|
Paracelsus
|
1493 |
Theophrastus Bombastus von
Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus, erblickt am 10.
November in Egg bei Einsiedeln im eidgenössischen
Kanton Schwyz als Sohn des Arztes Wilhelm Bombastus von
Hohenheim das Licht der Welt. |
1502 |
Wilhelm von Hohenheim läßt sich in
Villach nieder. Dort erhält Paracelsus eine
humanistische Ausbildung in der Stadtschule und in der Klosterschule
von St. Paul im Lavanttal. |
1509 |
Paracelsus immatrikuliert sich zum Studium der Medizin
und Philosophie an verschiedenen deutschen Universitäten. |
1510 |
In Wien erhält Paracelsus den Grad
eines Bakkalaureus der Medizin. |
1513-16 |
An der italienischen Universität Ferrara
promoviert Paracelsus zum Doktor der Medizin und Chirugie. |
1517 | Der Reformator Martin Luther formuliert seine 95 Thesen. |
1524 |
Paracelsus eröffnet in Salzburg eine
ärztliche Praxis. Er sympathisiert mit der aufkommenden
Reformation. |
1525 |
Nach Verwicklungen in den Bauernaufstand muss
Paracelsus fliehen. Sein Weg führt ihn zu den
Universitäten zu Freiburg im Breisgau und Straßburg,
wo er medizinische Vorträge hält. |
1526 |
Paracelsus erwirbt das Straßburger
Bürgerrecht. |
1527/28 |
Paracelsus wird Stadtarzt von Basel und doziert an der medizinischen Fakultät. Er knüpft Kontakte zu Erasmus von Rotterdam. |
1528 |
Seine Kritik an den Ärzten und
Apothekern bringt Paracelsus in Bedrängnis. Er
flüchtet ins Elsass. |
1529 |
Paracelsus zieht nach Nürnberg. In der
Publikation seiner Abhandlung über die Syphilis benutzt er
erstmals das Pseudonym Paracelsus ("mit Celsus, auch Celsus
übertreffend"). Er vollendet sein "Opus Paramirum" und weitere
kleine medizinische Schriften, die jedoch nicht veröffentlicht
werden. |
1530 |
In Beratzhausen bei Regensburg schließ
Paracelsus sein "Opus Paragranum" ab. Darin beschreibt er vier
Säulen der Heilkunst, und legt die Grundlagen seiner
medizinischen und philosophischen Weltanschauung dar. Weitere
theologische schriften folgen. Paracelsus verfasst Kommentare zu den
Psalmen. |
1536 |
Nachausgedehnten Wanderungen durch Tirol, die Schweiz
und das Allgäu entsteht die "Große Wundartzney". In
Augsburg findet Paracelsus einen Verleger für sein
größtes Werk. |
1537 |
Paracelsus vollendet die Astronomia Magna (auch unter
dem Titel Philosophia Sagax bekannt). Darin sagt er sich von
den Dogmen der Konfessionen los. |
1538-40 |
Paracelsus führt sein unstetes Leben
weiter. Über Wien reist er wieder nach Villach
und Kärnten. Seine Kritik und den Kampf gegen die
Ärzte seiner Zeit schildert er in den "Defensiones"
(Verteidigungen) und im "Labyrinthus medicorum errantium" (Irrwege der
Ärzte). Paracelsus´ Kritik richtet sich gegen das
bloße Buchwissen und die dogmatische Tradierung der
Viersäftelehre von Galen. |
1541 |
In Salzburg verfasst Paracelsus seine letzten
theologischen und ethischen Schriften. Kirche und Gesellschaft werden
von ihm scharf kritisiert. Paracelsus stirbt am 24. September
und wird am Salzburger Sebastiansfriedhof beigesetzt. Während seines ganzen unsteten Wanderlebens führte Paracelsus einen heftigen Disput mit den Ärzten seiner Zeit, denen er ein Verharren in der Scholastik vorwarf. Er trat konsequent für die eigene Erfahrung und Beobachtung ein. Nach seinem Tode geriet er schnell in Vergessenheit, erst durch die Romantik des 19. Jahrhunderts wurde Paracelsus wiederentdeckt. |
Literatur: Udo Benzenhöfer,
Paracelsus. Reinbek bei Hamburg, 3. Aufl. 2003. Heinz Dopsch,
Kurt Goldammer, Peter F. Kramml (Hrsg.), Paracelsus
(1493-1541). Keines andern Knecht .., Salzburg 1993. |