|
Hendrik Antoon Lorentz
|
1853 |
Hendrik Antoon Lorentz, der
heute als Begründer der theoretischen Physik gilt, wird am 18.
Juli
als Sohn von Gerrit Fredrik Lorentz und desen Ehefrau Geertrudia van
Ginkel in Arnheim (Niederlande) geboren. |
1866 | Nach der Grundschule besucht Lorentz die neu
gegründete Oberschule. Wegen seiner
außerordentlichen Begabung tritt er sofort in die dritte
Klasse ein. |
1870 |
Lorentz beginnt ein Mathematik- und Physikstudium an
der Universität Leyden. |
1872 | Nach dem Bachelorabschluss in Leyden kehrt Lorentz
nach Arnheim zurück, um als Lehrer an seiner ehemaligen
Oberschule Abendkurse zu geben. Nebenbei arbeitet er an seiner
Dissertation. |
1875 | Lorentz promoviert über "Réflexion
et réfraction de la lumière dans la
théorie électromagnétique" (Beugung
und Brechung von Licht in der elektromagnetischen Theorie). Damit
greift er die Lichtwellentheorie von
Augustin-Jean Fresnel auf und überarbeitet sie mit
der Theorie des elektromagnetischen Charakters des Lichts von James
Maxwell. |
1878 |
Die Universität Leyden ruft Lorentz auf den
ersten
niederländischen Lehrstuhl für Theoretische Physik,
der extra für ihn eingerichtet wurde. Der Uni Leyden bleibt
Lorentz sein Leben lang treu. |
1881 |
Hendrik Lorentz heiratet Aletta Catherina Kaiser. Das
Ehepaar hat zwei Töchter und einen Sohn. |
1892 |
Lorentz formuliert die Elektronentheorie. Demnach werden alle elektrischen und magnetischen Erscheinungen ausschließlich durch das Verhalten elektrischer Ladungsträger verursacht. |
1896 |
Lorentz' Student Pieter Zeeman bringt den experimentellen Nachweis der Elektronentheorie durch die Aufspaltung von Spektrallinien in einem starken Magnetfeld. |
1902 |
Für ihre Forschungen auf dem Gebiet des
Elektromagnetismus erhalten Lorentz und Zeeman den Nobelpreis
für Physik. Preisträger 1901 war Röntgen,
1903 erhält Marie
Curie den Nobelpreis für Physik (gemeinsam mit Pierre
Curie und Henri
Becquerel). |
1904 |
Lorentz veröffentlicht seine
abschließenden Arbeiten zur "Lorentztransformation". Sie
beschäftigt sich
mit der Längenveränderung relativistisch (mit
annähender Lichtgeschwindigkeit) bewegter Körper.
Lorentz beschreibt auch die
Massenveränderung dieser Körper und die Zeitdehnung
(Dilation). Er setzt damit das Fundament für die spezielle
Relativitätstheorie von Albert Einstein. |
1912 |
Hendrik Lorentz emeritiert. Er liest jedoch weiter an
der Universität Leyden, selbst nachdem er zum Forschungsleiter
am Teyler-Institut in Haarlem ernannt wurde. |
1919 |
Holland erschließt neue Flächen
für Siedlungen und Landwirtschaft. Lorentz wird mit der
Planung für die Trockenlegung
der Zuider-See beauftragt, die er sieben Jahre später
abschließt. Nach dem Ersten Weltkrieg setzt er sich
vehement für die Wiederbelebung der internationalen
Zusammenarbeit unter den Physikern ein. |
1928 |
International geachtet und geehrt stirbt Hendrik Antoon
Lorentz am 4. Februar in Haarlem.
Seinem vielfältigem Interesse ist die
Klärung vieler physikalischer Fragen zu verdanken. Er legte
mit
seiner umfangreichen Arbeit den Grundstein zum Verständnis des
Elektromagnetismus und dem atomaren Aufbau der Materie. Die aus dem
Physikbuch bekannte
"Lorentzkraft", die auf bewegte Ladungen in
Magnetfeldern wirkt, wurde nach ihm benannt. |
Literatur: | |
Kupfer, Bernhard: Lexikon der Nobelpreiträger. Düsseldorf 2001; | |
Von Weizsäcker, Carl F.:
Große Physiker. Von Aristoteles bis Heisenberg.
Wiesbaden 2004. |