Moliére (Jean Baptiste Poquelin) |
|
1622 |
Als Jean
Baptiste Poquelin wird der Künstler Moliere am 15. Januar in
der Kirche von Sainte-Eustache in Paris getauft. Sein genauer
Geburtstag ist unbekannt. |
1631 | Molieres
Vater erwirbt das Amt des "Tappissier du Roy et valet de
chambre", des königlichen Kammerdieners. |
1632 | Seine Mutter stirbt
bei ihrer siebten Schwangerschaft. Jean besucht ein
renommiertes
Jesuitenkollegium, das Pariser College de Clermont. |
1632-1635 | Jean
Baptiste wird
in den Fächern Logik, Mathematik, Physik und Latein
unterrichtet. Er erhält auch Tanz- und Fechtstunden.
Einer seiner Professoren ist ist der Philosoph Gassendi, ein
angesehener
Kritiker
des frühen Aufklärers Descartes. |
1639-1640 | Jean Baptiste
verlässt das Jesuitenkollegium und studiert
Rechtswissenschaft in Orléans. |
1643 | Die Begegnung mit der
Schauspielerin Madeleine Bejart wird zum Schlüsselerlebnis und
Wendepunkt.
Zugunsten seines Bruders verzichtet er auf das Amt des Vaters und
schließt sich einer Theatergruppe an. Nach einem kurzen
Gastspiel in Paris reisen die Schauspieler in die
nordfranzösische Hafenstadt Rouen. |
1644 | Am 1. Januar
eröffnet das "Illustre Theatre" in Paris. Bei der
Vertragsunterzeichnung mit einem Tänzer unterschreibt
Jean Baptiste zum
ersten Mal mit seinem Künstlernamen Moliere. |
1653 | Molieres Theatergruppe
geht auf Tournee durch die Provinz
Languedoc, das Gebiet zwischen der Rhone und der Garonne. Er gewinnt
dabei
die Gunst des Prinzen
Conti. |
1654-1659 | Eine Stelle als
Sekretär von Conti lehnt Moliere ab, um
weiterhin mit der Theatergruppe aufzutreten. |
1660 | Ludwig
XIV., der die Künste und Wissenschaften
fördert, ist
von Moliere begeistert. Er verschafft ihm
Auftrittsmöglichkeiten im Theatersaal des Palais Royale und
sichert ihn finanziell ab. |
1661 | Das Stück
"Die Männerschule" wird zum großen Erfolg. "Die
Lästigen" wird bei einem Fest zu Ehren des Königs im
Schloss Vaux aufgeführt, 50 km südlich von
Paris. Moliere verbindet das Genre der
Komödie mit dem
Ballett. |
1664 | Für ein
königliches Fest in Paris
verfasst Moliere unter anderem "Tartuffe
oder der Betrüger", und löst mit der Entlarvung
klerikaler Heuchelei einen Theaterskandal aus. Die Kirche
verfügt nach der
Uraufführung ein Verbot des Stücks. Auch eine zweite
Fassung unterliegt der Zensur. Erst einer dritte, deutlich
entschärften Variante, darf erst nach einer
mehrjährigen Auseinandersetzung gespielt werden. |
1665 | Molieres Theatergruppe
erhält in Saint Germain den offiziellen Titel "Troupe du roy
au Palais Royal", verbunden mit einer jährlichen
Zahlung von 6000 Livres. |
1666 | Moliere erkrankt
schwer. Im März erscheinen seine Werke in zwei
Bänden. Die Komödie "Der Menschenfeind" findet beim
Publikum wenig Resonanz. |
1671 | "Psyche", eine
Gemeinschaftsproduktion von Moliere, Corneille, Quinault und Lully wird
uraufgeführt. |
Der eingebildete Kranke |
|
1673 | Im Februar findet in
Paris die Uraufführung von "Der eingebildete Kranke" statt.
Moliere spielt darin die Hauptrolle. Am 17. Februar, dem
vierten Tag der Aufführung, erleidet er auf der Bühne
einen Blutsturz. Das Publikum glaubt zunächst an eine
perfekt gespielte Inszenierung. Doch Moliere stirbt noch am
selben
Tag. |
1680 | Auf Anordnung des
Königs gründen die beiden wichtigsten Theatergruppen
von Paris die "Comédie francaise". Moliere bleibt als der
berühmteste Kommödiendichter Frankreichs im
Gedächtnis. Seine Popularität wird später
erst 200 Jahre später von Victor
Hugo übertroffen. |
Literatur: Hartau Friedrich: Moliére. Reinbek bei Hamburg. 1976; Maier Katharina: Die berühmtesten Dichter und Schriftsteller Europas. Wiesbaden 2007. |