Niccoló Machiavelli |
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1469 |
Niccolo
Machiavelli wird am 3. Mai
1469 in Florenz geboren. Er wächst mit
seinen drei Geschwistern in einer verarmten Patrizierfamilie
auf. |
1498-1512 |
Bei den
zurückliegenden Auseinandersetzungen zwischen den
Medici und den Anhängern des radikalen
Bußpredigers Savonarola vertrat
Machiavelli eine neutrale Haltung. Dies ermöglicht ihm, unbefangen die politische Bühne im
Stadtstaat Florenz zu
betreten. Machiavelli untersteht als Staatssekretär dem Zehnerrat „Dieci di pace e di libertà“ (ital: Zehn von Frieden und Freiheit), der die politischen Entscheidungen trifft. Als Diplomat besucht er Cesare Borgia im mittelitalienischen Urbino, Papst Julius II. in Rom, den französischen König Ludwig XII. in Paris und Kaiser Maximilian I. in Wien. |
1506 |
Machiavelli
organisiert eine Florentiner Bürgermiliz. Er hält
die eigenen Bürger
für zuverlässiger als fremde Söldnertruppen. |
1509 | Mit Hilfe seiner Miliz wird Pisa belagert und schließlich zur Kapitulation gezwungen. |
1512 |
Machiavellis
Bürgermiliz
wird auf eine harte Probe gestellt. Die vertriebenen Medici treten mit
der Unterstützung von spanische Infanteristen gegen die
Florentinische
Republik an. Machiavelli meidet die offene Feldschlacht. Er
lässt
seine Männer in Florenz und dem bedrohten Städtchen
Prato
aufstellen. In Prato kommt es schließlich zum Kampf, bei der
die
Allianz der Medici den Sieg erringt. Machiavelli wird nach der Schlacht
seiner Ämter enthoben und in den Kerker geworfen. Unter der
Folter verkrüppelt man seine Hände. |
Il Principe - Der Fürst |
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1513 | Machiavelli wird
wieder freigelassen und auf sein kleines Landgut nahe von Florenz
verbannt. Es entsteht sein politisches Hauptwerk "Il
Principe" (Der Fürst). Darin beschreibt er auf provokante Weise die Bedingungen zum Machterhalt. |
1517-1518 | Machiavelli versucht
seine gesellschaftliche Rehabilitation auch über ein anderes
Genre. "La Mandragola", seine
Komödie über die Macht
und Ohnmacht der Tugend, wird zwei Jahre später
in Florenz uraufgeführt. |
1519-1527 | Auch bei den Medici
hat sich Machiavelli wieder rehabilitiert.
Die Universität zu
Florenz beauftragt ihn mit der Aufzeichnung der Stadtgeschichte. |
1520 | Machiavelli verfasst seine Abhandlung "Über die Kriegskunst". |
1525 |
Machiavelli
überreicht Papst Clemens VII. bei einer Audienz seine
"Florentinische Geschichte". |
1527 | Am 22. Juni stirbt Machiavelli. Kurz vorher war er nach einem erneuten Sturz der Medici ein zweites Mal aller Ämter enthoben worden. Machiavellis "Il Principe", eine nüchterne Analyse über die Erhaltung politischer Macht, wird bis heute sehr kontrovers diskutiert. Es entstand nicht einst Platons "Politeia" (griech. der Staat) aus der Theorie, sondern aus politischer Realität, die Machiavelli am eigenen Leib erfahren musste. Der Preußenkönig Friedrich II. verfasst rund drei Jahrhunderte später seinen "Antimachiavell", in dem er die Machiavellis Thesen verwirft. Im Philosophen Jean-Jacques Rousseau hingegen findet Machiavelli einen Bewunderer. |
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Literatur: Barincou Edmond : Niccoló Machiavelli; Reinbek 1958; Dirk Hoeges: Niccolò Machiavelli, Die Macht und der Schein, München 2000; Wolfgang Kersting, Niccolò Machiavelli, 3. Auflage, München 2006, Herfried Münkler: Machiavelli. Frankfurt am Main 2004, Quentin Skinner, Machiavelli zur Einführung, 4. Auflage, Hamburg 2004. |