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Victor Hugo

1802
Victor Hugo wird am 26. Februar 1802 in Besançon im Osten Frankreichs geboren.  Er ist der Sohn eines napoleonischen Generals. In jungen Jahren reist er mit der Familie durch Europa.
1809  Mit seiner Mutter und seinem ältern Bruder lebt Victor Hugo in Paris. Seine Bildung erwirbt er im Lycée Louis-le-Gran.
1819  Victor, der bereits mit vierzehn Jahren mit dem Schreiben begann, gründet mit seinem Bruder die Literaturzeitschrift "Le Conservateur littéraire". In einem Dichterwettstreit erhält Victor Hugo eine Auszeichnung.
1820  Hugo widmet seine Ode "Sur la mort du duc de Berry" einem Neffen von Louis XVIII., der bei einem Attentat getötet wurde. Der 18-jährige Dichter wird dafür mit einem weiteren Preis geehrt.
1822  Hugos erster Gedichtband "Odes et poésies diverses" erscheint.
1825 Victor Hugo wird Chevalier de la Légion d'Honneur, Ritter der französischen Ehrenlegion. Er ist geladener Gast bei der Krönung von Charles X., dem jüngeren Bruder und Nachfolger von Louis XVII, in der Kathedrale von Reims.
Doch Charles X. sieht sich als König von Gottes Gnaden und regiert das Volk mit harter Hand. Victor Hugo Bald schließt sich der liberalen Opposition an.   
1827  Hugo veröffentlicht sein erstes Drama "Cromwell". Das sehr umfangreiche und in Versen geschriebene Werk ist wenig bühnentauglich. Das Vorwort "Préface de Cromwell" wird jedoch zum Gründungsmanifest eines neuen romantischen Theaters.
1829  Mit dem subtilen Roman "Le dernier jour d'un condamné à mort" schreibt Victor Hugo ein Plädoyer gegen die Todesstrafe.
1829  Die historischen Stücke "Marion Delorme" und "Hernani"  entstehen. "Marion Delorme" wird vor der Aufführung wegen regierungskritischer Äußerungen verboten.
1831  Victor Hugo veröffentlicht den historischen Roman "Notre Dame de Paris" (Der Glöckner von Notre Dame) und die Gedichtsammlung "Les feuilles d'automne". Auch in der Folgezeit widmet er sich historischen Stücken und Gedichten.
1838  Für 300.000 Francs erwirbt ein Verlag die Rechte an Victor Hugos bisherigem Lebenswerk.
1841  Victor Hugo in die französische Wissenschaftsgesellschaft  "Académie Francaise" gewählt.
1845  König Louis-Philippe erhebt Victor Hugo in den Adelsstand und ernennt ihn auf Lebenszeit zum Pair von Frankreich, d.h. zum Mitglied der "Chambre des Pairs", des französischen Oberhauses.

Les Misérables -  Die Elenden

1847 Der monumentale Roman "Les Misérables" (Die Elenden) wird zu Victor Hugos größtem Erfolg. Darin beschreibt Victor Hugo die Liebe in den Zeiten der sozialen Spaltung. Auf der einen Seite stehen die erfolgreichen Egoisten, vom Wohlstand verwöhnt und selbstgefällig. Auf der anderen Seite stehen die Elenden und ausgestoßenen, die von der Tugend abkommen: "Wird die Grenze des Leidens überschritten, gerät die unerschütterlichste Tugend auf Abwege". Auch Brecht greift diese Feststellung später auf: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral".
1851  Wegen seiner Kritik an Napoleon III., einem Neffen von Napoleon Bonaparte I.,  muss Victor Hugo Frankreich verlassen. Er lässt sich auf den Kanalinseln nieder, zuerst auf Jersey, und dann auf Guernsey. Napoleon III., der sich 1852 zum Kaiser der Franzosen ausrufen lässt, war von Hugo als "Napoleon der Kleine" verspottet worden.
1871  Nach dem Sturz von Kaiser Napoléon III. kehrt Victor Hugo wieder nach Frankreich zurück. Er strebt selbst ein politisches Amt an, zunächst mit wenig erfolg Erfolg gekrönt. Fünf Jahre später wird Victor Hugo zum "Sénateur" gewählt.
1885  Am 22. Mai stirbt Victor Hugo in Paris. Zeitgleich zu Charles Dickens  in England schuf Victor Hugo in Frankreich ein literarisches Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Victor Hugos Gesellschaftskritik ist im Europa des 21. Jahrhunderts wieder aktuell. In Frankreich ist er populärer als Moliere.
   
  Literatur:
Rademacher Jörg W.: Victor Hugo. München: 2002. Maier Katharina: Die berühmtesten Dichter und Schriftsteller Europas, Wiesbaden. 2007

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