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Max Horkheimer
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1895 |
Max Horkheimer wird am 14.
Februar in Zuffenhausen bei Stuttgart als Sohn des jüdischen
Fabrikanten Moriz Horkheimer geboren. |
1910 |
Auf Initiative des Vaters beginn er eine Lehre im elterlichen Betrieb. |
1914 -
1919 |
Horkheimer arbeitet in der Fabrik seines Vaters und nimmt 1917/18 am Ersten Weltkrieg teil. Er schreibt zahlreiche Novellen und holt 1919 das Abitur nach. |
1919 | Zusammen mit Friedrich Pollock, dem
späteren Mitbegründer des Instituts für
Sozialforschung beginnt er nach dem Abitur mit dem Studium der
Psychologie und Philosophie in
München. Später wechselt er nach Frankfurt am Main
und Freiburg, wo er den Existenzphilosophen Martin
Heidegger
und den Phänomenologen Edmund Husserl
hört. Danach studiert er wieder in Frankfurt am Main. |
1922 |
Bekanntschaft mit dem Philosophen und Musiktheoretiker Theodor Adorno
und dem marxistischen
Theoretiker und Mäzen Felix Weil.
Promotion bei Hans Cornelius in Frankfurt am Main: "Zur Antinomie der
teleologischen Urteilskraft". |
1923 | Gründung des Instituts für
Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität
in
Frankfurt am Main. |
1925 | Habilitation bei Hans Cornelius mit
einer Schrift zum Philosophen Immanuel
Kant:
"Über Kants Kritik der Urteilskraft als Bindeglied zwischen
theoretischer und praktischer Philosophie". |
1926 | Heirat mit Rose Riekher. Horkheimer wird Privatdozent
in Frankfurt am
Main. |
1930 | Horkheimer wird Ordinarius für
Sozialphilosophie und Direktor des von ihm mitgegründeten
Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main. Dem
Institut gehören auch der Psychoanalytiker Erich Fromm und der
Philosoph Herbert Marcuse
an. |
1932
-1939 |
Horkheimer wird Herausgeber der "Zeitschrift
für
Sozialforschung". |
1933 |
Adolf
Hitler übernimmt die Macht in Deutschland. Nach der
Schließung des Instituts
für Sozialforschung und Beschlagnahme seiner Bibliothek als
"kommunistisches Vermögen" durch die Nationalsozialisten
emigriert Horkheimer zunächst in die Schweiz. |
1934 |
Emigration in die USA. Horkheimer errichtet das
Institut für Sozialforschung an der Columbia University in New
York neu. |
1940 | Horkheimer erhält die amerikanische
Staatsbürgerschaft und siedelt nach Kalifornien über,
wo er zusammen mit Adorno an der "Dialektik der Aufklärung"
arbeitet. |
1940 -
1942 |
Herausgeber der "Studies in Philosophy an Social
Science" als Fortsetzung der "Zeitschrift für
Sozialforschung". |
1943 -
1949 |
Als Direktor der wissenschaftlichen Abteilung des
American Jewish Committee leitet er ein umfangreiches Forschungsprojekt
zum Antisemitismus. |
1947 | Die "Dialektik der Aufklärung" wird in den USA
veröffentlicht. In dem ebenso berühmten wie
umstrittenen Werk (das erst 1969 in Deutschland erscheint), suchen die
Verfasser eine Antwort auf die Frage, "warum die Menschheit, anstatt in
einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von
Barbarei versinkt". |
1949 | Horkheimer wird wieder ordentlicher Professor
für Philosophie und Soziologie an der Frankfurter
Universität. |
1950 | Wiedereröffnung des Institus für
Sozialforschung in Frankfurt am Main mit Horkheimer, dem
Cheftheoretiker der gesellschaftskritischen "Frankfurter Schule", als
Direktor und Adorno als seinem Stellvertreter. Das Institut wird zum
Zentrum der "Kritischen Theorie", die sich um die Analyse und
Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse
bemüht. Die vom Marxismus inspirierte "Kritische Theorie"
beeinflusst in den 60er-Jahren die Wissenschaftsbereiche der
Philosophie, Soziologie, Psychologie und Pädagogik. |
1950 -
1953 |
Horkheimer ist Rektor der Universität
Frankfurt am
Main. Auszeichnung mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main
(1953). |
1954 -
1959 |
Gastprofessur an der Universität von Chicago. |
1956 | Mai: Wegen antisemitischer
Äußerungen aus der Professorenschaft, die sich gegen
Adorno und Horkheimer richten, kommt es zum Eklat. Horkheimer bittet um
vorzeitige Emeritierung. |
1959 |
Nach der Emeritierung zieht Horkheimer nach Montagnola
bei Lugano. |
1960 |
Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Frankfurt
am Main. |
1969 | Tod von Rosa Riekher. Tod Adornos. Im nächsten
Jahr stirbt Friedrich Pollock, der Mitbegründer des Instituts
für Sozialforschung. |
1973 |
Max Horkheimer stirbt am 7. Juli in Nürnberg. |
Literatur: Wiggershaus, Rolf: Max Horkheimer. Hamburg 1998 Schmidt, Alfred; Altwicker, Norbert (Hrsg.): Max Horkheimer heute: Werk und Wirkung. Frankfurt 1986 |