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Lovis Corinth |
1858 |
Am 21.
Juli wird Franz Heinrich Louis Corinth im
ostpreußischen Tapiau geboren. Den Vornamen Louis wandelt er
später in den Künstlernammen Lovis um. |
1866-1873 | Lovis Corinth besucht das Gymnasium in Königsberg. |
1876 | Lovis Corinth wird Schüler von Otto Günther. Der "Genremaler" ist für typische Alltagsszenen bekannt. |
1880 | Lovis Corinth geht auf die Kunstakademie nach München. |
1882-1883 | Für den Militärdienst unterbricht Corinth sein Studium. |
1883 | Der französische Impressionist Edouard Manet stirbt in Paris. |
1884 | Corinth studiert drei Monate in Antwerpen bei Paul Eugène Gorge. Mit seinem Gemälde „Das Komplott“ hat er einen ersten großen Erfolg. Im Herbst tritt in die Pariser Académie Julian ein. |
1886 | Im Sommer reist Corinth gemeinsam mit dem Maler Hans Olde an die Ostseeküste. Er widmet sich Landschaftsimpressionen und Porträts. |
1887-1888 | Corinth kehrt nach Königsberg zurück. Bald darauf zieht er nach Berlin. |
1890 | Corinths Gemälde "Pietà" wird beim Pariser Salon mit einer Auszeichnung geehrt. |
Corinths Diogenes-Skandal |
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1891 | Der Maler zieht wieder nach München. Der berühmte "Glaspalast", 1854 nach Vorbild des Londoner "Chrystal Palace" errichtet, stellt sein Bild "Diogenes" aus. Das Ölgemälde zeigt den Philosophen in einer Straßenszene. Diogenes von Sinope, der "Philosoph aus der Tonne", wird von Kindern verspottet und den umstehenden Athenern bemitleidet. Der Realismus des Bildes fällt nun auf Lovis Corinth zurück. Er wird verdächtigt, den Philosophen beleidigt zu haben. |
1892 | Corinth schließt sich der der Künstlervereinigung "Münchener Secession" an. |
1893 | Nach Streitigkeiten gründet Corinth die "Freie Vereinigung". |
1897 | Corinth malt das Historienbild "Salome und das Haupt des Johannes". Das Gemälde wird von der Jury der Münchner Secession zurückgewiesen. |
1900 | Das Berliner Publikum honoriert Lovis Corinths Vereinigung von antiker Thematik und moderner Maltechnik. Corinths "Salome" wird in Berlin bei der zweiten Secessionsausstellung bewundert. |
1901 | Im Herbst zieht Lovis Corinth nach Berlin und wird Mitglied der "Berliner Secession". Am 14. Oktober eröffnet er eine Malschule. Seine erste Schülerin ist die 21jährige Charlotte Berend, die ihm regelmäßig Modell steht. |
1903 | Am 26. März heiratet Lovis Corinth Charlotte Berend. |
1906-1925 | Lovis Corinth arbeitet an seiner Autobiographie. |
1908 | Das Lehrbuch „Das Erlernen der Malerei“ wird veröffentlicht. |
1911 | Corinth wird nach dem Rücktritt von Max Liebermann zum Vorsitzenden der Berliner Secession gewählt. Ein Schlaganfall im Dezember lähmt ihn halbseitig. |
1913 | Die Berliner
Secession zeigt eine Corinth-Retrospektive mit mehr
als 200 Ölgemälden. |
1917 | Corinth malt ein Portrait von Großadmiral Alfred von Tirpitz, dem Organisator der Kaiserlichen Marine. |
1918 | Die Berliner Akademie
der
Künste verleiht Corinth den Professorentitel. |
1919 | Corinth erwirbt ein Grundstück in Urfeld am Walchensee in Bayern, wo er sich immer mehr zurückzieht. |
1923 | In Berlin werden die Werke von Max Liebermann, Lovis Corinth und dem österreichischen Maler Oskar Kokoschka gemeinsam präsentiert. |
1924 | Corinth
porträtiert den Reichspräsidenten Friedrich
Ebert. |
1925 | Lovis Corinth wird
Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Künste und beendet
sein letztes großes Werk „Ecce Homo“. Am
17. Juli verstirbt er auf dem Weg zu einer Studienreise nach Amsterdam
an einer Lungenentzündung. Er wird in Berlin auf
dem
Waldfriedhof Stahnsdorf beigesetzt. In der Zeit des Nationalsozialismus
werden die Bilder von Corinth als "Entartete Kunst" eingestuft, und ein
Teil der Sammlung beschlagnahmt. Zu den "entarteten Künstlern"
zählen auch die Expressionisten Ernst Ludwig
Kirchner, Edvard
Munch und Käthe
Kollwitz. |
Literatur: Corinth Thomas: Lovis Corinth, Tübingen 1979; Zdenek Felix: Lovis Corinth. 1858-1925, Köln 1985. |