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Henri Dunant
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Steckbrief: Henri Dunant lebte von 1828 bis 1910. Stichworte zum Lebenslauf von Henri Dunant: Schalcht bei Solferino, Rotes Kreuz, Friedensnobelpreis. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Henri Dunant gründete das Rote Kreuz und erhielt dem ersten Friedensnobelpreis. | |
1828 |
Henri Dunant wird am 8. Mai 1828 in Genf geboren. Seine Eltern sind Jean-Jacques Dunant und dessen Frau Antoinette |
1837-1848 | Dunant hilft seiner Mutter bei Armen- und Krankenbesuchen. Mit Freunden organisiert er Wohltätigkeitsveranstaltungen und sammelt Spenden. Er geht am Calvin-Kolleg zur Schule. |
1849 | Dunant beendet die Schulausbildung vorzeitig und beginnt eine Banklehre. |
1852 | In Frankreich lässt sich Napoléon III. nach einem Staatstreich zum Kaiser ausrufen. |
1853-1859 | Algerien ist seit 1830 von Frankreich besetzt. Dunant versucht dort, sich eine Existenz als Kaufmann aufzubauen. Er gründet eine Mühlengesellschaft. |
1854-1856 | Im Krimkrieg siegt Napoléon III. gegen Russland. Frankreich löst Russland als Führungsmacht in Europa ab. |
1859 | Dunant hat finanzielle Problem. Er reist Napoleon III. hinterher, um bei ihm vorzusprechen. Dabei wird er Zeuge der Schlacht bei Solferino. Dort kämpft am 24. Juni eine Koalition aus Franzosen und Italienern gegen Österreich um die Herrschaft in der Lombardei. 300.000 Soldaten treffen aufeinander. 40.000 Soldaten sterben an einem Tag. Viele Verwundete leiden medizinisch unversorgt auf dem Schlachtfeld. Spontan hilft er den Verwundeten beider Kriegsparteien, und richtet die kleine Ortschaft Solferino als neutrales Lazarett ein. Am. 9. Juli startet er einen Aufruf in der Zeitung "Journal de Genève" für die Verwundeten von Solferino. |
1860-1862 | Dunant schreibt "Eine Erinnerung an Solferino", findet aber wenig Unterstützung bei der Publikation. Die Druckkosten für die 1.600 Stück der Erstauflage bezahlt er selbst. Die "Gemeinnützige Gesellschaft" von Genf nimmt ihn auf und verbreitet seine Idee einer neutralen Hilfsorganisation. |
1863 | Zusammen mit Gleichgesinnten gründet Henri Dunant 1863 das Internationale Hilfskomitee für Verwundete. Aus der Gruppe geht das "Internationalen Komitees vom Roten Kreuz" zurück. Die fünf Gründer des Roten Kreuzes sind Gustave Moynier, Dr. Theodore Maunoir, Henry Dunant, General Guillaume Dufour und Dr. Louis Appia. Gründungsdatum ist der 9. Februar 1863, Gründungsort ist Genf. Als Fahne wählen die Gründer die Schweizer Nationalflagge in umgekehrter Farbe, ein rotes Kreuz auf weißem Grund. Am 26. Oktober 1863 präsentiert Dunant seine Ideen vor den Vertretern verschiedener Staaten. |
1864 | Zwölf Staaten verpflichten sich mit der Unterzeichnung des "Genfer Abkommens zur Verbesserung des Loses der Verwundeten auf dem Feld", die Neutralität des Roten Kreuzes anzuerkennen. Die Genfer Konvention garantiert dem Roten Kreuz im Kriegsfall den neutralen Schutz durch die Kriegsparteien garantiert. Erstunterzeichner sind Baden, Belgien, Dänemark, Frankreich, Hessen, Italien, Niederlande, Portugal, Preußen, die Schweiz, Spanien und Württemberg. Weitere Staaten treten später bei. |
1867 | Dunant tritt als Sekretär des Roten Kreuzes zurück und zieht nach Paris. Dort lebt er in ärmlichen Verhältnissen. Auf der Pariser Weltausstellung erhält er eine Goldmedaille als Anerkennung für seine Verdienste. |
1870 | Ausbruch des Krieges zwischen Frankreich unter Napoleon III. und Preußen unter Bismarck. Während des Krieges gründet Dunant eine neue Organisation, die "Allgemeine Fürsorgegesellschaft" und kurz darauf eine "Allgemeine Allianz für Ordnung und Zivilisation". Die Preußen besiegen Frankreich. Kaiser Napoléon III. wird in der Schlacht von Sedan gefangen genommen. Am 4. September wird er als Kaiser abgesetzt, in Frankreich beginnt die Ära der Dritten Republik. Bismarck gründet 1871 das Deutsche Reich. |
1874 | Dunant reist umher, und lebt an verschiedenen Orten. In Deutschland, Italen, Griechenland und England gerät der Gründer des Roten Kreuzes in Vergessenheit. |
1887 | Er zieht zurück in die Schweiz. Dunant lebt von nun an in der Ortschaft Heiden im Kanton Appenzell. Von seinen Verwandten erhält er finanzielle Unterstützung |
1888 | Dunant organisiert den Aufbau einer Sektion des Roten Kreuzes in Heiden |
1895 | Alfred Nobel, der Erfinder des Dynamits, schreibt sein Testament. Den größten Teil seines Vermögens übergibt er zur Verwaltung an eine Stiftung. Aus den Zinserträgen sollen hochdotierte Preise für Bemühungen um das Wohl der Menschheit vergeben werden. |
1896 | Alfred Nobel stirbt am 10. Dezember in San Remo, er wird in Stockholm beigesetzt. |
1901 | Am 10. Dezember werden 1901 wird der erste
Friedensnobelpreis
an Henri
Dunant und Frédéric Passy
verliehen. Sein Preisgeld stiftet Dunant dem Roten Kreuz, Der erste Preisträger für Physik ist Wilhelm Conrad Röntgen, für Chemie Jacobus Henricus van´t Hoff. Emil von Behring gewinnt den Nobelpreis für Medizin. |
1910 | Am 30. Oktober 1910 stirbt Henri Dunant in Heiden im
Kanton Appenzell. |
Literatur: Heudtlass, Willy /
Gruber, Walter: J. Henry Dunant. Gründer des Roten Kreuzes,
Urheber der Genfer Konvention. Eine Biographie in Dokumenten und Bildern.
Vierte Auflage. Stuttgart 1985; Gumpert, Martin: Dunant. Der
Roman des Roten Kreuzes. Frankfurt 1987;
Kupfer, Bernhard: Lexikon
der Nobelpreisträger. Düsseldorf
2001; Herre, Franz:
Napoleon III. Glanz und Elend des zweiten
Kaiserreiches. München
1990. |