|
Herbert Marcuse |
1898 |
Herbert Marcuse wird am 19.
Juli als Sohn einer wohlhabenden assimilierten
jüdischen Familie in Berlin geboren. |
1916 | Marcuse macht infolge der Kriegsereignisse das
Notabitur und wird in die Reichswehr eingezogen. |
1917 | Marcuse wird Mitglied der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands
(SPD). |
1918 |
Während der Novemberrevolution wird Marcuse in
den
Soldatenrat von Berlin-Reinickendorf gewählt. |
1919 | Januar: Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs.
Marcuse tritt aus der SPD aus. |
1919 - 1922 | Marcuse studiert Philosophie an den
Universitäten Berlin und Freiburg. Er promoviert 1922 mit
einer Arbeit über den deutschen Künstlerroman. |
1924 | Heirat mit Sophie Wertheim. |
1928 |
Marcuse studiert in Freiburg bei Edmund
Husserl
und Martin
Heidegger. Sohn Peter wird geboren. |
1930 |
Neben Erich Fromm und Max
Horkheimer gehört
Herbert Marcuse zu den Mitbegründern des Instituts
für Soziaforschung in Frankfurt am Main. |
1932 | Aufgrund der politischen Ereignisse gibt Marcuse die
Absicht auf, bei Heidegger zu habilitieren. Seine Habilitationsschrift
"Hegels Ontonlogie und die Theorie der Geschichtlichkeit" wird dennoch
veröffentlicht. Marcuse verlässt Deutschland und geht als Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung zunächst nach Genf, dann nach Paris. |
1934 |
Marcuse emigriert nach New York und arbeitet als
Mitglied des Institus für Sozialforschung an der
Columbia-University. Im Jahre 1940 erhält er die amerikanische
Staatsbürgerschaft. |
1942 - 1950 | Marcuse nimmt eine
Stellung in Washington am Office of Strategic Services (OSS) an, der
US-Spionageabwehr. |
1950 | Verschiedene Lehraufträge und
Forschungsprojekte an amerikanischen Universitäten. |
1951 |
Sophie Marcuse stirbt an Krebs. Marcuse arbeitet an den
Russian Institutes der New Yorker Columbia-University und in Harvard an
Studien über den Marxismus. |
1954 -
1965 |
Marcuse ist Professor für politische
Wissenschaften
an der Brandeis-University in Waltham/Massachussetts. |
1955 |
"Triebstruktur und Gesellschaft" erscheint. |
1956 | Heirat mit Inge Neumann, der Witwe Franz L. Neumanns. |
Der eindimensionale Mensch |
|
1964 | "Der eindimensionale Mensch" erscheint. In der Schrift
wird die Perfektionierung technokratischer Herrschaft beklagt. Nur in
der Verweigerung der Anpassung erkennt Marcuse einen Weg, um die
politischen Verhältnisse zu ändern. Das Buch
inspiriert die von Rudi
Dutschke angeführte 68er-Studentenbewegung. Gastprofessur in Frankfurt am Main. Teilnahme am 15. Deutschen Soziologentag in Heidelberg. |
1965 | Marcuse wird Professor für Politologie an der
University of San Diego in Kalifornien. |
1966 -
1967 |
Engagement gegen den Vietnam-Krieg. Teilnahme am
Frankfurter Vietnam-Kongress. Teilnahme am internationalen
Hegel-Kongress in Prag. |
1968 - 1969 | Mehrmonatige Aufenthalte in Europa. Er hält
Vorträge und diskutiert mit Studenten in Berlin, Paris, London
und Rom. Mit der Entstehung der amerikanischen und
europäischen Studentenbewegung wird Marcuse zu einem ihrer
Interpreten. Marcuse forderte "totalen Protest", die "große
Weigerung". Seine Schrift "Versuch über die Befreiung" erscheint. |
1973 |
Inge Marcuse stirbt an Krebs. Im nächsten Jahr
erscheint "Marxismus und Feminismus". |
1976 | Heirat mit Erica Sherover. |
1979 | 29. Juli: Herbert Marcuse stirbt während eines
Deutschlandbesuchs in Starnberg. |
Quellen: Brunkhorst, Hauke/ Koch, Gertrud: Herbert Marcuse zur Einführung. Hamburg 1987; Volpi, Franco / Nida-Rümelin, Julian: Lexikon der philosophischen Werke. Stuttgart 1988. |