Joseph Roth
|
|
1894 |
Am 2.
September erblickt Joseph Roth im galizischen Brody, das damals
zu Österreich-Ungarn gehört, das Licht der Welt. Sein
Vater, ein
jüdischer Händler, verschwindet unter
mysteriösen Umständen noch vor der
Geburt. Joseph wächst bei seiner Mutter und
dem Großvater auf. |
1901-1913 | Nach der
jüdische Gemeindeschule in Brody besucht Joseph Roth das
Kronprinz-Rudolph-Gymnasium. Die Matura besteht er mit Auszeichnung.
Joseph verfasst seine ersten Gedichte. |
1913 |
Joseph Roth
immatrikuliert sich an der Universität Lemberg für
die Fächer Germanistik und Philosophie. |
1914 | Roth wechselt an die
Universität Wien. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wird er
zunächst als untauglich für den
Militärdienst zurückgestellt. |
1915 | Joseph Roth
veröffentlicht sein Gedicht "Welträtsel". |
1916-1919 | Joseph Roth meldet sich als Kriegsfreiwilliger. Er gerät in russische Gefangenschaft. Nach der Freilassung arbeitet er für die linksliberale Zeitung "Der neue Tag". |
1920 |
Joseph Roth wechselt
nach Berlin und arbeitet für verschiedenene
Zeitschriften und Zeitungen. |
1922 | Nach seiner Heirat
mit Friederike Friedl arbeitet Joseph Roth beim
sozialdemokratischen "Vorwärts". |
1923 | Joseph Roth arbeitet
für die "Frankfurter Zeitung" und das "Prager Tageblatt". |
1924 | Joseph Roth
veröffentlicht den Roman "Hotel Savoy", ein Spiegelbild der
Gesellschaft der Zwanziger Jahre.. |
1927 | Joseph Roth veröffentlicht Reisereportagen über Italien, Albanien und Polen. |
1928 | Es beginnt eine
Freundschaft mit dem Schriftstellerkollegen Stefan Zweig.
Roths Gattin Friederike wird wegen einer
schizophrenen Erkrankung in eine Anstalt
eingewiesen. Sie wird später von den Nationalsozialisten im
Tahmen der "Aktion T4" ermordet. |
1929-1930 | Der Roman "Rechts und
Links" erscheint. Joseph Roth arbeitet inzwischen bei der konservativen
Zeitung "Münchener Neueste Nachrichten". |
1930 | Der große Roman "Hiob" erscheint. Joseph Roth überträgt darin den Hiob der Bibel in die Moderne. Die Hauptfigur steht stellvertretend für die Tragik des Judentums und ebenso für seine persönlichen Schicksalsschläge. |
1932 | Im "Radetzkymarsch"
zeigt Joseph Roth den Untergang der habsburgischen Monarchie. |
1933 | Am 30. Januar, dem Tag
der
Machtergreifung der Nationalsozialisten, ahnt Joseph Roth
die politische Entwicklung voraus. Er geht
wie viele Intellektuelle nach Paris, wo er in Exilkreisen das
politische
Ziel einer habsburgischen Restauration verfolgt. Die Tradition geht bis
auf Rudolf
I. von
Habsburg zurück. Von Juni 1934 bis Juni 1935
hält sich Joseph Roth an der französischen Riviera
auf, wo er sich gemeinsam mit Heinrich Mann
und anderen ein Haus gemietet hat. |
1935 | Joseph Roth wird Mitarbeiter an der von österreischischen Emigranten herausgegebenen Zeitschrift "Der christliche Ständestaat". |
1936 | Joseph Roths Bücher werden in den Niederlanden verlegt. |
1937 | Auf Einladung des
polnischen PEN-Clubs begibt sich Joseph Roth auf eine Vortragsreise
durch Polen. |
1938 | Im Februar besucht er
Wien zum letzten Mal vor dem Anschluss Österreichs an
das Deutsche Reich. Sein Roman "Kapuzinergruft" erscheint als
Fortsetzung des
"Radetzkymarsch". |
1939 | Joseph Roths
Erzählung "Die Legende vom heiligen Trinker" und die
Artikelserie "Schwarz-Gelbes Tagebuch" erscheinen. Am 27. Mai stirbt
er, gezeichnet von Alkoholabhängigkeit und
Schicksalsschlägen, in einem Pariser Armenhospital.
|
Literatur: Bronsen David: Joseph Roth. Eine Biographie. Köln 1974. Überarbeitete und gekürzte Neuauflage 1993; Nürnberger Helmuth: Joseph Roth mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg 1981. |