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Johann Joachim Winckelmann |
1717 |
Johann
Joachim
Winckelmann
kommt als einziges Kind des Schuhmachers Martin Winckelmann und seiner
Frau Anna Maria am 9. Dezember zur Welt. Sein Geburtsort
ist Stendal, eine Stadt in der Kulturlandschaft Altmark, die
heute
zum Bundesland Sachsen - Anhalt gehört. |
1735 | Auf Empfehlung seines Rektors wechselt Winckelmann an das Cöllnsche Gymnasium nach Berlin. |
1738 | Aufgrund seiner ärmlichen Vermögensverhältnisse erhält Winckelmann ein Stipendium. Er immatrikuliert sich in Halle für ein Theologiestudium ein. Dabei interessiert er sich eigentlich eher für Naturwissenschaften. |
1740 | Mit mäßigen Ergebnissen verlässt Winckelmann die Hallenser Universität. Er kehrt nach Stendal zurück und tritt eine Stelle als Hauslehrer bei Oberst Grollmann im nahe gelegenen Osterburg an. |
1741 | Im Mai geht
Winckelmann an die Jenaer
Universität, diesmal um Medizin und Sprachen zu studieren. |
1743 - 1748 | Winckelmann nimmt eine Stelle als Konrektor der Lateinschule in Seehausen in der Altmark an. |
1748 | Winckelmann
erhält eine
Stelle als Bibliothekar bei Heinrich Graf von Bünau in
Nöthnitz bei Dresden. Hier recherchierte er Material
für von
Bünaus Geschichtswerk "Teutsche Kaiser- und Reichshistorie".
Er
beginnt nebenbei mit seinen eigenen Forschungen.
König
August III.
von Polen wird auf Winckelmann aufmerksam und
fördert ihn, auch finanziell. |
1754 | Am 17. September beendet Winckelmann seine Tätigkeit in Bünau. |
1755 | Winckelmanns veröffentlicht seine erste Schrift "Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Wercken in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst". Am 18. November kommt er in Rom an. Aus Karrieregründen ist er zum Katholizismus übergetreten. Mit einem Stipendium des Sächsischen Hofes in Höhe von jährlich 200 Reichstalern in der Tasche widmet er sich ganz seiner kunsthistorischen Forschung. Als Gegenleistung reist Winckelmann auch nach Neapel und schickt präzise Beschreibungen über die vom Vesuv verschütteten Städte Pompeji und Herkulaneum an den Hof nach Dresden. |
1758 - 1759 | Winckelmann arbeitet in Florenz, wo ihn die vielen Kunstschätze sofort in seinen Bann ziehen. Winckelmanns Kunstrezeption hält über Schiller und Goethe Einzug in die Welt von Theater und Literatur. Lessing kritisiert Winckelmann wegen seiner Interpretation der Laokoongruppe. |
1763 | Am 30. März stirbt Abbate Rodolfino Venuti, der die Aufsicht über sämtliche Altertümer von Rom führte. Winckelmann wird als sein Nachfolger bestimmt. Er hat den Höhepunkt seiner Karriere erreicht. In der Vatikanischen Bibliothek erhält er die Stelle des Scrittore teutonica, ist also der Bibliotheksschreiber für die deutsche Sprache. |
1764 | Winckelmanns Hauptwerk "Geschichte der Kunst des Alterthums" erscheint. Noch im gleichen Jahr wir Winckelmann vom Papst auch zum Schreiber der griechischen Sprache berufen. |
1767 | Die "Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums" erscheinen. Am 10. April macht er sich gemeinsam mit dem Bildhauer Cavaceppi nach Deutschland auf die Reise. Als sie die Alpen durchqueren, verschlechtert sich Winckelmanns psychischer Zustand. Auf der Rückreise machen sie in Wien halt, wo sie von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia empfangen werden. Am 1. Juni ereichen sie Triest. Einige Tage später, am 8. Juni wird Winckelmann Opfer eines räuberischen Mordanschlags. Winckelmann wird zwei Tage später auf dem Friedhof von San Giusto beerdigt. |
Literatur: Leppmann, Wolfgang: Ein Leben von Apoll, Berlin 1996; Gaehtgens, Thomas W.: Johann Joachim Winckelmann, Hamburg 1986. |