William Butler Yeats
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1865 |
William
Butler Yeats,
irischer Dichter und einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20.
Jahrhunderts, erblickt am 13. Juni in Sandymount bei Dublin das Licht
der Welt.
Sein Vater John Butler Yeats war ein Anwalts, der sich auch
Porträtmalerei widmete. Die Familie ist
protestantisch, und der Junge wächst in einem von
religiösen Auseinandersetzungen geprägten Land
auf. William
verbringt seine Kindheit bei derGroßmutter in seinem
Geburtsort, die Schule absolviert er in London und in
Dublin. |
1880 | Nach einem
Kunststudium in Dublin
wendet sich William
Butler Yeats der
Literatur zu. Während der Semesterferien begeistert
er sich
für das Erbe der irischen Kultur. Er
schliesst Freundschaft mit Oscar Wilde,
der ihm den
französischen Symbolismus nahe bringt. Yeats verfolgt das
Ziel,
die irische Literatur einer breiten Öffentlichkeit zu
vermitteln.
In romantischen Bildern schildert er die Mythen der Kelten. |
1887 | Als die
Familie nach London zieht, arbeitet
Yeats als professioneller Schriftsteller. Er
beschäftigt sich
eingehend mit der englischen Romantik, aber auch mit
fernöstlichen Religionen.
In der Theosophischen Gesellschaft, der er in London beitritt, lernt er
Helena Blavatsky kennen. Die Theosophische Gesellschaft war um die
Jahrhundertwende und danach in Intellektuellenkreisen sehr
populär. Es entstehen eine Reihe lyrischer Gedichte,
die stark von Baudelaire und dem exzessiven Paul Verlaine
geprägt sind. |
1896 | In der irischen
Schriftstellerin Augusta Lady Gregory
findet William
Butler Yeats eine Unterstützerin. Auf
ihrem Landsitz Coole Park trifft er mit
anderen irischen Intellektuellen zusammen. Zudem begleitet er Lady
Gregory auf deren Europareisen. Später erwirbt er
in der Nähe von Coole Park die Ruine der Normannenburg "Thoor
Ballylee". |
1899 | Mit
Unterstützung von Lady
Gregory
gründet Yeats in Dublin das Irish Literary Theatre.
Es wird
später in Abbey Theatre umbenannt und
schließlich
zum Nationaltheater. Yeats leitet es bis zu seinem Tod.
Für
das
Repertoire seines Theaters trägt er eigene Stücke bei. |
1901-1902 | Bei einem Aufenthalt
in Irland lernt er die irische
Schauspielerin und Nationalistin Maud Gonne kennen und
verliebt sich in sie. Sie bewundert ihn, ohne aber sein Verlangen zu
erwidern. |
1913 | Für einige
Zeit lebt Yeats in Sussex. Sein Sekretär Ezra
Pound macht ihn mit
fernöstlicher Literatur bekannt. Yeats literarische Karriere
war für Pound ein Vorbild. |
1917 | Yeats heiratet die
25-jährige Georgie
Hyde-Lees. Ihre Mutter und Ezra Pound sind die Trauzeugen. "The Wild
Swans at Coole"
entsteht. |
1922-1928 | Nach der
Unabhängigkeit der Republik Irland
ist Yeats Mitglied des irischen Senats, des "Seanad
Éireann". Er schreibt Prosa, Lyrik, Dramen und Essays. |
1923 | William Butler Yeats
erhält den Nobelpreis
für Literatur. |
1927 | "The Tower" und
"Autobiographies" entstehen. |
1929 | "The Winding
Stair" |
1939 | Am 28. Januar stirbt
William Butler Yeats in
Roquebrune-Cape-Martin in der Nähe von Nizza. |
1948 | Nach dem Zweiten Weltkrieg werden seine sterblichen Überreste nach Drumcliff überführt. Der Ort liegt etwa 6 km nördlich von Sligo in einer Landschaft, die nach eigenen Aussagen sein Schaffen maßgeblich geprägt hat. Die von ihm verfasste Grabinschrift lautet: "Cast a cold Eye On Life, on Death, Horseman, pass by" (Wirf einen kalten Blick auf das Leben, den Tod, Reiter, reit vorbei). In Sligo treffen sich alljährlich in der International Yeats Summer School Literaten aus aller Welt. Zusammen mit James Joyce, Oscar Wilde und Samuel Becket zählt William Butler Yeats zu den "Four Dubliners", den großen irischen Schriftstellern. |
Literatur: Ellmann Richard: Four Dubliners.Wilde, Yeats, Joyce and Beckett. Aus dem Englischen von W. Held. Frankfurt 1990. Klerinstück, Johannes: W. B. Yeats oder der Dichter in der modernen Welt. Hamburg 1963. |