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Max Ernst

1891 Max Ernst wird am 2. April 1891 in Brühl bei Köln geboren. Er ist der Sohn des Taubstummenlehrers Philipp Ernst und dessen Frau Luise.
1909-1914 An der Universität zu Bonn studiert Max Ernst Philosophie und Psychologie. Er liest die eigensinnigen Denker Novalis, Max Stirner, Nietzsche und Freud
1911 Nach einer Begegnung mit dem Expressionisten August Macke wendet sich Max Ernst der Kunst zu. Er hört Vorlesungen in Kunstgeschichte und beginnt selbst zu malen.
1912 Seine erste Ausstellung hat Max Ernst in der Galerie Feldmann in Köln. Inspiration für seine weitere Arbeit gewinnt Max Ernst beim Besuch einer kunsthistorisch bedeutenden Ausstellung, die ebenfalls in Köln stattfindet. Die Künstler-, Kunstsammler- und Galeristenvereinigung Sonderbund (Sonderbund Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler) zeigt von Mai bis September 1912 "umstrittene Gemälde" aller wichtigen Künstler der Moderne, darunter Edvard Munch, Pablo Picasso, Henri Matisse, Vincent van Gogh, Paul Cezanne, Paul Klee, El Greco, Franz Marc, Paul Gauguin und Paul Signac. 
Organisator der Ausstellung ist Alfred Flechtheim. Zusammen mit Paul Cassirer, Herwarth Walden und den Münchner Galeristen Heinrich Thannhauser und Franz Josef Brakl zählt er zu den wichtigsten Förderern avantgardistischer Kunst in Deutschland. Walden eröffnet 1912 in Berlin die Galerie "Der Sturm".
1913 Beteiligung an der Ausstellung "Rheinische Expressionisten" in Bonn. Max Ernst verfasst Theater- und Kunstkritik für die Zeitung "Bonner Volksmund".
1914 Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird von vielen Künstlern und Intellektuellen begrüßt. Max Ernst meldet sich als Freiwilliger, er wird Soldat in Frankreich und Polen.
1915 Währen des Krieges stellt Max Ernst in der Berliner Galerie "Der Sturm" aus. Im Fronturlaub lernt er den Maler und politischen Karikaturisten George Grosz kennen.
1916 In Zürich beginnt mit der Eröffnung des Cabaret Voltaire die Epoche des Dadaismus, der sich gegen jede bürgerliche Konvention richtet. Dadaisten der ersten Stunde sind Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp.
1918 Mit Unterzeichnung des Waffenstillstands von Compiègne am 11. November 1918 enden die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs.
Max Ernst kehrt nach Köln zurück und heiratet die Kunsthistorikerin und Künstlerin Luise Strauß, die Tochter eines jüdischen Hutfabrikanten. Sie stirbt 1944 in Auschwitz. Aus der Ehe geht ein Sohn hervor.
1919 Gemeinsam mit Hans Arp gründet er die Kölner Dada-Gruppe "Zentrale W/3". Max Ernst und der Maler Johannes Theodor Baargeld geben die dadaistische Zeitschrift "Der Ventilator" heraus.
1920 Max Ernst persifliert mit seiner dadaistischen Collage "Der Hut macht den Mann" die Bilder und Sprüche der Reklame.
1922 Umzug nach Paris. Dort wird Max Ernst zum Mitbegründer des Surrealismus. Im Bild "Das Rendevouz der Freunde" malt er sich selbst auf den Knien Fjodor Dostojewskis, sowie u.a. die Künstler Théodore Fraenkel, Jean Paulhan, Johannes Theodor Baargeld, Hans Arp, André Breton und das Ehepaar Paul und Gala Éluard. Gala ist die spätere Geliebte von Max Ernst und die spätere Ehefrau von Salvador Dali. Auch der Renaissancemaler Raffael ist auf dem "Rendevouz der Freunde" verewigt. 
1923 Das Gemälde "Rendezvous der Freunde" wird im Pariser "Salon des Indépendants" ausgestellt. 
1924 Ernst hat sich in Gala Éluard verliebt. Paul Éluard flüchtet aus der Dreierbeziehung nach Saigon, doch Gala und Max Ernst reisen ihm nach. 
1925 Max Ernst erfindet die "Frottage", eine neue graphische Abreibetechnik für Bleistiftzeichnungen. Ausstellung in der Pariser Galerie Pierre. Das vom französischen Kunsthändler und Galerist Pierre Loeb gegründete Haus entwickelt sich zu einem Zentrum der Surrealisten. Zu den Künstlern der Galerie zählen auch Joan Miró, André Breton, Jean Arp, Paul Klee, Man Ray, und Pablo Picasso. 

Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind

1926 Max Ernst malt ein Skandalbild: "Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen: André Breton, Paul Éluard und dem Maler" (La vierge corrigeant l’enfant Jésus devant trois témoins: André Breton, Paul Éluard et le peintre). Das surrealistische Bild zeigt den Knaben Jesus, wie er von der Gottesmutter Maria geschlagen wird. Die drei Künstler Max Ernst, André Breton, Paul Éluard verfolgen die Szenerie durch ein Fenster. Das Bild wird erstmals im Pariser Salon des Indépendants gezeigt. 
1927 Nach der Scheidung im Jahr 1926 von Luise Straus-Ernst heiratet Max Ernst die wesentlich jüngere Marie-Berthe Aurenche. 1936 beantragt Max Ernst die Scheidung. Marie-Berthe Aurenche begeht 1960 Selbstmord.
1930 Max Ernst übernimmt die Rolle eines Räuberhauptmanns in Buñuels surrealistischen Film "L'age d'or" (Das goldene Zeitalter). Der Hauptteil des Drehbuchs stammt von Salvador Dalí. Die Premiere findet 1930 in Paris statt. 
1937 Um Max Ernst zu diffarmieren, zeigen die Nationalsozialisten zwei seiner Gemälde in der Ausstellung "Entartete Kunst".
1939-1941 In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs wird Max Ernst mehrmals in Frankreich interniert. 1941 gelingt ihm die Flucht in die USA. Er heiratet dort Peggy Guggenheim. Seine dritte Ehe wird nach zwei Jahren geschieden.
1946 Hochzeit mit der Malerin Dorothea Tanning. Das Paar lebt in Arizona. 1948 wird Max Ernst amerikanischer Staatsbürger.
1953 Mit seiner vierten Ehefrau Dorothea Tanning kehrt Max Ernst nach Paris zurück. Zwei Jahre später zieht das Paar nach Huismes bei Tours.
1958
Max Ernst wird französischer Staatsbürger.
1961 Das New Yorker Museum of Modern Art zeigt ene Max Ernst-Retrospektive.
1963 Der Filmregisseur und Produzent Peter Schamoni dreht in Huismes den Film "Max Ernst - Entdeckungsfahrten ins Unbewußte".
1964 Umzug nach Seillans in der Provence.
1975
Eröffnung einer Max Ernst - Retrospektive im New Yorker Salomon R. Guggenheim Museum.
1976 Max Ernst stirbt am 1. April 1976 in Paris.
   
  Literatur:
Hille, Karoline: Gefährliche Musen: Frauen um Max Ernst. Berlin 2007;  Schneede, Uwe M.: Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert. Von den Avantgarden bis zur Gegenwart. München 2001;  Spies, Werner: Max Ernst. Leben und Werk.  Köln 2005.
 
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