Wilhelm Reich
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1897 |
Wilhelm Reich wird am 24. März als erster von zwei Söhnen des Gutsbesitzers Léon Reich und dessen Frau Cecilia in Dobzau (Dobrzanica), im damals österreichischen Teil Galiziens, geboren. |
1909 |
Selbstmord der Mutter. |
1914 |
Tod des Vaters. Der 17-jährige Wilhelm Reich
übernimmt die Leitung des Gutsbetriebes. |
1915 |
Reich wird durch einrückende russische Truppen
zur Flucht gezwungen und tritt der k.u.k. Armee bei. |
1918 |
Beginn des Jurastudiums in Wien. Er wechselt noch
während des ersten Semesters zur Medizin. |
1919 |
Wilhelm Reich lernt Sigmund Freud und dessen Schriften
kennen. |
1920 |
Wilhelm Reich wird Mitglied der Wiener
Psychoanalytischen
Vereinigung. Im Jahr darauf heiratet er die Medizinstudentin Annie
Pink. Aus der Ehe, die bis 1932 dauert, gehen zwei Töchter
hervor. |
1922 |
Promotion zum Doktor der Medizin. |
1924
- 1930 |
Leitung des Technischen Seminars für
Psychoanalyse in Wien. |
1927 |
Wilhelm Reich erkrankt an Tuberkulose, verbringt einige
Monate
in einem Sanatorium in Davos. Liest "Das Kapital" von Karl
Marx und
tritt in die Kommunistische Partei ein. Reich, der die Neurose als
Resultat einer bürgerlichen Zwangsmoral, einer
"gesellschaftlichen Unordnung", versteht, engagiert sich für
die Sexualaufklärung für Arbeiter und Angestellte. Er
veröffentlicht "Die Funktion des Orgasmus". |
1930 |
Reich wechselt nach Berlin und gründet den
Deutschen Reichsverband für proletarische Sexualpolitik
(Sexpol). |
1933 |
Wilhelm Reich flieht vor den Nazis erst nach Wien,
später
ins Exil nach Kopenhagen, bzw. Malmö. Die
Baletttänzerin Elsa Lindenberg wird ohne formelle
Eheschließung seine zweite Frau. Ausschluss aus der KPD. In
diesem Jahr erscheint "Charakteranalyse" sowie "Massenpsychologie des
Faschismus". In dem Buch findet sich der Satz: "Wir werden auch keinem
Faschisten, der von der überragenden Wertigkeit seines
Germanentums narzisstisch überzeugt ist, mit Argumenten
beikommen, schon deshalb nicht, weil er nicht mit Argumenten sondern
mit gefühlsmäßigen Wertungen operiert." |
1934 |
Die Psychoanalytische Vereinigung schließt
Wilhelm Reich aus ihren Reihen aus. |
1936 | Reichs Buch "Die Sexualität im Kulturkampf"
enthält eine scharfe Kritik der rückschrittlichen
Entwicklung in der Sowjetunion unter Stalin. |
1939 |
Emigration nach New York, Lehrauftrag an der "New
School" for Social Research". Elsa bleibt in Norwegen. Er befreundet
sich mit dem englischen Pädagogen Alexander S. Neill
(1883 -
1973), dem Gründer des antiautoritären
Internats in Summerhill. |
1940 |
Wilhelm Reich definiert die Orgonenergie. "Orgon" nennt
Reich die
Lebensenergie, eine Art physikalischer Naturkraft die in allem
Lebendigen wirkt. Mit seinem sogenannten "Orgon-Akkumulator"
versucht er sie für therapeutischen Zwecke zu speichern. |
1942 |
Umzug nach Maine. |
1946 |
Die amerikanische Drogenbehörde FDA (Food Drug
Administration) ermittelt gegen Wilhelm Reich im
Zusammenhang mit der Orgontherapie. |
1953 |
Er beginnt, sich mit UFOs zu beschäftigen.
Reich
gilt zunehmend als obskurer Außenseiter, nicht nur der
Psychoanalyse. |
1954 |
Die FDA erwirkt eine gerichtliche verfügung,
die die Vernichtung aller Orgon-Akkumulatoren und aller Bücher
Reichs anordnet. |
1956 |
Reich wird wegen Missachtung des Gerichts zu 2 Jahren
Freiheitsstrafe verurteilt. |
1957 |
Wilhelm Reich stirbt am 3. November im Zuchthaus
Lewisburg,
Pennsylvania, an Herzversagen. Seine Bücher werden verbrannt,
seine Geräte zerstört. |
Literatur: Laska, Bernd A. Wilhelm Reich. rororo monographien. Reinbek bei Hamburg 1981 Schlüter, Christiane: Die wichtigsten Psychologen im Porträt. Wiesbaden 2007 |