Louis Buñuel |
|
1900 | Luis Buñuel wird
am 22. Februar 1900 in Calanda geboren, in der spanischen Povinz
Teruel. Seine Kindheit verbringt er in Saragossa, wo er die Jesuitenschule besucht. Nach einem naturwissenschftlichen Studium in Madrid wechselt er an die dortige Kunsthochschule San Fernando. |
1923 | Buñuel lernt den Dichter Federico
García Lorca
und den Maler Salvador Dalí
kennen. Die Zeiten sind
unruhig. Studenten protestieren gegen die
Neubesetzung
des Lehrstuhls für
Malerei. Dalí wird
er für ein Jahr
von der Kunsthochschule ausgeschlossen und aus politischen
Gründen wird er zeitweise inhaftiert. |
1926 | Buñuel schreibt sich an der Französischen Filmakademie in Paris ein. Er arbeitet als Regieassistent für Jean Epstein- |
1929 | Buñuel und Dalí drehen, inspiriert vom neu aufkommenden Surrealismus, den Film „Ein andalusischer Hund“. Die Premiere verursacht einen heftigen Skandal, weil Buñuel schon in der ersten Szene mit einem Rasiermesser ein Auge durchschneidet. |
1930 | Buñuels Film "Das goldene Zeitalter" (L'Age
d'Or) hat in Paris Premiere. Dalí hat den
Hauptteil des Drehbuchs
geschrieben. Zu den Schauspielern zählt der Dadaist und
Surrealist Max
Ernst. der die Rolle eines
Räuberhauptmanns übernimmt. Der Film schockt die
bürgerliche Gesellschaft durch seine Angriffe auf Moral, Staat
und Kirche. Er wird kurz nach der Uraufführung verboten. |
1939 | Nach dem Sieg der Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg und der Machtergreifung Francos geht nach New York und Hollywood. Er arbeitet an Propagandafilmen gegen Nazideutschland mit, später ist er für die Warner-Brothers tätig. |
1949 | Umzug nach Mexiko. |
Der diskrete Charme der Bourgeoisie |
|
1950 | In Mexiko dreht Buñuel einen seiner kommerziell erfolgreichsten Filme, das Sozialdrama "Los Olvidados". |
Ab 1955 | Rückkehr nach Frankreich. Er dreht Mazarin (1958) „Belle de Jour“ (1967) mit Catherine Deneuve, „Die Milchstraße“ (1969) und „Tristana“ (1970). Die Kostüme für Belle de Jour (Die Schöne des Tages) wurden von Yves Saint Laurent kreiert. Von der Zensur wurden einige als zu obszön oder gewalttätig empfundene Szenen gekürzt. |
1972 | Für seinen Film
„Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ bedient
sich Buñuel wieder surrealistischer Stilmittel.
1973 erhält er den Oscar in der Kategorie "Bester
fremdsprachiger Film". |
1977 | In seinem letzten Film „Dieses obskure Objekt der Begierde“ kritisiert er noch einmal die Verlogenheit der bürgerlichen Gesellschaft. |
1983 |
Der Provokateur, surrealistische Filmemacher und Gesellschaftskritiker Luis Buñuel stirbt am 29. Juli 1983 in Mexiko-City. Mit seinem Stil beeinflusst hat er den italienischen Filmemacher Federico Fellini. |
Literatur: Kessel, Joseph: Belle de Jour – Schöne des Tages. Roman (Originaltitel: Belle de jour). Mit Essays von Fritz Göttler und Hans Schmid. München 2004; Schmied, Wieland: Salvador Dalí – Das Rätsel der Begierde. München 1991. Schwarze, Michael: Buñuel. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt. Reinbek bei Hamburg 1981. |
|