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Ernest Rutherford |
Steckbrief: Ernest Rutherford lebte von 1871 bis 1937. Stichpunkte zum Lebenslauf von Rutherford: Radioaktiver Zerfall, Atommodell, künstliche Kernreaktion. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Ernest Rutherford legte mit seinem Atommodell den Grundstein für die Atomphysik und die Entwicklung der Atombombe. | |
1871 |
Ernest Rutherford wird am 30. August 1871 in Spring Grove auf Neuseeland geboren. Er ist der Sohn schottischer Auswanderer. |
1887 | Ernest Rutherford besucht das College in der nahegelegenen Stadt Nelson. |
1889 | Ernest Rutherford erhält ein Stipendium. Er besucht das Canterbury College an der Universität von Neuseeland in Christchurch. |
1894 | Ernest Rutherford erwirbt den Bachelor of Science. Seine ersten wissenschaftlichen Experimente beschäftigten sich mit den von Heinrich Hertz entdeckten hochfrequenten elektromagnetischen Wellen und deren auf die magnetischen Eigenschaften von Eisen. |
1895 | Rutherford setzt sein Studium an der englischen Universität Cambridge fort. |
1896 | Zusammen mit dem
britischen
Physiker Joseph J.
Thomson (der im Folgejahr das Elektron entdeckt) gelingt Rutherford
der Nachweis, dass der Vorgang
der Ionisierung nicht nur in Wasser, sondern auch in Gas
stattfindet. Der Physiker Henri Becquerel entdeckt das Phänomen der natürlichen Radioaktivität. |
1897 | Rutherford klassifiziert Arten radioaktiver Strahlen, die von Uran ausgehend eine Ionisierung auslösen, als Alphastrahlen, Betastrahlen und Gammastrahlen. |
1898 | Nach der Hochzeit mit Mary Newton lehrt Ernest Rutherford als Professor an der Universität im kanadischen Montreal. |
1902 | Ernest Rutherford stellt gemeinsam mit dem englischen Chemiker Frederick Soddy das radioaktive Zerfallsgesetz auf: Jedes radioaktive Atom zerfällt mit einer zeitlich bestimmbaren Wahrscheinlichkeit. Die Zeitspanne bis zum Zerfall der Hälfte der radioaktiven Substanz wird Halbwertszeit genannt. |
1903 | Rutherford wird zum Mitglied der "Royal Society", der berühmten englischen Wissenschaftsgesellschaft. Joseph J. Thomson entwickelt ein Atommodell, bei dem die Elektronen wie die Rosinen in einem Kuchen angeordnet sind. Es wird als "Rosinenkuchenmodell" bekannt. |
1907 | Rutherford
übernimmt einen Lehrstuhl
für Physik an der Universität von
Manchester. |
1908 | Für seine Forschungen über den Zerfall der Elemente und die chemische Zuammensetzung der radioaktiven Elemente erhält Ernest Rutherford den Nobelpreis für Chemie. |
Das Rutherfordsche Atommodell |
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1911 | Er widerlegt das Atommodell von Joseph J. Thomson und entwickelt das "Rutherfordsche Atommodell": Die gesamte positive Ladung und die Masse konzentrieren sich im Atomkern. Dieser wird von negativ geladenen Elektronen umkreist, der Atomhülle. |
1914 | Ernest Rutherford wird zum Ritter geschlagen. |
1919 | Als Professor an der Universität Cambridge widmet sich Rutherford der experimentellen Kernphysik. Beim Beschuss von Stickstoff mit Alphastrahlen werden sowohl die Atome eines Sauerstoffisotops wie auch die Protonen freigelegt. Mit dieser Stickstoff - Sauerstoff - Umwandlung gelingt Rutherford die erste künstliche Kernreaktion. Damit legt er den Grundstein der modernen Atomphysik. Ohne es zu ahnen, bereitet er den Weg für die Entwicklung der Atombombe durch seinen Schüler Robert Oppenheimer und Edward Teller. |
1920 | Rutherford erhält einen Lehrstuhl an der Londoner "Royal Institution of Great Britain". |
1925-1930 | Ernest Rutherford ist Präsident der Royal Society. |
1937 | Am 19. Oktober 1937 stirbt Ernest Rutherford in London. Er erhält seine letzte Ruhe in der Westminster Abbey. |
Literatur: Buchmakowsky, Volker (Hg.): Die 100 des Jahrhunderts. Naturwissenschaftler. Hamburg 1994; Kupfer, Bernhard: Lexikon der Nobelpreisträger. Düsseldorf 2001. Simmons, John: Who is Who der Wissenschaften, Bettendorf 1997. |