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Victoria, Königin von England |
1819 |
Viktoria Adelaide Mary Louisa wird als älteste Tochter von Albert von Sachsen-Coburg-Gotha und Königin Viktoria von Großbritannien im Buckingham Palace in London geboren. Die britische Monarchie ist zu diesem Zeitpunkt durch die Unfähigkeit der Monarchen geschwächt. König George III. wurde von einer Geisteskrankheit heimgesucht, sein ältester Sohn tritt 1820 als George IV. die Amtsgeschäfte an, dessen Bruder William IV. übernimmt 1830 die Amtsgeschäfte. |
Viktoria lernt lesen und schreiben bevor sie
fünf Jahre alt ist, französisch und deutsch von
verschiedenen Gouvernanten und Kindermädchen und
Naturwissenschaften, Literatur, Latein und Geschichte. Ihr Vater, Prinz
Albert, unterrichtet sie in Politik und Philosophie. |
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1837 |
Als ihr Onkel William IV. stirbt, besteigt Victoria mit
18 Jahren den Thron des Vereinigten Königreiches von
Großbritannien und Irland. |
1840 | Viktoria heiratet ihren Cousin Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha. Das Paar hat neun Kinder. Die ältesten Tochter Victoria Adelaide Marie wird 1858 den Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen heiraten und deutsche Kaiserin werden. |
1848/1849 | Die Revolution in Deutschland findet im Vereinigten Königreich wenig Widerhall. |
1851 | Königin Viktoria eröffnet die 1. Weltausstellung im Londoner Kristallpalast. |
1858 |
Vermählung von Victorias Tochter mit Friedrich
am 25. Januar in der Kapelle des St. James' Palace in London. Die
Verbindung gilt gleichermaßen als Liebes- und
politische Heirat. |
1861 |
Im Januar, nach dem Tod seines kinderlosen Onkels
König Friedrich-Wilhelms IV. und der Thronbesteigung seines
Vaters, wird Prinz Friedrich-Wilhelm Kronprinz von Preußen.
Im Dezember stirbt Victorias Mann, was sie Zeit ihres Lebens schwer
verwindet. |
Während des deutschen Bruderkrieges zwischen
Bayern und Preußen sympathisieren Viktoria und ihr Mann
Friedrich mit der Partei von Preußen und dem Norddeutschen
Bund. Ihre politische Parteinahme führt zu Spannungen
innerhalb der verzweigten Familie. |
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1869 |
Der Suez-Kanal wird geöffnet. England hatte das französische Bauprojekt immer wieder durch politische Intrigen zu sabotieren versucht, war aber damit gescheitert. Trotzdem hatte sich Victoria um einen Ausgleich bemüht, denn als erste britische Herrscherin seit Heinrich VIII. hatte sie Frankreich 1843 einen Besuch abgestattet. |
1871 |
Am 18. Januar rufen die Fürsten des
Norddeutschen Bundes König Wilhelm I. von Preußen
zum Deutschen Kaiser aus. Friedrich und Victoria
Adelaide
Marie werden Kronprinz und
Kronprinzessin des Deutschen Kaiserreichs. |
1874 |
Da die britische Besetzung Indiens schwere
Aufständen der indischen Bevölkerung hervorrief,
versucht England eine Legalisierung seiner Expansionspolitik.
Königin Victorias lässt sich zur Kaiserin von Indien
krönen. Die Befriedungspolitik verhindert nicht die
Gründung des Indischen Nationalkongresses 1885 und
die von Gandhi
geführte Unabhängigkeitsbewegung. |
1888 |
Nach dem Tod seines Vaters am 9. März wird der
schwer kranke Friedrich-Wilhelm als Friedrich III. König von
Preußen und Deutscher Kaiser. Er regiert nur 99 Tage und
stirbt am 15. Juni an Kehlkopfkrebs. Nach dem Tod des
Schwiegersohnes zieht
sich Königin Victoria eine lange Zeit aus der
Öffentlichkeit zurück und trauert. Victoria zieht
sich auf ihren Witwensitz Schloss Friedrichshof zurück. |
1901 |
Königin Viktoria stirbt am 22. Januar in Osborne House bei Cowes auf der Isle of Wight. Sie erhält in einem Mausoleum in Frogmore, in der Nähe von Windsor, ihre letzte Ruhe. |
Die Zeit von 1837 bis Anfang des 20. Jahrhunderts wird
das Viktorianische Zeitalter genannt. Die namensgebende
Königin Viktoria regierte stattliche 64 Jahre, länger
als sonst ein Monarch in Europa. In die Viktorianische Epoche
fallen wirtschaftlicher Wohlstand und die imperialistische
Expansion des Vereinigten Königreichs. Die finanziellen und
politischen Kosten des Expansionsdrangs zeigen sich erst nach Viktorias
Tod. |
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Quellen: Carolly Erickson: Königin Victoria. Eine Biographie, München, Zürich 2001; Wocker, Karl-Heinz: Königin Victoria. Die Geschichte eines Zeitalters, München 1989. |