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Gotthold Ephraim Lessing

1729
Am 22. Januar wird Gotthold Ephraim Lessing als erstes von zwölf Kindern in Kamenz in Sachsen geboren. Er besucht die städtische Lateinschule und später die Füstenschule St. Afra in Meißen. Für diese hat er ein Stipendium erhalten.
1747-1748 Lessing studiert in Leipzig Theologie und Medizin, verlässt die Universität jedoch wieder. Nach dem Studienabbruch zieht er nach Berlin. Lessings erste Komödie "Der junge Gelehrte" wird von der Neuberschen Theatertruppe aufgeführt. "Der Mysogyn" entsteht.
1750  In Berlin treffen sich Lessing und Voltaire, der zu dieser Zeit am Hofe von Friedrich dem Großen lebt. Lessing übersetzt einige Schriften des französischen Aufklärers ins Deutsche. Dadurch kommt Lessing auch mit dem Gedankengut des Islams in Verbindung. Voltaire selbst allerdings hatte für die Religionen wenig übrig, er sah in ihnen ein Sammelbecken für den Fanatismus. Persönlich war das Verhältnis zwischen Lessing und dem scharfzüngigen Voltaire eher angespannt. Vor Friedrich dem Großen musste Voltaire 1753 sogar flüchten, so stark hatte der Spötter den Zorn des Monarchen erregt.
Ab 1751
Lessing arbeitet als Redakteur  für die "Berlinische Privilegierte Zeitung", der späteren "Vossischen Zeitung".
1752
Lessing hatte sein Studium wieder aufgenommen. In Wittenberg erlangt er den Magisterabschluss. Er kehrt anschliessend nach Berlin zurück. Dort freundet er sich mit dem jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn an.
1755
Im Oktober zieht er nach Leipzig. Im Jahr darauf unternimmt er eine Bildungsreise durch Frankreich, England und die Niederlande. Wegen des Siebenjährigen Krieges, in den alle europäischen Großmächte verwickelt sind, bricht er die Reise in Amsterdam ab. Uraufführung seiner Tragödie "Miß Sara Sampson" in Frankfurt.
1758
Lessing kehrt nach Berlin zurück und arbeitet als freier Autor. Mit den "Briefen, die neueste Literatur betreffend" macht er sich einen Namen.
1760  Gotthold Ephraim Lessing wird zum auswärtigen Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt. 
1760-1765
Für einige Jahre ist Lessing Sekretär des General Tauentzien in Breslau. Danach kehrt er nach Berlin zurück.
1766  Lessing unternimmt verschiedene Reisen. Er besucht Bad Pyrmont, Kassel und Göttingen.  
1767  Die Komödie "Minna von Barnhelm" entsteht. Lessing übernimmt die Aufgabe des Dramaturgen am Hamburger Theater. Er gründet zusammen mit Johann Bode eine eigene Druckerei, die jedoch aus finanziellen Gründen ihren Betrieb wieder einstellen muss.
1770-1781  Lessing hat eine Anstellung als Bibliothekar in Wolfenbüttel. Er trifft sich mehrmals mit Gottfried Herder.  
1771  Lessing verlobt sich mit der Hamburgerin Eva König. Im Jahr darauf stellt er das Aufklärungsdrama "Emilia Galotti" fertig. In dem Stück trifft Adels auf ein neues, selbstbewusstes Bürgertum. Lessing will damit im Sinne des Philosophen Immanuel Kant die Unmündigkeit des Bürgers überwinden. Im Theater sieht Lessing eine Institution der Aufklärung.
1776-1778  Gotthold Lessing und Eva König heiraten. Lessing gibt die philosophischen Aufsätze Karl Wilhelm Jerusalems heraus.  
1777  Lessing reist nach Mannheim. Er plant, die Leitung des Mannheimer Theaters zu übernehmen. Weihnachten bringt Eva Lessing einen Jungen zur Welt, der nach wenigen Stunden stirbt.
1778  Eva Lessing stirbt am 10. Januar an den Folgen der Geburt. Lessing zieht die Kinder  Malchen und Fritz alleine auf.

Die Ringparabel Nathan der Weise

1779  Lessings Ringparabel "Nathan der Weise" entsteht. Das Drama handelt von der Akzeptanz unterschiedlicher Religionen. Sein Appell an die religiöse Toleranz bringt Lessing in Konflikt mit der Amtskirche.
Anmerkung: Der Begriff Ringparabel bezieht sich auf einen Fingerring, der an verschiedene Personen weitergegeben wird.
1780  Lessing verfasst sein philosophisches und pädagogisches Hauptwerk "Die Erziehung des Menschengeschlechts".
1781  Am 15. Februar stirbt Gotthold Ephraim Lessing in Braunschweig. Mit Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe gehört er zu den drei großen deutschen Klassikern.
Lessing und der zwanzig Jahre jüngere Goethe sind sich allerdings persönlich nie begegnet.
1783  Am 14. April wird "Nathan der Weise" in Berlin uraufgeführt.
   
  Literatur:
Drews, W.: Gotthold Ephraim Lessing. 23. Auflage. Reinbek bei Hamburg 1994; Eichner, S.: Die Prosafabel Lessings in seiner Theorie und Dichtung. Bonn 1974.

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