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Ludwig Hirsch
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1946 | Ludwig Hirsch wird am 28. Februar 1946 in der österreichischen Gemeinde Buch-St. Magdalena geboren. Der Ort liegt in der Steiermark. Der Vater ist Arzt. Nach seiner Schulzeit studiert Ludwig Hirsch Grafik in Wien. |
1947 | Umzug der Familie Hirsch nach Wien, in die Leopoldstadt. |
1973 | Zunächst hatte Ludwig Hirsch an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst Grafik studiert. Doch die Arbeit am Reißbrett befriedigte ihn nicht, es zieht ihn auf die Bühne. Er absolviert noch eine Schauspielschule. |
1973 | Erster Auftritt am Regensburger Stadttheater. Auftritte in Wuppertal und im Hamburger Thalia-Theater folgen. |
1978 | Ludwig Hirsch erreicht mit seinem Album "Dunkelgraue Lieder" den ganz großen Durchbruch. Seine Texte sind zeitgemäß und sozialkritisch, aber auch typisch für die Stadt Wien makaber. Hier ähnelt er seinem Landsmann Georg Kreisler. |
1979 | Ludwig Hirsch veröffentlich das Album "Komm, großer schwarzer Vogel." Der Sender spielt das Titellied nicht nach 22 Uhr - aus Furcht, Selbstmorde auszulösen, wie einst nach der Veröffentlichung von Goethes Werther. Hirschs makabre wie hintergründige Texte erschließen sich zumeist erst in der letzten Textzeile. Im Lied "Die gottverdammte Pleite" schildert er die Rache der Kinder an einer Welt, die von den Erwachsenen zugrunde gerichtet wurde. Als besonderes Stilmittel verwendet Ludwig Hirsch in mehreren seine Stücke den Kontrast von heiteren Melodien und düsterem Text. Das Schema funktioniert aber auch umgekehrt. In der "Spur im Schnee" folgt auf einen dramatischen Beginn ein unverhofft triviales Ende. |
197 5- 1997 | Ludwig Hirsch spielt im Ensemble des Wiener Theaters in der Josefstadt. |
1977 | Hochzeit mit der Schauspielerin Cornelia Köndgen verheiratet. Das Paar hat einen Sohn. |
1985 - 1992 | Trotz seiner Karriere als Liedermacher spielt Ludwig Hirsch immer wieder in Theaterstücken und Fernsehproduktionen, 1985 in Samuel Beckets "Warten auf Godot", 1992 im „Jedermann“, der bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird. Für das Fernsehen spielt er in der Krimiserie "Tatort" und im zweiten Teil der Familiensaga "Der Bockerer" |
1991 - 1992 | Ludwig Hirsch vor insgesamt über 200.000 Zuschauern. Begleitet wird er teilweise von seiner Band, einige Konzerte gibt er nur im Zusammenspiel mit dem Gitarristen Johann M. Bertl. |
1999 | Als Reminiszenz an seine "Dunkelgrauen Lieder" veröffentlich Ludwig Hirsch das Livealbum "Dunkelgrau". |
2002 | Veröffentlichung des Studioalbums "Perlen", für das er in Österreich eine Goldene Schallplatte erhält. |
2006 | Veröffentlichung des Albums "In Ewigkeit Damen". Moderation der Radiosendung Siesta beim österreichischen Sender Ö3. |
2009-2011 | Ludwig Hirsch veröffentlich viele Sprechalben. Er liest Weihnachtsgeschichten, Geschichten von Till Eulenspiegel und eigene Werke. |
Komm, großer schwarzer Vogel |
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2011 | Ludwig Hirsch leidet
an einem Bronchialkarzinom. Am 24. November 2011 begeht er durch einen
Sprung aus dem Fenster des Wiener Wilhelminenspitals
Selbstmord. Ludwig Hirsch wurde 65 Jahre alt. Der "große
schwarze Vogel", den er 1979 besungen
hatte, begleitete ihn bis zur letzten Stunde. Die Stadt Wien vermacht ihm ein Ehrengrab auf dem Gersthofer Friedhof. Im Jahre 2012 erscheint seine CD "Zum letzten Mal - live". Für seine Lebenswerk wird Ludwig Hirsch am 1. Mai 2012 der Amadeus Austrian Music Award verliehen. |
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Literatur: Hirsch, Ludwig: Ich hab’s wollen wissen. Lieder, Bilder, Texte. München 1983; Ludwig Hirsch: Ich weiß es nicht, wohin die Engel fliegen …. Lieder und Texte. Wien 2010. |