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Charles Lyell
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1797 |
Charles Lyell, einer der
Begründer der modernen Geologie, wird als ältestes
von zehn Kindern des Botanikers Charles Lyell in Kinnordy in Schottland
geboren. Wie sein Vater beschäftigt er sich schon
früh und ausdauernd mit der Naturgeschichte. |
1816 | Lyell beginnt sein Jurastudium am Exeter
College in Oxford. Er hört daneben die Vorlesungen des
exzentrischen Geologen und Palöontologen William
Buckland, der sein Interesse
für die Geologie weckt. |
1819 |
Er lässt sich nach dem
Bachelor-Examen als Rechtspfleger in London nieder. Lyell tritt in die
dortige Geologische Gesellschaft ein. |
1822 |
Ein Jahr nach seinem Master in Jura veröffentlicht Lyell seine erste These zur Geologie Schottlands "On a Recent Formation of Freshwater Limestone in Forfarshire". |
1826 |
Lyell wird als Mitglied in die Royal Society
gewählt, die ihm später die Royal-Medaille (1834) und
die Copley-Medaille (1858) verleiht. Die seit 1731 verliehene
Copley-Medaille erhielten auch Charles Darwin
und Albert
Einstein. Sie war vor der Einführung des Nobelpreises
mit etwas demselben Prestige verbunden. Einstein erhielt beide Preise. |
1827 |
Carles Lyell gibt die Beschäftigung mit
Rechtsfragen auf und widmet sich ausschließlich der Geologie.
Seine wichtigste Betätigung findet er auf dem Gebiet der
Stratigraphie, der Schichtenkunde zur Datierung von Schichten und
Ablagerungen. |
1828 |
Lyell reist in den Süden Frankreichs und nach
Italien. Während dieser Reise erkennt er, dass sich
die aktuellen "Strata" nach der Zahl der Verteilung von Muschelschalen
zuordnen lassen. Auf Basis dieser Idee teilte er das
Tertiär, die Zeit von vor 65 Millionen bis 2,6 Millionen
Jahren, in drei Teile auf: Eozän,
Miozän und Pliozän. Das Tertiär beginnt mit
dem Aussterben der Dinosaurier und endet mit der Hominisation, der
Entwichlung des Menschen. |
1831 |
Lyell übernimmt eine Professur am King's
College in London. Etwa zur gleichen Zeit beginnt er mit der
Veröffentlichung seines dreibändigen Hauptwerks
"Principles of Geology" (Grundzüge der Geologie). Das
geologische Standardwerk wird ständig aktualisiert
und erweitert. "Principles"
erfährt zu Lyells Lebzeiten insgesamt 11 Auflagen. |
1832 |
Charles Lyell heiratet Mary Horner. Die Ehe bleibt
kinderlos. |
1834 |
Eine Exkursion führt ihn nach
Dänemark und Schweden. Lyell kann die stetige Landhebung
Skandinaviens beweisen. Um seine "Prinzipien " weiter zu
bestätigen unternimmt er in den nächsten Jahren
zahlreiche Reisen in Europa und Nordamerika. |
1835 |
Lyell wird Präsident der Geological Society. |
1841 |
Lyell unternimmt seine erste USA-Reise, eine zweite
folgt
vier Jahre später. |
1845 |
"Travels in North America"(Reisen in Nordamerika)
erscheint. |
1848 |
Er wird als Sir Charles Lyell zum Ritter geschlagen. |
1849 | Er veröffentlicht "A Second Visit to the
United States" (Ein zweiter Besuch in den Vereinigten Staaten). Darin
erklärt Lyell die Entstehung des Niagara-Tals an der Grenze
zwischen dem US-Bundesstaat New York und Kanada: Das Tal entstand durch
das Zurückweichen der Fälle. Der
Niagara-Fluss wäscht die Abbruchkante stetig aus. |
1864 |
Sir Charles Lyell wird zum Baronet ernannt. Neben den
Ehrungen seines Heimatlandes werden ihm auch ausländische
Ehren zuteil. Lyell wird Mitglied des Institut de France, Mitglied der
Akademie der Wissenschaften in Berlin und Träger des Pour le
Mérite. |
1875 |
Sir Charles Lyell stirbt am 22. Februar in London. Er wird in der Westminsterabtei beigesetzt. Seine "Principles" beeinflussten auch die Arbeit des Biologen Charles Darwin. In den späten Jahren verband die beiden Wissenschaftler eine Freundschaft, obwohl Lyell die Evolutionslehre von Darwin nicht vollständig anerkannte. Mit Alfred Wegener, dem Entdecker der Kontinentaldrift, gehört Sir Charles Lyell zu den großen Geologen. |
Literatur: |
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Simmons, John: Who's who der Wissenschaften, Düsseldorf 2007; Zirnstein, Gottfried: Charles Lyell, Leipzig 1980. | |