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Antoine Laurent de Lavoisier
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1743 |
Der Vater
der modernen Chemie, Antoine Laurent de Lavoisier, wird am 26. August
als ältester Sohn des
Arztes und Rechtsanwalts Jean Antoine Lavoisier und dessen Frau
Émilie Punctis in Paris geboren. |
1754 |
Antoine Lavoisier besucht das Collège Mazarin in Paris. Die dortige naturwissenschaftliche Abteilung genießt ein hohes Ansehen. Auf Wunsche des Vaters studiert er aber in den nächsten Jahren auch die Rechtswissenschaften, um Anwalt zu werden. |
1762 | Neben seinem
Jurastudium unternimmt Lavoisier botanische Exkursionen und besucht
Vorlesungen des Apothekers und Chemikers Hilaire Rouelle, der
u. a. die Zusammensetzung des Blutes untersucht hatte. |
1763 | Lavoisier
schließt sein Jurastudium ab. |
1766 |
Lavoisier
gehört zu den Preisträgern eines Wettbewerbs zur
Verbesserung der Pariser Straßenbeleuchtung. Im selben Jahr
tritt er der Ferme Générale bei, einer privaten
Gesellschaft von Steuerpächtern. Diese Verbindung soll ihm
nach Ausbruch der Französischen Revolution zum
Verhängnis werden, da die Mitglieder, die
"fermiers", in ganz Frankreich unbeliebt sind. |
1768 | Nach
langjährigen Kontakten wird Lavoisier offiziell in die
Académie francaise aufgenommen. In den nächsten
zwei Jahrzehnten beschäftigt er sich mit
unterschiedlichen Themen. Er ist an etwa 200 Aufsätzen
beteiligt. Für die Enzyklopädie von Denis
Diderot
und Jean-Baptiste le Rond, genannt D’Alembert, steuert
Lavoisier den Artikel "Chymie" bei. |
1771 |
Antoine
heiratet Marie-Anne-Pierrette Paulze, die zur
Laborgehilfin ihres Mannes wird. Zudem illustriert sie seine
Werke und übersetzt die Artikel englischer Forscher. |
1772 |
Lavoisier erkennt die
drei mögliche Zustände der Materie: fest,
flüssig und gasförmig. Bei chemischen Reaktionen
bleibt die Materie erhalten. |
1774 | Er
veröffentlicht die Ergebnisse seiner Forschungen unter dem
Titel "Opuscule physique et chimique" (Kleine physikalische und
chemische
Abhandlung). |
1775 | Lavoisier wird
Mitglied der Pulverkommission, die für die Entwicklung von
Schießpulvers verantwortlich ist. Er richtet sich im Pariser
Arsenal ein umfangreiches Labor ein und dokumentiert
seine Experimente. |
1778 |
Bei seinen
Verbrennungsexperimenten stößt Lavoisier
auf den Sauerstoff. Wegen seiner säurebildenden Eigenschaften
nennt er ihn Oxygen (griech: Säure-Erschaffer). Er entdeckt,
dass Wasser und Luft keine Elemente sind, sondern zusammengesetzte
Stoffe. |
1789 | In "Traité
élémentaire de chimie" stellt er eine Theorie zur
Bildung chemischer Verbindungen aus den Elementen auf und fasst seine
wissenschaftliche Arbeit zusammen. Im selben Jahr bricht die
Französische Revolution aus. Lavoisier beteiligt sich an der
Einführung des metrischen Systems, der Vereinheitlichung der
Maßeinheiten. |
1791 |
Im Zuge der
Französischen Revolution wird die Ferme
Général aufgelöst. |
1793 |
Lavoisier wird
zusammen mit weiteren Mitgliedern der Ferme
Général inhaftiert, als korrupter
Steuereintreiber angeklagt und zum Tode verurteilt. Seine
wissenschaftlichen Verdienste werden vom Richter mit den Worten "Die
Revolution braucht keine Wissenschaftler" abgetan. |
1794 |
Antoine Laurent
de Lavoisier, der Begründer der modernen Chemie, stirbt am 8.
Mai
in Paris unter der Guillotine. Mit Alfred Nobel, August Kekule,
Emil Fischer
und Linus Pauling
zählt Lavoisier heute zu den Klassikern der Chemie. |
Literatur: Szabadváry, Ferenc: Antoine Laurent Lavoisier. Leipzig 1987; Simmons, John: Who's who der Wissenschaften. Düsseldorf 2007. |