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Karl der Dicke (Karl III.) |
839 |
Karl der Dicke wird als jüngster Sohn von König Ludwig II. dem Deutschen und der Welfin Hemma geboren. Der Beiname "der Dicke", der später hinzugefügt wurde, hat wohl nichts Karls Körperbau zu tun. Vielleicht sollte ein gewisse Trägheit charakterisiert werden, denn Karl III. war gesundheitlich angeschlagen, möglicherweise litt er an Epilepsie. |
862 |
Karl der Dicke heiratet Richardis, die Tochter des
Grafen Erchanger
aus der Familie der Alaholfinger. Die Alaholfonger gehören zum
schwäbischen Adel. Richardis wird 877 Äbtissin im
Frauenkloster Säckingen und 887 Äbtissin in
Andlau.
Die Ehe bleibt kinderlos. |
865 |
Bei der Reichsteilung seines Vaters Ludwig II.
erhält Karl der Dicke das
ostfränkische Teilreich Alemannien versprochen. Nach Ludwigs
Tod 876 übernimmt er die Herrschaft. |
884 |
Friedensschluss mit Swatopluk von Mähren, der
Bayern
und die Ostmark bedroht hatte. |
876–887 |
Übernahme der Königsmacht im
Ostfrankenreich nach dem Tod seines Bruders König Ludwigs, des
Jüngeren. |
879–887 |
Karl der Dicke ist König von Italien. |
886 |
Der Passauer Bischof Engelmar erhält am 7.
Januar von Karl III. ein Privileg für seine Bischofsstadt. |
879 |
Im November dieses Jahres erhält er von seinem
Bruder
Karlmann, Herrscher von Bayern und Italien, kurz vor dessen Tod 880 das
Königreich Italien übertragen. |
881 |
Am 12. Februar wird Karl der Dicke zum Römischen Kaiser gekrönt. Seine recht gute Beziehungen zu Papst Johannes VIII. waren ein stabilisierender Faktor im politisch unsicheren Reich der Karolinger. |
882 |
Nach dem Tod König Ludwigs des
Jüngeren übernimmt Karl der Dicke die
Königsmacht im
gesamten Ostfrankenreich. |
885 |
Nach dem Tod von Karlmann Ende 884, König des
westfränkischen Reiches, wird er auch dort zum Herrscher
ausgerufen. Damit ist Imperium von Karl dem Großen wieder
für eine
kurze
Zeit vereint. Doch innerhalb der Karolinger kehrt kein Friede ein. Mit
seinem Neffen Arnulf
von Kärnten hat Karl der Dicke einen Rivalen, der
nach Macht strebt. |
887 |
Onkel und Neffe, Kaiser Karl der Dicke und Arnulf von Kärnten, messen ihre militärische Stärke. Laut Annales Fuldenses vollzieht Arnulf am 25. November mit einer starken Truppen einen Aufmarsch im Raum Frankfurt, zieht die wichtigsten Fürsten des Reiches auf seine Seite und zwingt Kaiser Karl den Dicken zum Rücktritt. Daraufhin wird Arnulf zum ostfränkischen König gewählt. Zum bevorzugten Residenzort wählt Arnulf seine Geburtsstadt Regensburg, die damalige Hauptstadt Bayerns. Anmerkung: Die Fuldaer Jahrbücher (Annales Fuldenses) wurden von 714-901 geführt. Zu den Autoren zählt auch Einhard, der Historiker am Hofe von Karl dem Großen. |
888 |
Am 13.Januar stirbt Karl der Dicke in Neidingen
(Neudingen) an
der Donau. Er wird auf der Insel Reichenau begraben. |
Literatur: Herbers, Klaus: Karl III. (Ostfrankenreich). In: (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992; Keller, Hagen: Zum Sturz Karls III. Über die Rolle Liutwards von Vercelli und Liutberts von Mainz, Arnulfs von Kärnten und der ostfränkischen Großen bei der Absetzung des Kaisers. In: Königswahl und Thronfolge in fränkisch-karolingischer Zeit, herausgegeben von Eduard Hlawitschka (Wege der Forschung 247). Darmstadt 1975 | |