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Katharina die Große

1729
Katharina die Große wird als deutsche Prinzessin Sophia Friederike Augusta von Anhalt-Zerbst geboren. Sie ist Tochter des Preußischen Statthalters von Stettin.
1745
Nach dem Willen der Zarin Elisabeth geht sie im Alter von 15 Jahren die Ehe mit dem einzigen Erben Peters des Großen, dessen Enkel Peter III. ein. Doch der gebildeten, machtbewussten und sinnenfrohen Sophia ist der Ehemann nicht gewachsen. Durch die Konvertierung vom lutherischen zum  russisch-orthodoxen Glaubens erhält Sophia den Namen Katharina Alexejewna. Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder, der zukünftige Zar Paul I. und eine Tochter, die schon sehr früh stirbt.
1752 Katharina beginnt eine Liebschaft mit dem Kammerherrn Sergej Saltykow. Zwei Jahre später empfängt sie einen Sohn von Saltykow. Gleich nach der Geburt nimmt Zarin Elisabeth den Sohn von der Mutter weg. Er wird aber als ehelich anerkannt.
1762
Am 5. Januar 1762 (nach greg. Kalender) stirbt Zarin Elisabeth, und Katharinas Ehemann Zar Peter III. übernimmt im Alter von nur 34 Jahren die Herrschaft über das riesige Russland.
Der trinkfreudige Zar Peter III. benimmt sich bei der Machtübernahme albern. Trotz eines Sonderfriedens mit dem  preußischen Herrscher Friedrich dem Großen, der das Ende des Siebenjährigen Krieges bringt, rebellieren russische Bauern, Adlige und Offiziere gleichermaßen. Berater Katharinas drängen sie darauf, selbst den Thron zu besteigen, und bereiten die Palastrevolution vor. Die Zeit wird knapp, als in der Nacht zum 27. Juni einer der Verschwörer verhaftet wird. Im Morgengrauen erhält Katharina die Nachricht, dass sich das Militär von Zar Peter III. abgewendet hat. Schnell besucht sie eine Kaserne und Soldaten leisten ihren Treueeid auf Katharina. Als russische Bürger für Katharina auf die Straße gehen, ist der Staatstreich geglückt - gegen den eigenen Ehemann und Zaren.

Als Peter III. vom Staatsstreich erfährt, schickte Katharina ihn unter militärischer Begleitung auf eines seiner Landhäuser. Er kommt unter ungeklärten Umständen ums Leben.
Ab 1762
Katharina beruft sich in ihrer Politik auf Zar Peter dem Großen. Sie gründet Unversitäten und fördert die Wissenschaft und Künste. Sie pflegt Briefkontakt mit dem französischen Aufklärer Voltaire. Französisch wird die Modesprache des russischen Adels.
1765 Der französische Aufklärer Denis Diderot erhält für die Arbeit an seiner "Enzyklopädie" finanzielle Unterstützung durch Katharina die Große. Mit dem zweiten Herausgeber D'Alembert führt sie einen Briefwechsel.
1772-95 Sie treibt in ihrer Außenpolitik die Teilungen Polens voran, wodurch Katharina das russische Reich mehr als alle ihre Vorgänger vergrößert.
1777
Katharina die Große vermacht ihrem Sohn Paul und seiner Gemahlin Maria ein Gut am Ufer des Slawjenka-Flusses südlich von St. Petersburg.
1789
Die französische Revolution, die zur Abschaffung der Monarchie führt, verunsichert die Zarin. Katharina die Große verändert ihren aufklärerischen Kurs, lässt Intellektuelle verfolgen und Kritiker an der Leibeigenschaft verbannen.   
1796
Katharina die Große stirbt im Alter von 67 Jahren. Russischer Thronfolger wird ihr Sohn Paul I. In die Geschichte ging Katharina die Große auch wegen der ungewöhnlichen Anzahl ihrer Liebhaber ein. Von den über 20 Affären ist Fürst Grigori Potemkin auch aus politische Gründen bedeutend. Der eroberte nicht nur Katharinas Herz, sondern auch große Teile des Osmanischen Reiches, darunter die Halbinsel Krim. Von nun an hatte Russland einen Zugang zum Schwarzen Meer.
   
 

Quellen:
Donnert, Erich: Katharina II., die Große (1729–1796). Kaiserin des russischen Reiches, Regensburg & Darmstadt 1998; Troyat, Henri: Die große Katharina, München 1980.



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