Hermann Hesse
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1877 |
Am 2. Juli
wird Hermann Hesse in Calw geboren, einer Stadt westlich von
Stuttgart. Sein Vater ist zeitweise als
Missionar in Indien eingesetzt. |
1891 - 1892 | Hermann Hesse wird in
das evangelische Klosterseminar Maulbronn aufgenommen. Er soll auf
Wunsch des Vaters Theologe werden. Doch nach knapp einem Jahr
flüchtet Hermann aus dem Kloster. |
1894
- 1903 |
Hermann Hesse versucht
sich in
den verschiedensten Berufen. Eine Lehre als
Turmuhrmechaniker schließt er ab. Danach beginnt er eine
zweite Lehre als Buchhändler
in Tübingen und führt im Anschluss eine Buchhandlung
in Basel. Seine erste Lyriksammlung "Romantische Lieder" entsteht. |
1904 |
Mit dem
Entwicklungsroman "Peter Camenzind" stellt sich ein erster
großer Erfolg ein. Der Held erzählt aus der
Ich-Perspektive von seiner Liebe zur Natur, den familiären
Verhältnissen, Schuldgefühlen und den Schwierigkeiten
beim Einstieg in die Arbeitswelt. Hesse, der sich in Peter Camenzind selbst portraitierte, hat seine Berufung gefunden. Er arbeitet nun als freier Schriftsteller. Heirat mit Baslerin Maria Bernoulli (1868-1963), mit der er drei Söhne hat. Das Paar trennt sich später. 1931 heiratet Hesse die Kunsthistorikerin Ninon Dolbin geb. Ausländer (1895-1966). |
1906 |
Die Erzählung
"Unterm Rad" erscheint. Dabei verarbeitet
Hesse Schulerfahrungen und schwere Jugendkrisen. Ein
Selbstmordversuch des jungen Hermann Hesse scheiterte an der Funktion
seines Revolvers. |
1907
- 1912 |
Hermann Hesse betreut
den belletristischen Teil der Zeitschrift
"März", die sich gegen die konservative Politik von Kaiser Wilhelm II.
richtet. |
1911 |
Herrman Hesse
unternimmt eine
Reise nach Indien, die sein literarisches Schaffen sehr beeinflusst. |
1914
- 1919 |
Zu Beginn des ersten
Weltkriegs meldet sich Hesse freiwillig zum Militärdienst.
Wegen seiner Kurzsichtigkeit wird er aber für "felduntauglich"
erklärt. Daraufhin engagiert er sich für die
Kriegsgefangenenfürsorge. Wegen seiner zunehmenden Kritik an
Krieg und Kriegsverherrlichung erklären ihn
konservative Kreise zum Vaterlandsverräter. Hermann Hesse
unterzieht sich
einer Psychoanalyse bei Carl
Gustav Jung. Er verarbeitet seine
Erlebnisse im Roman "Demian", der im letzten Kriegsjahr erscheint. |
1922 |
In seinem Roman
"Siddharta"
nähert sich Herrman Hesse den indischen Religionen des
Hinduismus und des Buddhismus an. Siddharta ist der
Geburtsname des Religionsgründers Buddha. Das Buch
trägt in den 60er-Jahren zum
Lebensgefühl der Hippie-Generation in Westeuopa bei. |
1923 |
Hesse erhält
die Schweizer Staatsbürgerschaft. |
1926 |
Hesse wird in die
Preußische Akademie der Künste gewählt. |
1927 |
Der von der
Psychoanalyse beeinflusste Roman "Der Steppenwolf" erscheint. |
1930 |
"Narziß und
Goldmund" erscheint. In diesem lässt Hesse auch
Anspielungen auf seine Zeit im Kloster Maulbronn einfließen.
Im Roman wird daraus das Kloster Mariabronn. |
1931 |
Aus politischen
Gründen verlässt Hesse die Preußische
Akademie der Künste. |
1933
- 1945 |
Hesse lässt keinen Zweifel an seiner der Ablehnung der nationalsozialistischen Diktatur. Künstlern und Literaten dient er als Anlaufstelle. Als Schweizer Staatsbürger bleibt er von den Nazis zwar als Person unbehelligt, aber seine Werke werden verboten. Während des Krieges schreibt Hesse unter dem Pseudonym Emil Sinclair. |
1943 |
Das Glasperlenspiel,
ein Versuch der Synthese östlicher und westlicher Weisheit,
wird veröffentlicht. Es bildet den Höhepunkt seines
Schaffens. |
1946 |
Hesse wird mit dem Goethe-Preis
der Stadt Frankfurt/Main ausgezeichnet. Für sein
Lebenswerk erhält er im gleichen Jahr den Nobelpreis
für Literatur. |
1955 |
Hesse erhält
den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. |
1962 |
Am 9. August stirbt
Hermann Hesse im schweizerischen Montagnola, südwestlich von
Lugano im Tessin. |
Literatur: Ball, Hugo: Herrmann Hesse. Sein Leben und Werk, Berlin 1933; Zeller, Bernhard: Hermann Hesse, Reinbek 1993. |