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Johannes Gutenberg |
1400 |
Johannes Gutenberg wird unter dem Namen Johannes Gensfleisch in Mainz im Hof zum Gutenberg geboren. Das Geburtsdatum ist nicht genau belegt. Am 24. Juni wird er in der Pfarrkirche St. Christoph getauft. |
1419 |
Gutenbergs Vater
stirbt in Mainz. In der folgenden Zeit kommt es zu gerichtlichen
Auseinandersetzungen über das Erbe des Vaters. |
1428 |
Wegen einer
Finanzmisere der Stadt Mainz kommt es zu
Steuererhöhungen. Aus
Protest verlässt Gutenbergs Familie wie viele andere
die Stadt. |
1433 |
Gutenbergs Mutter
stirbt in Mainz. Ihr Erbe wird unter den drei Kindern Friele, Else und
Johannes aufgeteilt. |
1434-1444
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Erste urkundliche
Erwähnung für
Gutenbergs langjährigen Aufenthalt in Straßburg. |
1436-1437 |
Ennelin von der Isern
Türe, die enttäusche Verlobte von Johannes Gutenberg,
zieht wegen
eines nicht eingehaltenen Eheversprechens vor Gericht.
Gutenberg wird in Straßburg angeklagt. |
1439 |
Gutenberg muss sich
dem
Straßburger Rat verantworten. Die Verfahrensprotokolle sind
eine wichtige Quelle der Gutenbergforschung. Demnach war
Gutenberg Mitglied einer Lehr- und Werkgemeinschaft in
Straßburg. Hauptprodukt waren Wallfahrtsspiegel aus einer
Blei-Zinn-Legierung, mit denen die Teilnehmer der Aachener Wallfahrt
den "Segensschein" von Reliquien einfingen, um ihn nach Hause
zu tragen. Gutenberg betrieb aber auch noch eine "geheime Kunst", was
wohl als Anspielung auf das Experimentieren mit Druckverfahren
anspielt. |
1448 |
Gutenberg kehrt nach
Mainz zurück. Er nimmt ein Darlehen auf, die Erfindung des Buchdrucks weiterzuführen. |
Gutenberg erfindet den Buchdruck |
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1450 |
Nach einem um 1360 in
Thüringen verfassten
Sibyllenbuch druckt Gutenberg ein Gedicht in
deutscher Sprache. Der wohl frühe Druck ist
nur in einem kleinen Fragment erhalten. Die Zuordnung zu Gutenberg gilt
als sehr wahrscheinlich, wenn auch nicht völlig gesichert. |
1450-1452 |
Gutenberg leiht sich
weiteres Geld zur Einrichtung einer Druckerwerkstatt und der
Bezahlung von Gehilfen. Sein Geldgeber Johann Fust handelt
Verträge aus, in denen er Anteile an Gutenbergs Erzeugnissen
festschreibt. |
1452-1454 |
Johannes Gutenberg
druckt die lateinische Bibel in einer
geschätzten Auflage von ca. 180 Stück. Erste
Exemplare der Gutenbergbibel werden in ungebundener Form im
Herbst 1454
während des Reichsstages in Frankfurt zum Verkauf
angeboten. |
1454-1455 |
Die Werkstatt
Gutenbergs erhält einen Auftrag von Papst Calixtus III. Es
werden Ablassbriefe gedruckt, um einen Kreuzzug gegen die
Türken auf Zypern zu finanzieren. Den
päpstlichen Ablasshandel wird später von Johannes Tetzel
perfektioniert
- was den Mönch Martin
Luther empört. |
1455 |
Die 42-zeilige "Gutenberg-Bibel" wird vollendet. Sie gehört zu den schönsten und berühmtesten Büchern aller Zeiten. Den Lohn seiner Arbeit kann Gutenberg nicht ernten. Sein Geldgeber Johannes Fust verstrickt ihn in Prozesse. Im Laufe der Jahre verliert Gutenberg seine sämtlichen Bibeln und die Druckerei. |
1468 |
Am 3. Februar stirbt
Johannes Gutenberg als gebrochener Mann. Er wird in der
Franziskanerkirche zu Mainz bestattet. Seine Erfindung verhilft dem
Buch zum ersten Massenmedium. Im folgenden Jahrhundert werden Sebastian Brants
"Narrenschiff" und das "Lob der Torheit" von Erasmus von
Rotterdam zu Bestsellern. Dreieinhalb Jahrhunderte nach
Gutenberg erfindet Friedrich
Koenig die moderne Druckmaschine. |
Literatur: Füssel, Stephan: Johannes Gutenberg. Reinbek 1999; Venzke, Andreas: Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks und seine Zeit. München 2000. |