Sebastian Brant |
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Steckbrief: Erasmus von Rotterdam lebte von 1457 oder 1458 bis 1521. Stichworte zum Lebenslauf von Sebastian Brant: Humanismus, Narrenschiff und Satiriker. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Sebastian Brants "Narrenschiff" gehört zu den meistgelesenen Büchern der europäischen Literatur. | |
1457
oder 1458 |
Sebastian
Brant wird in
Straßburg geboren. Er ist der Sohn eines Elsässer
Gastwirts. Wenige
Jahre
zuvor hatte Johannes
Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern
erfunden. |
1475 |
Sebastian Brant
studiert er an der Universität Basel Jura und Latein. |
1489 |
Er erhält die Doktorwürde. |
1492 |
Brant wird zum Dekan (Bereichsleiter) der juristischen Fakultät ernannt. |
Das Narrenschiff |
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1494 | In Straßburg erscheint das
"Narrenschiff", Brants Satire über die Eigenarten von
Volks- und Berufsgruppen. Das Werk ist schnell verkauft. Es wird nicht nur in deutscher, sondern auch in . lateinischer, französischer, englischer und niederländische Sprache nachgedruckt.. Die 113 Kapitel über die menschliche Dummheit sind mit über 100 Holzschnitten illustriert sind. |
1499 | Basel tritt aus dem Deutschen Reich aus und schließ sich der Schweizer Eidgenossenschaft an. Brant beendet seine Professur. |
1501 |
Sebastian Brant kehrt 1501 nach Straßburg zurück, um dort als Syndikus in der Rechtspflege tätig zu werden. |
1503 |
Er wird zum Straßburger Stadtschreiber berufen. Später benennt ihn der deutsche Kaiser Maximilian I. zum kaiserlichen Rat und zum Beisitzer des Hofgerichts in Speyer. |
1509 |
Sebastian Brant unterstützt den Stadtschreiber Ulrich Tenglers bei der Herausgabe des "Laienspiegel", einem wichtigen Rechtsbuch der frühen Neuzeit. Der Humanist Erasmus von Rotterdam schreibt in England sein Werk "Lob der Torheit", das ebenso von Brant wie von Lukian inspirierte wurde, dem "Voltaire der Antike". In der Ausgabe von 1515 wurde auch dieses Werk aufwändig illustriert, und zwar vom Maler Hans Holbein dem Jüngeren. Wie das Narrenschiff gehört das Lob der Torheit zu den meistgelesenen Büchern der europäischen Literatur. |
1515 |
Sebastian Brant lässt das spätmittelalterliche Rechtsbuch "Klagspiegel" von Conrad Heyden neu auflegen. Nebenbei liefert er Anregungen für Predigten im Straßburger Münster. |
1519 | In einer niederdeutschen Ausgabe des Narrenschiffs tacht zum ersten Male das Wort "Hanswurst" auf. |
1521 | 1521 stirbt Sebastian Brant in Straßburg. |
Brants Narrenschiff
ist eines der populärsten Bücher, das im 16.
Jahrhundert entstanden ist. Einen literarischen Einfluss übte
Brant nicht nur auf Erasmus von Rotterdam aus, sondern auch auf den
Dichter Hans
Sachs. |
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Literatur: Brant, Sebastian: Das Narrenschiff. Hrsg. von Joachim Knape, Stuttgart 2005; Könneker, Barbara : Wesen und Wandlung der Narrenidee im Zeitalter des Humanismus: Brant, Murner, Erasmus. Wiesbaden 1966; Rupp, Michael: "Narrenschiff" und "Stultifera navis": deutsche und lateinische Moralsatire von Sebastian Brant und Jakob Locher in Basel 1494 - 1498; Münster, München, Berlin 2002; Schultz, Uwe: Erasmus von Rotterdam. Der Fürst der Humanisten. München, 1998. |