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Petra Kelly |
Steckbrief: Petra Kelly lebte von 1947 bis 1992. Stichworte zum Lebenslauf von Petra Kelly: Die Grünen, Tibet und Friedenspolitik. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Petra Kelly enagagierte sich persönlich und glaubwürdig für die Ziele der Grünen in ihrer Gründungsphase: Umweltschutz, Basisdemokratie, Friedenspolitik und Soziale Gerechtigkeit. | |
1947 |
Petra Kelly wird am 29. November 1947 in Günzburg geboren, einer konservativ geprägten Kleinstadt in der bayrischen Provinz. Ihr Geburtsname lautet Petra Karin Lehmann. |
1954 | Der Vater verlässt die Familie, die Mutter arbeitet. Petra wächst bei der Großmutter auf. |
1960 | Petras Mutter hat den amerikanischen Offizier John
Kelly geheiratet. Petra zieht in die USA und ändert ihren
Namen in Petra Kelly. Sie besucht die High School. |
1966-1970 | Petra Kelly studiert Politische Wissenschaften an der American University in Washington. Sie nimmt an Demonstrationen gegegn den Vietnamkrieg und die Rassendiskriminierung teil. |
1968 | Petra Kelly arbeitet in den Wahlkampfbüros für Robert Kennedy und Hubert Humphrey. |
1970 | Rückkehr nach Europa. Sie setzt ihr Studium an der Univesrität von Amsterdam fort. Abschluss mit dem Master. Ihre Halbschwester Grace Patricia stirbt an Krebs, |
1972-1982 | Petra Kelly arbeitet für die Europäische Kommission in Brüssel. Nebenbei setzt sie sich in verschiedenen nichtstaatlichen Organisationen für Frieden und Umweltschutz ein. Wichtig ist ihr das Engagement im BBU, dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz. |
1973 |
Petra Kelly gründet die "G.P. Kelly-Vereinigung zur Unterstützung der Krebsforschung für Kinder". |
Gründung der Partei "Die Grünen" |
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1979 | Für die Europawahl 1979 vereinigen sich
verschiedene grüne und alternative Gruppen zu einer
gemeinsamen Wahlliste. Die Wahl gilt als Geburtsstunde der
Grünen. Damalige Leitsätze der "Umweltpartei" sind
Umweltschutz, Basisdemokratie, Friedenspolitik und Soziale
Gerechtigkeit. Petra Kelly führt die Wahlliste für
die Europawahl an. Unterstützt wird der Wahlkampf von Rudi
Dutschke, der gemeinsam mit dem
Aktionskünstler Joseph Beuys auftritt. Im Vorstand der BBU koordiniert Kelly die internationalen Kontakte. |
1980 | Petra Kelly wird eine der drei Sprecher des
Bundesvorstands der Grünen. Gemeinsam mit Martin Niemoeller, Luise Rinser, Gösta von Uexkuell und anderen initiiert sie den "Krefelder Appell". Der Aufruf wird von über 4 Millionen Bundesbürgern unterschrieben. Die Unterzeichner fordern die von Helmut Schmidt geführte Bundesregierung auf, einseitig abzurüsten und auf die Stationierung amerikanischer Atomraketen in Europa zu verzichten. |
1982 |
Die Grünen setzen sich gegen die NATO ein und für die Abschaltung aller Atomkraftwerke. Bei den bayerischen Landtagswahlen scheitert die Partei mit Petra Kelly an der Spitze knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. |
1983-1990 |
Petra Kelly ist Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Im Herbst 1983 nimmt sie an einer Sitzblockade gegen die Stationierung von amerikanischen Atomraketen in Mutlangen teil.. |
1985 | Petra Kelly zieht in Bonn mit dem früheren Bundeswehrgeneral General Gert Bastian zusammen. |
1987 | Das Reaktorunglück von Tschernobyl sichert den
Grünen Wählerstimmen in Deutschland. Doch Petra Kelly
verliert innerhalb der Partei an Rückhalt, sie gilt als
idealistische Einzelkämpferin. Im Ausland steigt ihre
Anerkennung. In Moskau trifft sie mit dem Regimekritiker Andrej
Sacharow und mit dem Parteivorsitzenden Michail Gorbatschow zusammen. Außerdem engagiert sie sich für die Einhaltung der Menschenrechte in der chinesischen Provinz Tibet. |
1989 | Fall der Mauer. Frustriert von den Machtkämpfen innerhalb der Grünen fordet Petra Kelly eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Ziele. |
1991 | Einsatz für Tibet und die indigene Bevölkerung in Amerika und Australien. |
1992 | Am 1. Oktober 1992 wird Petra Kelly im Schlaf von ihrem Lebensgefährten Gert Bastian erschossen. Anschließend tötet sich Bastian selbst. Da keine Abschiedsbriefe gefunden werden, entstehen Verschwörungstheorien. Die Motive für den gemeinsamen Selbstmord bleiben unbekannt. |
Literatur: Beckmann, Lukas / Kopelew, Lew (Hrsg.): Gedenken heißt erinnern. Petra K. Kelly, Gert Bastian. Göttingen 1993; Schwarzer, Alice: Eine tödliche Liebe. Petra Kelly und Gert Bastian. Aktualisierte Neuausgabe. Köln 2001. |