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Adam Riese

1492
Adam Riese wird als Adam Ries in Staffelstein nahe Bamberg geboren. Der geläufige Name Riese ist eine Deklinationsform. Sein Vater Contz Ries ist der Besitzer der dortigen Stockmühle, Eva Kittler dessen zweite Frau. Rieses akademischer Bildungsweg ist unklar, in den Universitätsmatrikeln (Einschreibungslisten) seiner Zeit ist sein Name nicht erwähnt.
1509
Mit seinem jüngeren Bruder Conrad, der die dortige Lateinschule besucht, hält sich Adam Riese in Zwickau auf.
1517
Adam Riese erscheint vor dem Staffelsteiner Rat wegen einer Erbstreitigkeit. 
1518-22
Adam Riese leitet eine Rechenschule in Erfurt. 
1518
In seinem Lehrbuch "Rechenung auff der linihen" beschreibt Adam Riese das Rechnen auf den Linien eines Rechenbretts (Abakus). Sein Buch wendet sich ausdrücklich an Kinder. 
1522
Adam Riese zieht in die sächsische Bergbaustadt Annaberg, wo er den Rest seines Lebens verbringt. In "Rechenung auff der linihen und federn" beschreibt Adam Ries neben dem Rechenbrett auch das Rechnen mit arabischen Ziffern. Das Buch wendet sich an Lehrlinge kaufmännischer und handwerklicher Berufe.
1524
Adam Riese tritt eine Stellung im Bergamt Annaberg an. Sein Algebra-Lehrbuch "Coß" bleibt ungebruckt. Der Name "Coß" ist die im Mittelalter übliche Bezeichnung für eine Variable bzw. Unbekannte. Das 137-seitige Werk erscheint erst 1992 (!) in einer Druckausgabe.
1525
Adam Riese heiratet Anna Leubers. Das Paar erwirbt ein Haus in der Johannisgasse. 
1533
Abfassung der "Annaberger Brotordnung". Das 1536 gedruckte Buch enthält Tabellen zur Berechnung des täglichen Brotpreises. Adam Rieses Ratgeber soll sicherstellen, "daß der arme gemeine man ym Brotkauff nicht vbersezt würde".
1539
Adam Riese erwirbt die später nach ihm benannte Riesenburg vor den Toren Annabergs. 
1541-42
Adam Riese wird "Kuxverleger" (aktiver Bergbauunternehmer).
1544-50
Adam Riese arbeitet an der zweiten Fassung des Lehrbuchs "Coß".
1550
Als sein letztes Buch erscheint  "Rechenung nach der lenge/ auff den Linihen vnd Feder". Das Werk wird im Umgang oft "Practica" genannt. Es enthält nicht nur Mathematisches, sondern auch das einzige Porträt Adam Rieses.
1559
Adam Riese stirbt am oder um den 30. März, wahrscheinlich in Annaberg.
  Da Adam Riese seine Werke in deutscher Sprache geschrieben hat, wirkte er, ähnlich wie Martin Luther, auch sprachschöpferisch. Er gilt als der Begründer des modernen Rechnens und hat entscheidenden Anteil an der Verdrägung der römischen Zahlzeichen und der Einführung der arabischen Ziffern. Er führte er das Wurzelzeichen in die Mathematik ein. Im Unterschied zum Zahlenmystiker Pythagoras und em Universalgelehrten Euklid war Adam Riese ein nüchterner Mathematiker.
   
  Literatur:
Hans Burkhardt: Annaberger Adam-Ries-Büchlein. Halle 2003; Rainer Gebhardt (Hrsg.): Die Annaberger Brotordnung von Adam Ries. Annaberg 2004;  Adam Ries - Humanist, Rechenmeister, Bergbeamter. Band 1 der Schriften des Adam-Ries-Bundes e.V., Annaberg-Buchholz 1992.

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