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Wilhelm Hauff |
1802 |
Am 29. November wird Wilhelm
Hauff in Stuttgart geboren. Wilhelm ist der Sohn des
Regierungssekretärs August
Friedrich Hauff und dessen Frau Wilhelmine. |
1808 | Die Familie Hauff siedelt nach Tübingen
über. Im Jahr darauf stirbt der Vater. |
1817-1820
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Wilhelm Hauff besucht die Klosterschule Blaubeuren. |
1820-1825 |
Im Oktober beginnt Wilhelm Hauff mit dem Studium der
Theologie und Philosophie am Tübinger
Stift, aus dem schon viele Bedeutende Gelehrte hervorgingen.
Vergleichbar mit dem Tübinger Stift ist in Deutschland auf
gymnasialer Ebene die Schulpforta in Naumburg, an der u. a. Friedrich Nietzsche
die Schulbank drückte. |
1822 | Im Herbst unternimmt Hauff eine Reise an den
Rhein. |
1824 | Wilhelm Hauff verlobt sich mit seiner Cousine Luise. Im
August promoviert er zum Doktor der Philosophie. Es erscheint die
Sammlung "Kriegs-
und Volkslieder" in zehn Bänden. Sie enthält auch
eigene Gedichte von Wilhelm Hauff. Er wird von der Familie
des Freiherrn von Hügel als Erzieher und
Hauslehrer angestellt. |
1825 | Der erste Band "Mittheilungen aus den Memoiren des
Satan" erscheint. Unter dem Namen H. Clauren, den der Unterhaltungsschriftsteller Karl Gottlieb Samuel Heun als Pseudonym verwendet, veröffentlicht Wilhelm Hauff "Der Mann im Mond oder Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme" (2 Bände, vordatiert auf 1826). Darin parodiert Hauff die von ihm als sentimental empfundene Trivialliteratur von Samuel Heun. Seine ersten Märchen publiziert Wilhelm Hauff in der Sammlung "Mährchen-Almanach auf das Jahr 1826 für Söhne und Töchter gebildeter Stände". Sie enthält unter anderem die im Orient spielenden Märchen Kalif Storch" und die "Geschichte von dem kleinen Muck". Im Dezember verklagt Samuel Heun Wilhelm Hauff wegen unrechtmäßiger Verwendung seines Pseudonyms. |
1826 | Der zweite "Mährchen-Almanach" Wilhelm Hauffs
erscheint. Er beinhaltet "Zwerg Nase" und "Der Affe als
Mensch" und Märchen anderer Autoren wie Wilhelm
Grimms "Schneeweißchen und Rosenrot". Schauplatz
der
Märchen Wilhelm Hauffs ist nicht mehr der Orient,
sondern
Deutschland. Im Frühjahr unternimmt Wilhelm Hauff eine Reise
durch Frankreich, Deutschland und die Niederlande. Während eines Aufenthalts in Dresden besucht er den Romatiker Ludwig Tieck. Der zweite Band "Mittheilungen aus den Memoiren des Satan" erscheint, vordatiert auf das folgende Jahr. Der erste deutsche historische Roman, Hauffs Ritterroman "Lichtenstein, romantische Sage aus der württembergischen Geschichte" erscheint in drei Bänden. Hauffs Novelle "Othello" erscheint als Fortsetzungsgeschichte in einer Zeitung, "Die Sängerin" im Taschenbuchformat. Die Novelle "Die Bettlerin vom Pont des Arts" wird im "Morgenblatt für gebildete Stände" publiziert. Wilhelm Hauffs literarische Antwort auf den Prozessgegner Samuel Heun wird als "Controvers-Predigt über H. Clauren und den Mann im Monde" fertiggestellt, vordatiert auf 1827. |
1827 | Im Januar wird Wilhelm Hauff vom Verleger und Politiker
Johann Friedrich Cotta die Redaktion des "Morgenblatts" anvertraut. In
dem Blatt veröffentlicht er auch eigene Texte. Im Februar heiratet er seine Cousine Luise. Hauff beginnt mit dem Arbeiten an der Oper "Das Fischerstechen" und einem Roman über den Freiheitskämpfer Andreas Hofer. Der Roman "Andreas Hofer" soll als Gegenstück zum "Lichtenstein" auf dem Hintergrund der Geschichte Tirols spielen. Als Vorbereitung reist er selbst nach Tirol. Am 10. November erblickt seine Tochter Wilhelmine das Licht der Welt. Nur wenige Tage später, am 18. November, stirbt Wilhelm Hauff infolge eines Nervenfiebers, das er sich während einer Reise durch Tirol zugezogen hatte. Sein Grab befindet sich auf dem Hoppenlau-Friedhof zu Stuttgart. Jung starb der fleißige Märchenerzähler, der mit Wilhelm und Jacob Grimm und Hans Christian Andersen zu den bedeutendsten Vertretern der Gattung zählt. |
1827 | Der dritte "Mährchen-Almanach" Wilhelm Hauffs
erscheint nach seinem Tod. Er enthält die heute noch
populären Stücke "Das kalte Herz" und
das "Wirtshaus im Spessart". |
Literatur: Gebhardt Armin: Schwäbischer Dichterkreis. Uhland, Kerner, Schwab, Hauff, Mörike. Marburg 2004; Pfäfflin, Friedrich: Wilhelm Hauff. Der Verfasser des „Lichtenstein“. Chronik seines Lebens und Werkes, Stuttgart 1981. |