|
Gustav Kirchhoff
|
1824 |
Am 12. März wird
Gustav Robert Kirchhoff, der Vater der Spektralanalyse, in
Königsberg/Preußen geboren. Sein Vater Carl
Friedrich ist Landrichter in Königsberg. |
1842 |
Gustav Kirchhoff studiert an der "Albertina", der Albertus-Universität in Königsberg, Mathematik und Physik. Zu seinen Professoren zählen der berühmte Physiker Franz Ernst Neumann und der Mathematiker Friedrich Julius Richelot. Neumanns Schüler besetzten eine Reihe von deutschen Lehrstühlen der Physik, worauf sich der Begriff "Königsberger Schule" bezieht. Mit Neumann als Mentor entdeckt Kirchoff in Königsberg die Gesetze der Stromverzweigung. Sie werden später als "Kirchhoffschen Gesetze" nach ihm benannt. |
1847 |
Kirchhoff wird in Königsberg zum Dr. phil.
promoviert. Ein Jahr später habilitiert er sich in
Berlin, wo er mit dem Univeralgenie und "Reichskanzler der Physik" Hermann Helmholtz
Freundschaft schließt. |
1850 |
Gustav Kirchhoff wird außerordentlicher
Professor in Breslau. Dort stößt er auf
den Chemiker Robert Wilhelm Bunsen, den Erfinder des
Bunsenbrenners. Der Physiker und der Chemiker freunden sich einander an. |
1854 |
Von Bunsen angeregt, erhält Kirchhoff einen Ruf an die Uni Heidelberg. Kirchhoff lehrt die Experimentalphysik und die damals als Mathematische Physik bezeichnete Theorie lehrt. In den kommenden Jahren veröffentlichen Kirchhoff und Bunsen einzeln oder gemeinsam zahlreiche theoretische Schriften. |
1857 | Gustav Kirchhoff heiratet Clara Richelot, die Tochter
seines Königsberger Mathematikprofessor. Das Paar hat einen
Sohn, Gustav. |
1859 |
Kirchhoff und Bunsen entdecken, wie
verschiedene chemische Elemente die Flamme eines Gasbrenners auf
charakteristische Weise färben, Daraus leiten sie die
Spektralanalyse als physikalische Analysemethode ab. Auf diese
Weise
können auch. die von Fraunhofer 1814 gefundenen dunklen Linien
im Sonnenspektrum erklärt werden. Im gleichen Jahr formuliert
Kirchhoff das "Kichhoffsche Strahlungsgesetz": Jede Materie sendet bei
Erhitzung eine
kontinuierliche Strahlung aus, die je nach der Temperatur
unsichtbar oder sichtbar ist (Temperatur- oder Wärmestrahlung). |
1860 | Als Ergebnis seiner Strahlungsgesetze prägt
Kirchhoff den Begriff des idealisierten "Schwarzen Körpers".
Der Schwarze Körper absorbiert auftreffende
elektromagnetische
Strahlung jedweder Wellenlänge absorbiert. Die
Auseinadersetzung Kirchhoffs Modell
führt Max Planck
über seine "Planckschen
Strahlungsgesetze" schließlich zur Quantentheorie. |
1861 |
An der Kaiserlichen Akademie in Wien gibt
Kirchhoff die Entdeckung zweier neuer
Elemente mit Hilfe der Spektralanalyse bekannt. Es handlet sich um:
Caesium(55) und Rubidium (37). |
1869 | Nach einem Unfall ist Kichhoff an den
Rollstuhl angewiesen; er
muss die Experimentalvorlesungen aufgeben. Im gleichen Jahr
verstirbt seine Frau Clara. |
1872 | Kirchhoff heiratet zum zweiten Mal. Luise
Brömmel küümert sich um den gesundheitlich
angeschlagenen Physiker liebvoll. |
1875 |
Kirchhoff wird Professor für theoretische
Physik an der Universität Berlin. Hier bleibt er bis zu seiner
Emeritierung im Jahr 1886. |
1880 | Nach Schwächeanfällen, vermutlich durch einen Hirntumor ausgelöst, muss Kirchhoff seine Vorlesungen teilweise abbrechen. |
1887
|
Robert Gustav Kirchhoff stirbt am 17. Oktober in
Berlin. Seine Grabstätte liegt auf dem Berliner
St.-Matthäus-Friedhof, sie existiert heute noch als Ehrengrab
der Stadt. Neben seinen Forschungen zur Spektroskopie und den
"Schwarzen
Körper" ist Kirchhoff auch bekannt für seine Regeln
für elektrische Stromkreise (Kirchhoffsche Regeln). Sie sind
für den Aufbau elektrischer Schaltungen und
für die Elektrotechnik grundlegend. Kirchhoff war Lehrer der
berühmten
Physiker Boltzmann, Hertz
und Planck. |
Literatur: | |
Bogomolov, Valerij S.: Gustav Robert Kirchhoff
(1824-1887). Kaliningrad 2001 |
|
Simmons, John: Who's who der Wissenschaften. Albatros, Düsseldorf 2007 | |