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Rudolf Steiner |
Steckbrief: Rudolf Steiner lebte von 1861 bis 1925. Stichwörter zum Lebenslauf von Rudolf Steiner: Anthroposophie, Waldorfschule, Eurythmie. Zusammenfassung der Biographie: Rudolf Steiner begründete die Lehre der Anthroposophie und die Waldorfpädagogik. | |
1861 | Am 27. Februar wird Rudolf Josef Lorenz Steiner im kroatischen Kraljevec geboren. Seine Eltern sind Franziska und Johann Steiner. Der Vater arbeitet bei der Österreichischen Bahn. |
1879 | Rudolf Steiner besteht sein Abitur mit Auszeichnung und immatrikuliert sich an der Technischen Hochschule in Wien. Sein Ziel ist das Lehramt der Realschule. Seine Fächer sind Mathematik, Physik, Botanik, Zoologie und Chemie. Daneben interessiert er sich für Philosophie, Geschichte und Literatur. |
ab 1882 | Steiner beteiligt sich an der Herausgabe der naturwissenschaftlichen Schriften von Johann Wolfgang Goethe. |
1884-1890 | Hauslehrertätigkeit in Wien. Dabei begegnet er u.a. dem Arzt Josef Breuer, einem engen Mitarbeiter von Sigmund Freud. |
1886 | Rudolf Steiner veröffentlicht die "Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung" und beschreibt "Die Natur und unsere Ideale". |
1890 | Rudolf Steiner zieht nach Weimar. Dort arbeitet er intensiv an der Herausgabe von weiteren naturwissenschaftlichen Schriften Goethes. Er beteiligt sich auch an der Realisierung von Werkausgaben des Philosophen Arthur Schopenhauer und des Dichters Jean Paul. |
1891/92 | In Rostock promoviert er zum Thema "Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichtes Wissenschaftslehre. Prolegomena zur Verständigung des philosophierenden Bewußtseins mit sich selbst". Seine Doktorarbeit veröffentlicht er unter dem Titel "Wahrheit und Wissenschaft" |
1893 | Mit "Die Philosophie der Freiheit" erscheint Rudolf Steiners philosophisches Hauptwerk. |
1895 | Rudolf Steiner begegnet dem Philosophen Friedrich Nietzsche, der sich seit 1889 in geistiger Umnachtung befindet. Er verfasst eine Nietzsche-Biografie unter dem Titel "Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit". |
1897 | In "Goethes Weltanschauung" fasst Steiner seine Goethe-Rezeption noch einmal zusammen. |
1899 | Heirat mit Anna Eunike, die 1911 verstirbt. |
1902 | Rudolf Steiner wird Leiter der deutschen Sektion der "Theosophischen Gesellschaft". Es beginnt eine Vortragstätigkeit im In- und Ausland. Zudem lehrt er in Berlin an einer Bildungseinrichtung für Arbeiter. Steiner ist zwar kein antisemitischer Agitator, seine Weltanschauung aber auch nicht frei von rassischen und völkischen Klischeevorstellungen. |
1911 | Nachdem er in den vergangenen Jahren Erfahrungen im Bereich des Dramas gesammelt hatte, entwickelt er seine Bewegungslehre, die "Eurythmie". |
1913 | Rudolf Steiner trennt sich von der Theosophischen Gesellschaft und gründet die "Anthroposophische Gesellschaft". In Dornach bei Basel gründet er das Goetheanum. Steiners Künstlerkolonie wird auch zum Aufführungsort seiner Mysterienspiele. |
1914 | Eheschließung mit Marie von Sivers. |
Gründung der Waldorfschule |
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1919 |
Emil Moldt, der Direktor der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria, überträgt Rudolf Steiner die Organisation seiner Schule für die Kinder der Betriebsangehörigen. Sie entsteht auf dem Betriebsgelände in Stuttgart. Diese erste Waldorfschule leitet Rudolf Steiner bis zu seinem Tod. |
1922 | Steiners Goetheanum nahe Basel wird durch Brandstiftung zerstört. Im Folgejahr beginnt der Wiederaufbau und die Neubegründung seiner Organisation als "Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft". |
1925 | Rudolf Steiner stirbt am 25. März in Dornach bei Basel. |
Literatur: Abendroth, Walter: Rudolf Steiner und die heutige Welt. Ein Beitrag zur Diskussion um die menschliche Zukunft. München 1969; Lindenberg Christoph: Rudolf Steiner. Eine Chronik. 1861–1925. Stuttgart 1988. |