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Ludwig XIII. - König von Frankreich |
1601 |
Ludwig wird am 27. September
in Fontainebleau vor den Toren von Paris geboren. Er ist der
älteste Sohn von König Heinrich IV. von
Frankreich und der Maria von
Medici. |
1610 |
Nach der Ermordung seines Vaters wird Ludwig
König von Frankreich. Seine Mutter übernimmt die
Regentschaft und hält ihn von der praktischen
Regierung des
Landes fern. |
1614 |
Die Generalstände werden zum letzten
Mal vor dem Revolutionsjahr 1789 einberufen. Als Repräsentant
des Klerus von
Poitou nimmt Richelieu
teil, der 1622 zum Kardinal erhoben wird. |
1615 |
Ludwig heiratet Anna von Österreich. |
1616 |
Die Regentin Maria von Medici holt
Richelieu an den französischen Königshof und
ernennt ihn zum
Staatssekretär für Außenpolitik
und Krieg. |
1617 |
Am 24. April erringt Ludwig die Macht. Er
lässt
Concino Concini, den Favoriten seiner Mutter ermorden. Maria von Medici
schickt er in die Verbannung nach Blois,
Richelieu verliert sein Amt und wird nach Avignon verbannt.. |
1619 |
Ludwig XIII. holt Richelieu zurück an den Hof,
um zwischen ihm und seiner Mutter zu vermitteln. |
1620 |
Maria von Medici versucht vergeblich, die
Regentschaft zurückzugewinnen. |
1621 |
Nach dem Tod des ersten Ministers Ludwig XIII., Charles
de Luynes, beginnt der steile Aufstieg Richelieus. |
1624 |
Richelieu gehört wieder dem
Ministerrat an und wird einer der wichtigste Berater Ludwig XIII., im
selben Jahr wird er Erster Minister. Ludwig XIII. wird vielfach als
schwacher König eingeschätzt, doch gingen seine
politischen Ansichten sicher mit denen Richelieus konform. Man kann
durchaus von einer gemeinsamen Herrschaft Richelieus und Ludwigs
sprechen. Die Verwaltung wird reformiert, der Adel
entmachtet und die militärische Kraft der
Hugenotten
zerstört. Die Entmachtung des Adels führt zum
Absolutismus des französischen Königs. Eines der
Hauptziele der Außenpolitik ist die Sprengung der
Umklammerung durch die spanischen und österreichischen
Habsburger. Die antihabsburgischen Parteien im
Dreißigjährigen Krieg werden unterstützt. |
1628/29 |
Nach dem Aufstand und Fall von La Rochelle
gewährt Ludwig XIII. den Hugenotten im
Gnadenedikt von Alès zwar ihre Religionsfreiheit, nimmt
ihnen aber ihre militärische Macht.. |
1631 |
Um die spanische Vormachtstellung in Europa zu brechen,
nutzt Frankreich Spaniens Verwicklung in den
Dreißigjährigen Krieg. Ludwig XIII. und Richelieu
unterstützen die
protestantischen Fürsten und den schwedischen
König Gustav
II. Adolf, was jenem den Vorstoß bis nach
Süddeutschland ermöglicht. |
Frankreich gegen die Habsburger |
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1635 |
Das katholische Frankreich greift
militärisch an der Seite des protestantischen Schweden in den
Krieg gegen den
Papst und den Kaiser des Heiligen
Römischen Reiches Deutscher Nation ein, einen Habsburger. Und
dies, obwohl die Frau des
französischen Königs Habsburgerin war.. |
1638 |
Geburt des ältesten Sohnes, der
später als Ludwig XIV.
den Thron besteigt. |
1640 |
Gegen Ende des Dreißigjährigen
Krieges versucht Frankreich die spanische Linie der Habsburger durch
einen Angriff auf Perpignan zu schwächen. Ebenso
unterstützt es die verschiedenen Rebellengruppen der
spanischen Provinzen gegen die Macht in Madrid. |
1642 |
Frankreich beginnt mit den Vorbereitungen für
Friedensverhandlungen, die ein neu geordnetes Europa
unter der Hegemonie Frankreichs statt der Habsburger zum Ziel
haben. Nach
dem Tod Richelieus übernimmt Mazarin den Posten des ersten
Ministers und führt seine und Ludwig XIII. Politik fort. Mit
dem Abschluss des Westfälischen Friedens 1648, dessen
Garantiemacht Frankreich ist, erreicht Ludwig XIII. seine
außenpolitischen Ziele. |
1643 |
Ludwig stirbt am 14. Mai in Saint-Germain-en-Laye. Sein
Nachfolger wird Ludwig XIV. Beim Tod seines Vaters ist der Sohn noch
ein
Kleinkind, für den der Kardinal Mazarin die Herrschaft
ausübt. Mazarin baut die Hegemonialstellung Frankreichs weiter
aus, Ludwig XIV. schließt sich der Linie an. Die Herrschaft Ludwig XIII. stellt in der französischen Geschichte einen Schritt zur Festigung der königlichen Macht im Absolutismus und zur Sicherung der Außengrenzen dar. Auf dem Gebiet der Ökonomie ist Ludwigs Politik mit dem beginnenden Merkantilismus verknüpft. |
Literatur: Meyer, Jean: Frankreich im Zeitalter des Absolutismus, 1515-1789. Aus dem Frz. übertr. v. Friedrich Weinert (Geschichte Frankreichs 3), Stuttgart 1990; Bergin, Joseph: Richelieu and his Age, Oxford 1992; Hartmann, P. C. (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit, München 1994. |
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