|
Georg Elser |
1903
|
Georg
Elser wird am 4. Januar im
württembergischen Hermaringen geboren. Er ist der Sohn eines
Holzhändlers und Landwirts. |
1917-1919 | Nach dem Besuch der
Volksschule in Königsbronn
beginnt Georg Elser eine Lehre als Dreher in einem
Hüttenwerk. Aus gesundheitlichen Gründen bricht er
nach zwei Jahren ab. |
1919-1925 | Georg Elser macht eine
Lehre als Tischler. Die Gesellenprüfung schließt er
als Jahrgangsbester ab. Danach arbeitet er in
Schreinerwerkstätten in Königsbronn, Aalen und
Heidenheim. |
1925-1929 | In einer Konstanzer
Uhrenfabrik lernt er die Grundlagen der Mechanik. |
1926 | Georg Elser verbringt
seine Freizeit im Trachtenverein, im Zitherclub Konstanz und
bei
den Naturfreunden. Trotzdem gilt er
als Einzelgänger. |
1928 | Georg Elser wird Mitglied im kommunistischen Rotfrontkämpferbund, ohne dort ein politisches Amt zu übernehmen. |
1932 | Rückkehr nach
Deutschland. In Heilbronn arbeitet er im Betrieb der Eltern. |
1936 | Als Mitarbeiter
einer Armaturenfabrik
in Heidenheim erfährt Georg Elser von den Aufrüstungsplänen der
Nationalsozialisten. Deutschland rüstet zum Krieg, Georg Elser
will den Krieg verhindern. |
1938 | Elser nimmt an einer
Gedenkveranstaltung der Nationalsozialisten im Münchner
Bürgerbräukeller teil. Adolf Hitler
hält jedes
Jahr eine Rede am Vorabend des 9. November, zum Jahrestag seines
gescheiterten Putschversuchs von 1923. |
Attentat auf Hitler im Bürgerbräukeller |
|
1939 | Georg Elser arbeitet
in einem
Steinbruch, um sich Sprengstoff zu besorgen. Im
Sommer zieht er nach München. Elser gibt sich als Erfinder
aus. Er mietet eine kleine Werkstatt. Jeden Abend besucht er
den
Bürgerbräukeller,
nimmt eine Mahlzeit zu sich und schleicht sich in
die Besenkammer. Dort
bleibt er bis zur Schließung des Lokals. In
über 30
Nächten höhlt er eine Säule hinter
dem Rednerpult aus. Dort wird er später die
Bombe verstecken. |
Am 8. November reist
Hitler zu seiner Rede nach München. Wegen des schlechten
Wetters nimmt er nicht das Flugzeug, sondern die Bahn. Am selben Abend
will er
noch nach Berlin weiterreisen. Hitler beendet seine Rede
früher als üblich. Er verlässt das
Lokal um 21:07. Die
Bombe explodiert zur eingestellten Zeit um 21:20 Uhr. Georg
Elser versucht über die Schweizer Grenze zu fliehen, wird aber
festgenommen und später
in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Die
Nationalsozialisten planen einen Schauprozess nach dem "Endsieg". |
|
1945 | Georg Elser wird ins
Konzentrationslager Dachau verlegt und dort am 9. April
erschossen. Die Nationalsozialisten verschleiern die
Berichterstattung. Demnach wurde bei einem Fliegerangriff der Alliierten der
"Schutzhäftling Eller (sic!) tödlich
verletzt". Elser scheiterte mit seinem Attentat ebenso wie
1944 die Gruppe um Stauffenberg.
Weiteren Widerstand gegen Hitler leisteten die "Weiße
Rose" um Hans
und Sophie
Scholl, die "Bekennende Kirche" um Pastor Niemöller
und Dietrich Bonhoeffer
sowie kommunistische Organisationen. |
Literatur: Haasis, Hellmut G.: Den Hitler jag’ ich in die Luft. Der Attentäter Georg Elser. Eine Biographie. Berlin 1999; Ortner, Helmut: Der Attentäter: Georg Elser - der Mann, der Hitler töten wollte. Tübingen 1999. |