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Edward Teller |
Steckbrief: Edward Teller lebte von 1908 bis 2003. Stichworte zum Lebenslauf von Edward Teller: Atombombe, Wasserstoffbombe, Raketenabwehr im Weltraum. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Edward Teller wurde zum Vater der Wasserstoffbombe. | |
1908 |
Edward Teller wird am 15.
Januar 1908 in
Budapest geboren. Seine Eltern sind wohlhabende, assimilierte Juden. |
bis 1928 |
Nach dem Besuch des Minta-Gymnasiums studiert Teller
auf Drängen seines Vaters zunächst chemische
Ingenieurwissenschaften. An den Universitäten von Budapest und
Karlsruhe beschäftigt sich Edward Teller mit
Mathematik und
Quantenmechanik. |
1928 |
Wechsel zur Universität München. |
1930 |
Teller promoviert in Leipzig bei dem Physiker Werner
Heisenberg. |
1931 |
Teller erhält einen Lehrauftrag an der
Universität Göttingen. |
1934 |
Edward Teller heiratet Augusta Maria Harkyani. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor, Paul und Susan. Nach der 1933 erfolgten Machtübernahme von Adolf Hitler ist Teller als Jude in Gefahr. |
1935 |
Edward Teller hält sich in London und
Kopenhagen auf, wo er mit dem Physiker Niels
Bohr zusammenarbeitet. Schließlich wandert er in
die USA aus. |
1937 |
In Zusammenarbeit mit George Gamow
veröffentlicht Edward Teller einen Aufsatz
über thermonukleare Energie. Seine Forschungen werden 1938
zum Hauptthema auf der Washingtoner Konferenz
für theoretische Physik. |
1939 | Albert Einstein warnt Präsident Roosevelt vor der Entwicklung einer deutschen Atombombe. |
Ab 1940 |
Im Rahmen des Manhattan Project trägt
Edward Teller in Los Alamos zur Entwicklung der Atombombe bei. Weil
sein Schwerpunkt allerdings auf Studien zur
Wasserstoffbombe liegt, wird er 1944 durch Robert
Oppenheimer von den Berechnungen zum
Implosionszünder
entbunden. |
1945 |
Am 6. August 1945 wird die Atombombe "Little
Boy" über Hiroshima gezündet. Am 9. August
wird die Stadt Nagasaki zum Ziel der
zweiten Atombombe. Im Gegensatz zu Edward Teller bedauert Robert
Oppenheimer die Atombombenabwürfe später. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt der Rüstungswettlauf zwischen den USA und der Sowjetunion. Edward Teller setzt sich bei Präsident Eisenhower für den Bau der Wasserstoffbombe ein. Er wird für vier Jahrzehnte Leiter des Lawrence Livermore Laboratory, das dem Berkeley Radiation Laboratory angehört. Edward Teller kämpft Zeit seines Lebens für die Nutzung der Atomenergie. Er ist als Co-Autor an Büchern wie "Ausblick in das Kernzeitalter" (1958) und "Das Vermächtnis von Hiroshima" (1962) beteiligt. |
1952 |
Am 1. November testen die USA auf dem Enewetak Atoll
der Marshall-Inseln im Pazifik die erste Wasserstoffbombe namens Ivy
Mike. Ihre Sprengkraft liegt bei 10,4 Megatonnen. Die 500 x 250 Meter
große Insel
Elugelab wird zu einem Unterseekrater mit knapp 2 km Durchmesser.
Edward
Teller ist am Test selbst nicht mehr beteiligt ist. Er
registriert die Auswirkungen der Explosion am Seismographen in
Berkeley,
Kalifornien. Teller schreibt nach der Explosion ein
Telegramm an Oppenheimer mit den Worten "It´s a
boy". Teller wird zum "Vater der Wasserstoffbombe", im
Gegensatz zu Oppenheimer, dem "Vater der Atombombe". |
1954 |
Vor dem Komitee für unamerikanische
Aktivitäten sagt Teller gegen Robert Oppenheimer aus und
stellt ihn als
Sicherheitsrisiko dar. Seine Aussage trägt zum
Sturz Oppenheimers bei. |
1963-1975 |
Edward Teller arbeitet bis zu seiner Pensionierung als
Professor für Physik in Berkeley. Danach arbeitet er als
Forscher am Hoover Institute on War, Revolution and Peace
der Universität Stanford. |
1982 |
Bei einem Treffen mit US-Präsident Ronald Reagan wirbt Teller für ein Raketenabwehrsystem der "dritten Generation". 1983 verkündet Reagan seinen Plan zum Aufbau eines weltraumgestützten nuklearen Verteidigungssystem. Insgesamt 36 Milliarden Dollar fließen in die Strategic Defense Initiative (SDI). Nachdem über 10 Jahre kein funktionsfähiges System entwickelt wurde, endet das Projekt. |
2003 |
Edward Teller stirbt am 9. September in Stanford,
Kalifornien. Er war der Mann, der die Bombe liebte. |
Literatur: | |
Simmons, John (Hrsg.): Who's who der Wissenschaften. München 1997; Schaaf, Michael: Heisenberg, Hitler und die Bombe. Gespräche mit Zeitzeugen, Berlin 2001. |