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David Livingstone

1813
David Livingstone wird am 19. März in Blantyre (Schottland) als zweites von sieben Geschwistern einer religiös geprägten Arbeiterfamilie geboren. 
1823  David Livingstone arbeitet in einer Baumwollspinnerei, besucht aber trotzdem die  Abendschule. Der wissbegierige Junge bildet sich zudem autodidaktisch weiter.
1836
Er nimmt ein Medizinstudium an der Universität Glasgow auf und besucht zusätzlich theologische Seminare.
1838
Livingstone beginnt bei der London Missionary Society (Londoner Missionsgesell schaft) eine Ausbildung zum christlichen Missionar. Sein Missionsziel ist China. Wegen des ersten Opiumkriegs zwischen Großbritannien und dem Kaiserreich China kommt er dort aber nicht zum Einsatz.
1840  Am 8. November wird Livingstone zum Missionar ordiniert. Einen Monat später  folgt er dem Ruf des schottischen Missionars und Bibelübersetzers Robert Moffats, der in Afrika mehrere Missionsstationen betreut. Livingstone bricht nach Betschuanaland auf, dem heutigen Botswana.
1841
Livingstone erreicht am 31. Juli die Missionsstation Kuruman. Das dünn besiedelte Land bietet nur wenig Möglichkeiten, den christlichen Glauben zu verbreiten.
1842
Eine ausgedehnte Rundreise durch Betschuanaland führt Livingstone im folgenden Jahr nach Mabotsa. Auch dort wird eine Missionsstation von Robert Moffat betreut.
1844  Livingstone heiratet die Tochter des Stationsleiters, Mary Moffats, in Kuruman. Das Paar wird vier Kinder haben.
1849 - 1852
Livingstone durchquert die Kalahari-Wüste, wobei er den Ngami-See (1849) und den Oberlauf des Sambesi (1851) entdeckt.
1853
Livingstones Vision ist es, das Innere des afrikanischen Kontinents zu erschließen, Afrika für Handel und Missionierung zu öffnen, und den Sklavenhandel zum Erliegen zu bringen. Den Anbau von Baumwolle möchte er in Afrika heimisch machen, doch der Versuch misslingt. Livingstone begibt sich von Luanda aus auf eine dreijährige Reise entlang des Sambesi. Er entdeckt als erster Europäer 1855 die Wasserfälle des Sambesi, die später zu Ehren der englischen Königin  Victoria-Fälle genannt werden.
1856  Livingstone erreicht Quelimane (Mozambique). Da der Sambesi nicht schiffbar ist, segelt er nach London zurück, wo ihm nach 16-jähriger Abwesenheit ein trimphaler Empfang bereitet wird. Livingstone erhält zahlreiche Ehrungen.
1857
Sein Buch "Missionary Travels" (Missionsreisen) erscheint.
1858
Livingstone kehrt mit einem Forschungauftrag der britischen Regierung als Konsul von Quelimane nach Afrika zurück.
1861
Er entdeckt den Nyassa-See, den heutigen Malawisee zwischen Tansania, Malawi und Mosambik. Der neuntgrößte See der Erde liegt 474m über dem Meersspiegel.
1862
Seine Frau Mary stirbt an einem Dschungel-Fieber. Der Verlust trifft David sehr.
1865  Sein zweites Buch "The Zambezi and Its Tributaries" (Der Sambesi und seine Nebenflüsse) erscheint.
1866  Livingstone beginnt mit seiner dritten und letzten großen Forschungsreise, die der Suche nach der Wasserscheide Afrikas dient, was die Suche nach den Quellen des Nils einschließt. Livingstone entdeckt zwar den Bangwuela-See und den Lualabu, einen Nebenfluss des Kongo, muss aber wegen einer schweren Erkrankung frühzeitig nach Ujiji am Tanganjika-See zurückkehren.
1869
Die nächsten zwei Jahre verbringt Livingstone, gesundheitlich labil, mit der Missionsarbeit von Ujiji aus. Seine Kontakte nach England sind unterbrochen.
1871
Der Journalist und Afrikaforscher Henry Morgan Stanley spürt Livingstone auf.  Dessen Worte "Dr. Livingstone, I presume." (Dr. Livingstone, nehme ich an?) sind weltberühmt geworden.
1873 Am 1. Mai wird Daid Livingstone in seinem Zelt tot aufgefunden. Sein Herz wird unter einem Baum vergraben, sein Leichnam nach England überführt und in der Westminster Abbey in London beigesetzt. Livingstones Entdeckungen erwecken in Europa koloniale Begehrlichkeiten, sein Einsatz für die afrikanische Bevölkerung gerät in Vergessenheit. Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck veranstaltet in Berlin 1884 eine Kongokonferenz, an der auch Henry Morton Stanley teilnimmt. Ziel ist die Aufteilung Afrikas. Der belgische König Leopold II. errichtet später im Kongo ein brutales Regime. Um die Bevölkerung zur Kautschukproduktion zu zwingen, schrecken die Besatzungstruppen auch vor dem Abhacken der Hände nicht zurück. Literarisch thematisiert werden die belgischen Kongogräuel vom Schriftsteller Mark Twain.
   
  Literatur:
  Salentiny, Ferdinand: DuMonts Enzyklopädie der Seefahrer und Entdecker,  Köln 2002.
  Schomburgk, Hans: David Livingstone. Volk und Wissen, Berlin 1947.
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