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Gustave Flaubert

1821
Gustave Flaubert wird am 12. Dezember in Rouen in der Normandie geboren. Der Vater ist Chirurg. Die Wohnung der Familie Flauberts liegt neben dem Krankenhaus. Gustaves älterer Bruder Achille wird wie sein Vater Arzt.
1832
Gustave besucht das Collège Royal von Rouen. Er ist ein guter Schüler, wird aber wegen der Verweigerung einer Strafarbeit von der Schule verwiesen.
1834-1835  Gustave Flaubert verfasst erste Theaterstücke, Dramen und historische Romane. Zudem gründet er die Schülerzeitung "Art et Progrès".   
1837  Mit der Erzählung "Bibliomanie" wird in der regionalen Literaturzeitung "Colibri" zum ersten Mal eine Erzählung Flauberts abgedruckt.
1840  Im August legt Gustave Flaubert als externer Prüfling das Abitur ab. Danach reist er in die Pyrenäen und nach Korsika.
1841  Flaubert immatrikuliert sich auf Wunsch des Vaters an der juristischen Fakultät in Paris, bleibt aber weiterhin im über 100 Kilometer entfernten Rouen wohnen. Das Jurastudium ist Flaubert verhasst.
1842  Als Flaubert durch ein Losverfahren vom Militärdienst befreit wird, zieht er nach Paris. Er legt im Dezember die erste juristische Jahreszwischenprüfung mit Erfolg ab..
1843 Im Atelier des Bildhauers Pradier lernt Flaubert den Dichter Victor Hugo kennen. Hugo hatte 1831 den historischen Roman "Notre Dame de Paris" veröffentlicht, stand aber noch vor seinem größten Erfolg ("Les Miserables"). Im August 1843 fällt Flaubert durch die zweite juristische Jahreszwischenprüfung.
1844  Auf einer Kutschfahrt von Pont l'Evèque nach Honfleur erleidet Flaubert einen ersten Nervenanfall. Nach dem Zusammenbruch erkennt die Familie, dass der Sohn unter dem aufgezwungenen Beruf leidet.
Flaubert darf sich nun der Literatur widmen. Er zieht auf dem Landsitz der Familie in Croisset. Die Nervenkrankheit, möglicherweise handelt es sich um Epilepsie, wird Flaubert sein ganzes Leben begleiten. 
1847  Flaubert unternimmt eine dreimonatige Wanderung mit dem Schriftsteller und Fotografen Maxime du Camp durch die Tourraine, die Bretagne und die Normandie. Es entstehen die Reisenotizen "Par les champs et par les grèves".  
1848  Flaubert reist nach Paris, wo die Februarrevolution begonnen hat. Am 24. Februar dringt er zusammen mit den Aufständischen in die Tuilerien ein, den Regierungspalast. Die Revolution leitet das Ende der Herrschaft des "Bürgerkönigs" Louis Philipe von Orleans ein. Am 10. Dezember wird Louis Napoleon Bonaparte, der Neffe des Kaisers Napoleon Bonaparte, zum französischen Staatspräsidenten gewählt. 

Madame Bovary

1849-1851  Ein Auftrag des französischen Landwirtschaftsministeriums ermöglicht Flaubert, zusammen mit Maxime du Camp eine Orientreise zu unternehmen. Nach seiner Rückkehr beginnt er auf den Gut der Familie in Croisset an seinem Roman "Madame Bovary".
1856-1857  Die "Revue de Paris" veröffentlicht am 1. Oktober 1856 einen Auszug aus "Madame Bovary". Wegen der detaillierten Schilderung des Ehebruchs der Madame Bovary wird gegen Flaubert und die Revue Anklage erhoben. Flaubert wird jedoch am 7. Februar 1867 freigesprochen. Noch im April erfolgt die Veröffentlichung von "Madame Bovary" als Buch. Der Prozess erweist sich dabei als verkaufsfördernd. Die französische Öffentlichkeit wurde durch den Skandal auf Flaubert aufmerksam.
1857-1862  Fünf Jahre lang arbeitet Flaubert am historischen Roman "Salambo".  Er spielt vor dem Hintergrund des Aufstandes, der nach der Niederlage Karthagos im ersten Punischen Krieg von 241 bis etwa 238 v. Chr. in Nordafrika ausgebrochen war. Flaubert mischt dabei reale und fiktive Personen. "Salambo" findet das Buch sofort eine große Leserschaft, und Flauberts Ruhm steigt. Anmerkung: Im zweiten Punischen Krieg führte Hannibal seine Elefanten über die Alpen.
1866 Gustave Flaubert wird zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen.
1869  Flauberts Buch "L'Education sentimentale" erscheint. Anhand der Biografie des jungen Jurastudenten Frédéric Moreau zeigt Flaubert das Scheitern politischer Ideale nach dem Ende der Revolution. Die 1848 erkämpfte französische Republik hatte nur drei Jahre Bestand. Danach wandelte Louis Napoleon Bonaparte als Napoleon III. Frankreich wieder zum Kaiserreich um. Autobiographische Elemente des gescheiterten Juristen Flaubert fließen in die Erzählung ein.
1874  Flaubert schreibt an der Satire "Bouvard et Pécuchet". Das Buch bleibt unvollendet.
1875  Flaubert hat die Rechte an seinen Werken gegen feste Summen an seine Verleger abgetreten hat. Das Geld ist ihm ausgegangen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauft er den Bauernhof Deauville, ein Erbe seiner Mutter. 
1880  Zu Ehren von Gustave Flaubert erscheint im April erscheint der Sammelband "Soirées de Médan". Autoren sind die Naturalisten Zola, Céard, Huysmans, Hennique, Alexis und Maupassant. Maupassant hatte als junger Mann auf Vermittlung Flauberts einen Posten im Marineministerium erhalten.
1880  Am 8. Mai stirbt der Romancier Gustave Flaubert in Croisset an einem Schlaganfall. Die Beisetzung findet auf dem Friedhof in Rouen statt.  
1881  Gustave Flauberts unvollendeter Roman "Bouvard et Pécuchet" wird nach seinem Tode veröffentlicht.
   
  Literatur: De La Varende, Jean: Gustave Flaubert. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek 1996; Nestmeyer, Ralf: Französische Dichter und ihre Häuser. Frankfurt 2005.

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