Sergio Leone |
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1921 | Sergio Leone wird am 23. Januar 1921 in Rom geboren. Er ist der Sohn von Roberto Roberti und dessen Ehefrau, einer Opernsängerin. |
Ab 1948 | Sergio Leones Vater ist in der Filmindustrie beschäftigt. Er drehte unter anderem den ersten italienischen Stummfilm-Western. Sergio Leone arbeitet unter ihm als Regieassistent. Mit seinem 18. Lebensjahr tritt Leone auch als Schauspieler vor die Kamera. Er spielt unter anderem bei Vittorio De Sicas Filmwerk "Fahrraddiebe" (1948) mit, einem Klassiker des Neorealimus. Für den amerikanischen Monumentalfilm Quo Vadis (1951), der in Rom gedreht wird, arbeitet er als Regisseur mit. |
Ab 1950 | Leone wird Regieassistent in der italienischen Filmsgesellschaft Cinecittá. MItarbeit beim Monumentalfilm "Ben Hur" (1959). |
1961 | Sergio Leone schreibt Drehbücher für Gladiatoren-Filmen. 1961 führt er Regie im Historienfilm "Der Koloß von Rhodos". |
1964-1966 | Nach der Vorlage von Akira Kurosawas Film "Yojimbo
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Der Leibwächter" dreht Sergio Leone 1964 seinen ersten
großen
Western "Für eine Hand voll Dollar". Nachfolger werden 1965
"Für ein paar Dollar mehr" und 1966 "Zwei glorreiche
Halunken".
Als Hauptdarsteller überzeugen Lee van Cleef als
Bösewicht und Clint
Eastwood als dreckiger Held. Im Gegensatz zum amerikanischen
Western verzichtet Sergio Leone auf die scharfe
Gegenüberstellung von strahlendem Helden und Schurken. Im
italienischen Western sind auch die Helden gebrochene
Charaktere. "Zwei glorreiche Halunken" wird zum
großen
Erfolg an der Kinokasse. Nicht hoch genug kann dabei die Bedeutung von Ennio Morricones Musik eingeschätzt werden. Der Klassenkamerad Leones liefert den perfekten Soundtrack zu den beeindruckenden Bildern. Typische Merkmale des Italowesterns sind große Landschaftsaufnahmen, Nahaufnahmen von Händen und Augen und der Wechsel von extrem langsamen und schnellen Schnitten. Auch die Gewalttätigkeit gehört zum Genre, allerdings wird sie in besseren Western nicht als Selbstzweck inszeniert. |
Spiel mir das Lied vom Tod |
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1968 | Sergio Leones Talent ist in Hollywood angekommen. Bei der Produktionsfirma Paramount Pictures dreht Leone den wohl berühmtesten Western allen Zeiten, "Spiel mir das Lied vom Tod". Claudia Cardinale, Henry Fonda und Charles Bronson sind die Hauptdarsteller im tödlichen Kampf um Geld, Liebe und den Bau der amerikanischen Eisenbahnlinie von der Ost- zur Westküste. Der Film kommt 1969 in die Kinos. Der Italowestern hat seinen Höhepunkt erreicht. |
1972 | Den Erfolg von "Spiel mir das Lied vom Tod" versucht Sergio Leone mit "Die Todesmelodie" fortszusetzen. Die Hauptrollen spielen Rod Steiger als Bandit und James Coburn als Berufsrevolutionär. Die Eröffnungsszene hat noch einen sozialrevolutionären Hintergrund, doch im Laufe der Handlung zerstört Leone jede Hoffnung auf politische Lösungen oder gar persönliches Glück. Was in einer Welt der Gewalt noch bleibt, ist die Männerfreundschaft bis in den Tod. Das Happy End vom "Spiel mir das Lied vom Tod" fehlt. Der Filmüberzeugt durch originelle Ideen, unerwartete Wendungen und die einzigartige Musik von Ennio Morricone. |
1973-1975 | Der harte Italowestern hat als Genre ausgedient. Sergio Leone persifliert seine eigenen überzogenen Charaktere in zwei Filmen mit Terence Hill. Er schreibt das Drehbuch für "Mein Name ist Nobody" und führt Regie in "Nobody ist der Größte". Die Musik stammt wieder von Ennio Morricone. |
1983 | Sergio Leone dreht den Film "Es war einmal Amerika", ein monumentales Remake über einen Gangsterclan im 19. und 20. Jahrhundert. |
1989 | Sergio Leone arbeitet an einem Film über die
Belagerung von Leningrad. Unerwartet stirbt der große
Regisseur
am 30. April 1989. Zusammen mit Federico Fellini und Pier Paolo Pasolini zählt er zu den großen italienischen Regisseuren des 20. Jahrhunderts. |
Literatur: Frayling, Christopher: Spaghetti Westerns. Cowboys and Europeans from Karl May to Sergio Leone. London/New York 1998; Steinwender, Harald: Sergio Leone. Es war einmal in Europa. Berlin 2009. |
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