rückschlag. Ein weiteres Problem stellt die Lenkung dar. Sie wird erst mit der Entwicklung der Zeppeline gelöst, also gut 100 Jahre später gelöst wird. |
1796 |
Joseph gelingen noch weitere bemerkenswerte
Erfindungen. Er verbessert den "Hydraulischen Widder" (Hydrodynamische
Pumpe) von John Whitehurst durch den Einbau eines
Rückschlagventils. Außerdem macht er sich mit einem
Verfahren zur Transparentpapierherstellung einen Namen. |
1810 |
Joseph-Michel Montgolfier stirbt am 26. Juni in
Balaruc-les-Bains. Heute sind die Heißluftballone, sog.
"Montgolfièren", vor allem ein
Freizeitvergnügen. Die Gebrüder Montgolfier zählen ebenso wie Graf Zeppelin, Otto Lilienthal und die Gebrüder Wright zu den Pionieren der frühen Luftfahrt. |
Literatur: | |
Schmitt, G. und Schwipps, W.: "Pioniere der frühen Luftfahrt". Gondrom Verlag, Blindlach 1995 | |
Mackworth-Praed, Ben: "Pionierjahre der Luftfahrt". Vom
Heißluftballon zum Motorflug. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001 |