Frederico García Lorca |
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Steckbrief: Federico García Lorca lebte von 1898 bis 1936. Stichworte zum Lebenslauf von Federico García Lorca: "Romancero Gitano", "Bluthochzeit", Spanischer Bürgerkrieg. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Der spanische Lyriker und Dramatiker Federico García Lorca beschrieb den Konflikt zwischen Tradition und Freiheit. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs wurde er von einem Kommando der Falangisten erschossen. | |
1898 |
Federico García Lorca wird am 5. Juni 1898 in Fuente Vaqueros bei Granada geboren. Er ist der Sohn eines Großbauern. Schon in jungen Jahren interessiert er sich für Musik und Literatur. Er summt viele Volkslieder nach, hört Geschichten seiner andalusischen Heimat, und erzählt sie nach. |
1902-1908 | Federico García Lorca besucht die Dorfschule in Fuente Vaqueros. |
1909 | Die Familie siedelt nach Granada um, wo Federico das Gymnasium besucht. Er nimmt Klavierunterricht und möchte gern Musiker werden. |
1914 | García Lorca beginnt mit dem Studium von Jura, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Granada. |
1916 | Federico unternimmt eine Studienreise mit Martín Domínguez Berrueta, einem Professor für Literatur und Kunst. Erste literarische Arbeiten entstehen. García Lorca liest den russischen Anarchisten Kropotkin und den deutschen Philosophen Nietzsche. |
1917-1918 | Nach einer zweiten Reise veröffentlicht García Lorca sein erstes Buch "Eindrücke und Landschaften". |
1919 | Umzug nach Madrid, wo er sein durch Reisen
unterbrochenes Studium fortsetzt. García
Lorca arbeitet er an dem
Theaterstück "Der verhexte Schmetterling", das beim
Publikum wenig Erfolg hat. Veröffentlichung
seines "Gedichtbuchs" (span. Libro de
Poemas). In seiner Madrider Studienzeit trifft García Lorca anderem den Schriftsteller Juan Ramón Jiménez und den surrealistischen Filmregisseur Luis Buñuel. |
1923 | Mit dem Putsch von General Primo de Riveras beginnt eine bis 1931 andauerende Militärdiktatur. Garcia Lorca lernt den surrealistischen Maler Salvador Dalí kennen. |
1924-1926 | Weitere Theaterstücke und Gedichtzyklen entstehen. |
1927 | Garcia Lorca erwirbt sich einen Ruf als Dichter und
Dramatiker. Sein Stück "Mariana Pineda" wird
aufgeführt, der zweite Gedichtband "Lieder"
erscheint. García Lorca wird zum Vertreter der "Generation von 1927", einer Dichtergruppe zwischen Symbolismus und Surrealismus. Zu ihnen zählen Pedro Salinas, Miguel Hernández und Rafael Alberti. |
1928 | Mit den "Zigeunerromanzen" (span. Romancero gitano) erlangt Garcia Lorca weitere Berühmtheit. Einen Rückschlag muss er einstecken, als seine Freundschaft zu Louis Bunuel und Salvador Dalí zerbricht. |
1929-1930 | Garci Lorca reist in die USA. Im Sommer 1929
studiert er an der Columbia
University
in New York und hält Vorträge. 1930 reiste er nach
Kuba. 1930
Uraufführung von "Die wundersame Schustersfrau"
(span. La
Zapatera prodigiosa). Nach seiner Rückkehr nach Spanien beginnt er mit der Arbeit an dem surrealistischen Gedichtzyklus "Der Dichter in New York" (span. Poeta en Nueva York). |
1931 | Die Diktatur unter General Primo de Riveras ist zu Ende. In Spanien wird die Zweite Republik ausgerufen. Als Regisseur der Schauspielergruppe "La Barraca" reist García Lorca durch Spanien, um Kultur und Bildung zu verbreiten. Gespielt werden klassische Bühnenstücke von Carvantes und Calderón. |
1933-1934 | Uraufführung der Tragödie
"Bluthochzeit" (span.: Bodas
de sangre) 1933 in Madrid. García Lorca reist nach Argentinien, um Vorträge und Lesungen zu halten und einige seiner Stücke zu inszenieren. Im Oktober gründet sich in Madrid die "Falange Española". Die nationalistische Sammlungsbewegung kämpft 1936 im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite von Franco gegen die Republik. |
1935 | Llanto por Ignacio Sánchez Mejías entsteht 1935, sein berühmtestes lyrisches Werk. Es ist einem spanischen Torero gewidmet, der ein Freund Lorcas und ein Mäzen der Madrider Kunstwelt. Er starb beim Stierkampf in der Arena. |
Spanischer Bürgerkrieg |
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1936 | García Lorca setzt seine Unterschrift an die Spitze eines Aufrufs für die Rettung der Spanischen Republik. In den folgenden Monaten unterzeichnet er mehrere antifaschistische Manifeste. Nach Fertigstellen des Stücks "Bernarda Albas Haus" verlässt er Madrid und reist nach Granada. Am 17. Juli putscht das Militär unter General Franco. Einen Tag später beginnt der Spanische Bürgerkrieg. García Lorca ist nicht nur wegen seiner politischen Einstellung gefährdet, sonder auch aufgrund seiner Homosexualität. Am 20. Juli übernehmen die Truppen Francos die Stadt Granada und beginnen mit dem Terror gegen politische Gegner. |
Am 9. August 1936 versteckt sich Federico
García Lorca im Haus des befreundeten Dichters Luis
Rosales Camacho. Dort wird er am 16. August entdeckt und
verhaftet. |
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Im Morgengrauen des 19. August wird Federico García Lorca von Falangisten erschossen. Wie er es in einem Gedicht vorweggenommen hat, wird sein Grab nie gefunden. Im September 2008 ordnet ein Untersuchungsrichter die Exhumierung von 19 Massengräbern aus der Zeit der Franco-Diktatur an. In einem Grab in Alfacar wird der Leichnam Lorcas vermutet, doch eine Analyse führt zu keinem Ergebnis. | |
García
Lorca gilt als größter spanischer
Poet des 20. Jahrhunderts. Neben seiner Dichtkunst galt Lorca auch als ein begnadeter Musiker, er improvisierte auf der Gitarre und auf dem Klavier und komponierte zudem einige Lieder. Er war mit dem spanischen Komponisten Manuel de Falla befreundet. |
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Literatur: Steinbeiss Werner: Der Geschmack der Erde. Die Lebensgeschichte des Federico Garcia Lorca. Weinheim und Basel 1987; Maier Katharina: Die berühmtesten Dichter und Schriftsteller Europas. S.180-183. Wiesbaden 2007. |