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Giordano Bruno |
1548 |
Giordano Bruno wird in Nola bei Neapel geboren. Sein Taufname lautet Filippo. |
1562 |
Aufnahme eines
humanistischen Studiums (Logik,
Dialektik) an der freien Universität von Neapel. |
1565
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Eintritt in den
Dominikanerorden San Domenico Maggiore
in Neapel. Annahme des Ordensnamens Giordano. |
1566
- 1569 |
Es kommt zu Konflikten mit der Ordensleitung, als sich Giordano Bruno kritisch über Marienkult und Heiligenverehrung äußert. Giordano Bruno gerät unter Häresieverdacht (Verdacht der Glaubensabweichung). Audienz bei Papst Pius V. |
1572
- 1575 |
Giordano Bruno
erhält seine Priesterweihe. Abschlussarbeit seines
Theologiestudiums ist eine Verteidigung der "Summa contra gentiles" des Kirchenlehrers
Thomas
von Aquin und der "Sentenzen" des Petrus Lombardus. Petrus Lombardus übte gegen
Ende seines Lebens das Amt des Bischofs von Paris
aus. |
1576
- 1578 |
Giordano Bruno widmet sich der Lektüre von damals verbotenen Schriften. Seine ablehnende Haltung zur Inkarnationslehre bringt ihn zum Bruch mit dem Dominikanerorden. Giordano Bruno flieht nach Rom, und dann nach Noli in Ligurien im Nordwesten des heutigen Italiens. Bruno hält Privatvorlesungen, reist dann aber weiter nach Genf. |
1579 | Immatrikulation an der
Genfer Universität und Übertritt zum Calvinismus.
Vorübergehende
Inhaftierung und Verwicklung in Schwierigkeiten wegen der Drucklegung
einer philosophischen Streitschrift, die heute nicht mehr auffindbar ist. |
1579
- 1582 |
Privatvorlesungen in
Toulouse und Paris. Die
heute ebenfalls verschollene Schrift "Clavis magna" (Der magische Schlüssel)
entsteht. Audienz bei König Heinrich III. von Frankreich.
Giordano Bruno verfasst eine Schrift zur Gedächtniskunst und
eine
Komödie. |
1583
- 1586 |
Bei einem Aufenthalt
in London erhält Giordano Bruno eine
Einladung an den Hof Königin
Elisabeths, die England über insgesamt 44 Jahre
regierte. Giordano Bruno erregt einen Skandal an der Oxforder
Universitä, weil er das Weltbildes des Astronomen Kopernikus
vertritt: Die Sonne, und nicht die Erde bildet den Mittelpunkt. Giordano Bruno veröffentlicht Dialoge zur
Kosmologie,
Moralphilosophie und Erkenntnistheorie: "Von der Ursache,
dem Prinzip und dem Einen", "Das Aschermittwochsmahl" und "Vom
Unendlichen, dem Universum und den Welten". Im November 1585
kehrt Bruno nach Paris zurück. Nach seiner Theorie existiert eine Vielzahl bewohnter Welten. Das
Universum ist unendlich, da es ein Spiegelbild Gottes ist. |
1585
- 1586 |
Giordano Bruno setzt sich in seiner Vorlesung "Figuratio Aristotelici physici auditus" kritisch mit der Physik von Aristoteles auseinander. Seine Thesen führen zum Eklat. Bruno flieht nach Deutschland. Er erreicht Marburg, wo er sich vergeblich um eine Lehrerlaubnis an der Universität bemüht. Daraufhin schreibt er sich an der Universität Wittenberg ein, wo der einst der Reformator Martin Luther seinen Doktor der Theologie erwarb. Giordano Bruno verfasst verschiedene Werke sowie vermutlich der Aristoteles-Kommentar "Libri physicorum Aristotelis explanati". |
1588 | "Camoeracensis
Acrotismus" entsteht. Bruno hält die
berühmte Abschiedsrede "Oratio valedictoria" und reist nach
Prag, wo er sich vergeblich um Aufnahme am Hofe von
Kaiser Rudolf II. bemüht. Außerdem verfasst er die "Articuli centum et sexaginta adversus huius
tempestatis mathematicos" (160 Thesen gegen die Mathematiker). Einen
Lehrauftrag erhält er schließlich in Helmstedt, im heutigen Niedersachsen. |
1590
- 1591 |
In Frankfurt bereitet
Bruno die Drucklegung von
verschiedenen Schriften vor. In Zürich hält er
Privatvorlesungen. In Frankfurt erscheint das Werk "De imaginum,
signorum et idearum compositione" (Struktur der Bilder, Zeichen und
Ideen). Giordano Bruno geht nach Venedig.
Es folgen Vorlesungen in Padua, aber ein
Universitätslehrstuhl bleibt Giordano Bruno verwehrt. Er wird
später an Galileo
Galilei vergeben. |
1592
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In Venedig wird
Giordano Bruno denunziert und wegen Ketzerei inhaftiert. Es folgt ein
Prozess. |
1593
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Giordano Bruno wird
nach Rom ausgeliefert und in der Engelsburg
inhaftiert. Der
Inquisitionsprozesses zieht sich über acht Jahre hin. Giordano Bruno wird körperlich
gebrochen. |
1600
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Als Ketzer wird Giordano Bruno zum Tod auf dem
Scheiterhaufen verurteilt. Am 17. Februar erfolgt die
Urteilsvollstreckung durch Verbrennung auf dem Scheiterhaufen auf dem
Campo dei fiori in Rom. Der Theologe, Dichter, Philosoph und Astronom Giordano Bruno wurde von allen Mächten seiner Zeit bekämpft, sowohl vom Katholizismus, wie auch von den Anhängern Calvins und Luthers. |
Literatur: Eusterschulte, Anne: Giordano Bruno. Hamburg 1997; Elser, Michael (Hrsg.): Enzyklopädie der Philosophie, Augsburg 1992. |