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Samuel Beckett |
1906 |
Am 13. April, einem
Karfreitag, wird Samuel Barclay Beckett in eine bürgerliche,
protestantische Familie in Dublin geboren. |
1921 | Becketts Kindheit und Jugend ist überschattet von den Kämpfen, in denen sich das katholische Irland nach vierhundert Jahren britischer Besatzung die Unabhängigkeit erstreitet. |
1923 | Im Alter von 17 Jahren beginnt Samuel Beckett mit dem Studium der Romanistik. Nach dem Abschluss wird er für zwei Jahre Englischlektor an der Pariser Ècole Normale Supérieure. Beckett knüpft Kontakte zu Literatenkreisen und lernt unter anderem auch James Joyce kennen, dessen "Ulysses" in Großbritannien und den USA wegen "Obszönität" 1920 verboten wurden. Samuel Beckett dichtet erste lyrische Werke. |
1930 | Beckett siedelt nach England über und wird Assistent am Trinity College. |
1932 | Nach einer längeren Deutschlandreise kehrt Samuel Beckett über Paris nach Dublin zurück. |
1933 | Beckett, dessen Vater mittlerweile gestorben ist, widersetzt sich dem Druch der Mutter, in die elterliche Firma einzutreten. Er zieht nach London. Dort publiziert er im folgenden Jahr erste Erzählungen. |
1937 | Nach einer zweiten Deutschlandreise lässt sich Beckett im Oktober endgültig in Paris nieder. In der jungen Pianistin Suzanne Dumesnil findet er eine Lebensgefährtin. |
1939 | Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überrascht Beckett bei einem Irlandbesuch. Er kehrt nach Paris zurück und schliesst sich ein Jahr später der Résistance, der Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besatzung Frankreichs an. |
1942 | Becketts Widerstandgruppe wird von einem katholischen Priester an die Gestapo verraten. Beckett muss untertauchen und arbeitet zeitweise als Erntehelfer im Roussillon. Während der Nacht schreibt er an seinem Roman "Watt". |
1944 | Nach der Befreiung Frankreichs kehrt Samuel Beckett nach Paris zurück. Er wird Helfer beim Roten Kreuz und arbeitet als Dolmetscher in einem Lazarett in der Normandie. Nach Kriegsende kehrt er nach Paris zurück und beginnt, sich ganz auf seine Schriftstellerei zu konzentrieren.. |
1946-1953
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Neben Romanen entsteht Becketts heute berühmtes Stück "Warten auf Godot". Doch zunächst zeigte kein Theater Interesse. |
1953 | Beckett überträgt seine französischen Stücke ins Englische. |
1956 | Beginnend mit "All that fall" konzipiert Beckett eine Serie von Hörspielen für den englischen Radiosender BBC. |
1961 | Samuel Beckett wird erstmals mit einem Literaturpreis ausgezeichnet, dem "Prix internatonal des éditeurs". "Warten auf Godot" wird verfilmt. |
1963 | Neben den Hörspielen "Words and Music" und
"Cascando, die Komödie Play" wird im selben Jahr unter
Mitwirkung des Autors das Hörspiel "All that fall"
für das französische Fernsehen adaptiert und
gesendet. Ein Jahr später entsteht in
Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alan Schneider der Streifen
"Film", mit Buster Keaton in der Hauptrolle. Im folgenden Jahr wird der Film
in Venedig mit dem "Prix de la Jeune Critique" ausgezeichnet. |
1965 | Beckett wendet sich dem Fernsehen zu und verfasst "Dis Joe". Nach Problemen mit der BBC wird das Stück ein Jahr später vom Süddeutschen Rundfunk zu Becketts 60. Geburtstag gesendet. |
1967 | Mit dem Stück "Endspiel" versucht sich Beckett in Berlin als Theaterregisseur. |
1968 | Unter dem Titel "Comédie et actes divers" erscheint ein Sammelband mit Samuel Becketts Stücken. |
1969 | Samuel Beckett erhält den Nobelpreis
für Literatur. Beckett lehnt ihn nicht ab, bleibt der Preisverleihung jedoch fern. In den
folgenden Jahren verfasst er eine Reihe kürzerer Texte, zieht
sich jedoch immer mehr ins Privatleben zurück. |
1989 | Am 22. Dezember stirbt Samuel Beckett in Paris. Zusammen mit James Joyce, Oscar Wilde und William Butler Yeats zählt Samuel Beckett zu den "Four Dubliners", den großen irischen Schriftstellern. |
Literatur: Bair Deirdre: Samuel Beckett. Eine Biographie. Reinbek, 1994 Knowlson James: Samuel Beckett. Eine Biographie. Frankfurt 2003 |